Praxis
Die Installation des Packs ist unkompliziert. Benötigt wird – wie heutzutage immer häufiger – ein iLok-Key. Als Mindestvoraussetzung wird ein Mac mit mind. OS 10.4 auf einem G4 oder einer Intel-CPU angegeben – beim PC sollte es mind. Windows XP auf einem P3 oder höher sein. In beiden Fällen sollten mindestens 512 MB RAM mitarbeiten. Das Passive-Active Pack steht als VST, Audio Units und RTAS (für Protools 7 oder höher) zur Verfügung. Sobald sich die Freischaltung auf dem iLok befindet, kann es auch schon losgehen. Ich verwende für den Test einen 8-Core Mac mit einem Protools 8 HD System sowie Logic 9. Die Installation stellte kein Problem dar und somit konnte ich auch direkt mit dem Test beginnen.
Als erstes steht der Active EQ auf dem Prüfstand. Ich möchte mit einer Schlagzeug-Overhead-Spur beginnen, einmal ohne und dann mit EQ.
Beim EQ habe ich im Low-Band bei 200Hz um 2 dB, in den Mitten bei 2,5 kHz um 4 dB und im High-Band bei 10 kHz um 6 dB angehoben. Zusätzlich habe ich noch den Low-Cut bei 90 Hz arbeiten lassen. Es ist wunderbar zu hören, wie der EQ “aufräumt“. Die drei Bänder arbeiten sehr musikalisch zusammen.
Mal hören, wie er mit weiteren Signalen umgeht.
Auch hier zeigt sich die enorme Musikalität, die dieser EQ mit sich bringt. In Verbindung mit perkussiven Signalen gefällt er mir sehr gut. Jetzt einmal mit Wurlitzer und Bass.
Für dich ausgesucht
Einstellungen beim Bass:
Low Band: 50 Hz, +12 dB.
Mid Band: 600 Hz, +4 dB
High Band: 1,8 kHz, +12 dB
Low und High cut deaktiviert.
Obwohl ich gerade im Bassbereich ordentlich zugelangt habe, klingt der Bass definierter und aufgeräumter. Der Grundsound bleibt unverändert, aber das Dröhnige fehlt.
Beim Wurlitzer sind die Unterschiede kaum zu hören. Da das Grundsignal schon sehr gut war, habe ich den Active EQ nur etwas zum Andicken verwendet.
Wow, das ist schon sehr beeindruckend, was der Kollege da vorgibt.
Mal schauen, was der passive Kompagnon des Active dem entgegenzusetzen hat.
Auch hier dieselben Signale, damit der Vergleich zwischen den verschiedenen EQs etwas leichter fällt.
Ganz klar, das passive Pendant ist der Charakter-Equalizer. Sämtliche Signale bekommen einen gewissen Charme. Sehr gut ist dies bei der Snare zu hören. Klang sie unbearbeitet fast schon etwas „zu gut“, gelang es so sehr schnell, ihr ein wenig Schmutz zu verpassen. Wohlgemerkt, es ist kein Kompressor am Start, klingt aber manchmal so… Bei der Overhead-Spur gefällt mir die Art und Weise, wie den Signalen angenehme Höhen spendiert werden und die Snare und HiHat in den Vordergrund kommen, sehr gut.
Auch hier dürfen das Wurli und der Bass natürlich nicht fehlen.
Interessanterweise habe ich beim Bass nur die Bässe (60 Hz) um 8 dB angehoben. Der Rest blieb unberührt. Trotzdem hat sich die Einstellung auf die anderen Bänder übertragen. Die Rutschgeräusche der Hand auf den Saiten sind dezenter geworden, ebenso hat sich das Mittenbild etwas verschoben. Unterm Strich hat der Bass dadurch etwas mehr Gewicht bekommen.Dasselbe gilt natürlich auch für das Wurlitzer. Auch hier habe ich den Bass bei 60 Hz um lediglich 4 dB angehoben, und das Resultat ist ein direkterer Klang.
Der Focusing EQ ist ja im Grunde nichts anderes als Active und Passive EQ unter einer Haube. Mit dem Unterschied, dass er auch einen Saturation Regler hat – und genau den hören wir uns jetzt mal etwas genauer an. Er steht im übrigen bei allen Beispielen an derselben Stelle (ca. 14.00 Uhr). Ich habe ihn bewusst stärker reingedreht, um den Unterschied klarer zu machen. Im Übrigen steht der Saturation Type auf „high“.
Durch die Sättigung bekommen die Signale eine gehörige Portion Verzerrung, die ja durchaus häufiger mal gefragt ist. Kombiniert mit den jeweiligen EQs ergeben sich so natürlich tolle, charaktervolle Sounds. Es würde jedoch den Rahmen sprengen, hier sämtliche Kombinationen vorzustellen. Aber ich denke, die angefügten Beispiele sprechen für sich.
Zum Schluss möchte ich noch kurz auf den Saturation Type Schalter eingehen. Dieser besitzt ja drei Schaltstufen: low, neutral und high. Anhand des Bass-Licks werde ich die Unterschiede einmal aufzeigen, da sie sich hier besonders gut zeigen.
Wunderbar zu hören, wie unterschiedlich da die Sättigung zu Werke geht.