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Softube Parallels Test

Praxis

Parallels – Das Soundwunder

Sagenhafte 395 Presets bringt Parallels mit. Das heißt, es ist wirklich für jeden etwas dabei, auch wenn man erst am Anfang steht. Ob ewig wabernde Flächensounds, bitterböse Basssounds, beißende Leads oder groovige Patterns, Parallels deckt alles ab. Kein Sound klingt statisch oder zu digital. Seid beim Durchtesten der Presets allerdings vorsichtig, denn einige übersteuern von Haus aus heftig. Bei anderen gibt es teilweise sehr heftige Pegelausschläge, wenn die jeweils eingestellten Effekte umspringen.

Audio Samples
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01. „Voxbass“ (Fredik Mjelle)
 02. „FM Seq“ (Bobeats)
 03. „Glitterspheres“ (Richard Devine) 04. „Sidechain Ostinato“ (BT) 05. „Gathering Storms“ (Bobeats) 06. „StaccVocc“ (Fredik Mjelle) 07. „The Singing Tree“ (Bobeats, Reverb-Modul aktiviert)

Der hervorragend gemachte Preset-Browser (über das Plug-in unten rechts erreichbar) bringt viele Möglichkeiten mit, um die Auswahl der Presets weiter einzuschränken (z. B. die Soundkategorie oder die Stimmung). Ähnlich wie bei Pigments von Arturia gibt es eine kurze Beschreibung zum Preset. Was allerdings schmerzlich fehlt, wenn man viele Presets testet, ist deren Auffindbarkeit! Hat man nämlich ein Preset angewählt und schließt den Browser, taucht der Name des Presets nirgendwo im Plug-in auf. Lädt man das Plug-in versehentlich neu, hat man keine Chance, den vorher gewählten Sound schnell wieder zu finden.

Neben den Such-Tags könnt ihr Presets auch mit einem Drei-Sterne-System bewerten, damit ihr Favoriten schneller wieder findet.
Neben den Such-Tags könnt ihr Presets auch mit einem Drei-Sterne-System bewerten, damit ihr Favoriten schneller wieder findet.

Selbst ist der Synth – eigenes Sounddesign

Macht man sich daran, eigene Sounds zu erstellen, ist der Workflow denkbar einfach: einfach bei einem oder beiden Sound-Engines die gewünschte Welle auswählen, über den Color-Regler eine gut klingende Position finden, filtern, modulieren – und fertig. Etwas irritierend ist dabei allerdings, dass der „Wave-Scanner“ automatisch um die angewählte Position in der Welle hüpft. Seine Geschwindigkeit lässt sich nicht beeinflussen. Das bringt zwar Bewegung in jeden Sound, macht ihn aber trotz zusätzlicher „Color Movement“-Hüllkurve und Modulationen nicht so leicht kontrollierbar. 
In den vier „Mod Pods“ links bekommt ihr Modulationswerkzeuge wie LFOs, Hüllkurven oder Sequencer. Die LFOs bringen Dreiecks- und Sägezahnwellen mit, die sich mit dem „Shape“-Regler noch leicht verändern lassen. Eine echte, sanfte Sinuswelle gibt es dabei genauso wenig, wie die Möglichkeit, zu bestimmen, ob der LFO bei jeder neuen Note weiterläuft oder ob er von neuem getriggert wird. Synchron läuft der LFO zwischen vier Takten und sechzehntel Noten, frei schwingend zwischen 0,1 Hz und 50 Hz. Die jeweilige Anzeige ist aber ähnlich wie der Preset-Browser und die Plug-in-Einstellung etwas versteckt in der unteren Leiste von Parallels zu finden.

Fotostrecke: 3 Bilder Fast jeder Parameter lässt sich modulieren. Per Drag lässt sich die Modulationsstärke bestimmen.

Mit den anderen Modulatoren „Stepsequencer“, „Euclidian Sequence Generator“ und „Random“ lässt sich jede Menge Schabernack treiben. Das Random-Modul generiert Zufallswerte auf Basis von weißem Rauschen, das Softube als „Rain“ betitelt. Dessen Intensität und Geschwindigkeit lässt sich über den sogenannten „Hotspot“ in der Mitte der Modulation verändern. Jeder modulierbare Parameter kann einfach per Mausklick mit einem Modulator verbunden werden. Leider passiert es dabei aber häufig, dass man ungewollt auf die Modulation rutscht, wenn man eigentlich nur den Parameter selbst verändern wollte. Beide Einstellungen liegen sehr eng beieinander. Was grundsätzlich fehlt, ist die Möglichkeit, die Modulationsrichtung zu verändern. Es gibt keine Möglichkeit, die Modulation rückwärts arbeiten zu lassen. Vielleicht hätte eine kleine Modulationsmatrix hier geholfen. 
Effekte sind Softubes Fachgebiet. So wenig Einstellmöglichkeiten es bei den fünf Effekten einerseits gibt, so fantastisch klingen sie auf der anderen Seite: ein satter Hall, ein Chorus und ein Flanger, wonach sich die meisten Softsynths die Finger lecken, sowie eine butterweiche Verzerrung und ein Delay, das sehr musikalisch klingt. Bei der Soundqualität ist Parallels ganz vorne mit dabei. Schön wäre allerdings gewesen, wenn man die Reihenfolge der Effekte ändern könnte. 

Der Wavescanner A in Aktion. Der orangefarbene Strich unten am Kreis zeigt die Stelle in der Waveform, die per „Color Movement“-Hüllkurve angesteuert wird.
Der Wavescanner A in Aktion. Der orangefarbene Strich unten am Kreis zeigt die Stelle in der Waveform, die per „Color Movement“-Hüllkurve angesteuert wird.
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