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Softube Tube-Tech PE 1C Test

Für ein Zehntel des Preises, den man für die Hardwareausgabe des Tube-Tech PE 1C berappen muss, erhält man die Plug-In-Version von Softube. Neben dem geringen Preis gibt es weitere Vorteile gegenüber der 19”-Version: Die Automatisierbarkeit ist vorteilhaft und wer unbedingt möchte, kann sämtliche Signale seiner Produktion mit dem PE bearbeiten – auch im Stereo- oder Surround-Betrieb.

Doch halt! Wie oft wurde man von Versprechen geködert, mit der Software klanglich “das Original” zu erstehen. Ohne merklichen Unterschied für einen Bruchteil des Preises… So manche Investition in Software – selbst, wenn sie “nur” ein paar Hunderter betrug – erwies sich in der Vergangenheit als Fehlgriff. Außerdem gibt man Geld bekanntlich lieber für einen handfesten Gegenwert aus als für ein paar Einsen und Nullen. Was ist also dran, was kann das Plug-In klanglich?

Details

Die Software-Version bietet auch Stereo- und Mehrkanal-Betrieb

Was beim Lydkraft die beiden XLR-Buchsen, ist beim Softube die Plug-In-Schnittstelle. Die hier nicht getestete Version für TDM-Systeme verbraucht im 192kHz-Stereo-Betrieb einen kompletten DSP auf einer Accel-Karte und läuft ab Pro-Tools HD 7.0. Wie üblich (und wie üblich sehr ärgerlich) kostet die TDM-Version einiges mehr: Hier ist es ein Drittel! Ich habe mir die Version auf den Rechner gepflanzt, die AU, RTAS und VST benutzt. Dafür ist mindestens ein G4 mit OS 10.4 und 512 MB RAM notwendig, PC-Nutzer dürfen ab einem Pentium III unter XP mitspielen. Allen genannten Plugs ist gemein, dass als Kopierschutz der iLok-Key benutzt wird, den man separat erwerben muss. Bekanntlich lässt sich darauf jedoch eine Menge an Codes speichern – und mitnehmen! Der “Softie” lässt sich nicht nur einkanalig betreiben, sondern auch im Stereo- und Mehrkanal-Betrieb. Das ist bei EQs schließlich nicht mit enorm höherem Aufwand verbunden wie bei Dynamikgeräten.

Ich möchte hier nicht mit dem gleichen Salm wie im Test der Hardware langweilen. Wollt ihr also wissen, was mit “CPS” gemeint ist, warum es “Boost” und “Atten” nebeneinander gibt und was “Atten Sel” bewirkt: Lest bitte den Text im entsprechenden Test. Mit “Zurück zur Übersicht” könnt ihr auf die “Containerseite” des Vergleichstests navigieren.

Nicht ganz so “thrilling” wie die Harware-Version, aber trotzdem sehr schön: PE 1C von Softube.

Die Optik des PlugIns ist fast originalgetreu nachempfunden

Öffnet man das Plug-In, zeigt sich neben dem je nach Host unterschiedlichen Header eine Oberfläche, die dem Original nachempfunden ist. Das 3D-Modell steht in einer Holzkiste, ist virtuell beleuchtet und weist Schattenwurf auf. Die Bedienelemente aus Bakelit sind sogar so originalgetreu nachempfunden worden, dass selbst kleine Unebenheiten auszumachen sind, wenn sich die virtuelle Lichtquelle darin spiegelt. Bei Bewegungen eines Reglers fällt das besonders auf. Unterschiede gibt es dennoch: Bei der grafischen Umsetzung fehlen die Überstände für die Rack-Ohren und die entsprechenden Bohrungen. Außerdem gibt es keinen „In”-Schalter. Dieser wäre auch wirklich sinnlos, da in jedem Plug-In-Header, der mir bekannt wäre, ein Bypass zu finden ist. Im Original nicht vorhanden ist das “Output Gain”-Poti an der Stelle, an der beim metallenen Dänen der Netzschalter zu finden wäre. “Realität 2.0” also, aber alles durchaus sinnvoll.

Entwicklung in Zusammenarbeit mit Lydkraft

Doch was interessiert uns Grafik, schließlich sind wir Audiomenschen und keine 3D-Häschen! Es geht in erster Linie um den Sound! Vorboten des Praxis-Teils gefällig? Also: Softube haben sich nicht einfach einen Lydkraft Tube-Tech PE 1C ausgeliehen, durchgemessen und mit der “30 Tage Money-Back-Garantie” dankend zurückgeschickt. Schließlich nennt sich das Plug-In auch nicht “Blue-Tech PC 1E”, “Danish Delight” oder “Ladkryft”, sondern trägt den Originalnamen, was ohne Einwilligung wohl kaum zu machen ist. Lydkrafts Ingenieure waren in den Erstellungsprozess involviert, das Modelling wurde in Dänemark gemacht, nicht in Schweden. In einer recht niedlichen Nachricht im Softube-Handbuch erfährt man, dass die Softube-Jungs total auf die Teile stehen und auch gerne viele Lydkraft-Geräte ihr Eigen nennen würden. “Buying Recommendation” heißt der Abschnitt, vom “best way”, Pultec-EQing hinzubekommen, ist dort zu lesen. Um ehrlich zu sein: Ich glaube nicht an einen Kuhhandel mit Lydkraft, sondern dass die Schweden das wirklich ernst meinen. Nicht schwer zu verstehen, wenn man an Tube-Techs einmal herumgeschraubt hat.

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