Das Solar Chug generiert in der Praxis den erwarteten fetten Metal-Sound
Das Solar Guitars Chug Pedal ermöglicht dank der doppelachsigen Potis eine ganze Reihe mehr an Einstellungsmöglichkeiten. Natürlich braucht man zum Bedienen teils etwas spitzere Finger. Dass die Potis mit griffigen schwarzen Metallknöpfen versehen sind, passt zwar optisch wunderbar ins Gesamtbild, ich hätte mir jedoch farblich abgesetzte Markierungen gewünscht. So könnte ein weißer Punkt erheblich dazu beitragen, die jeweilige Stellung des Potis anzuzeigen. Stattdessen besitzen die Knöpfe kleine Einbuchtungen, die schon bei Tageslicht kaum zu erkennen sind, ganz zu schweigen im schummrigen Proberaum, auf der Bühne oder im Studio. Aber das ist auch schon alles an Kritik, denn ansonsten kann das Chug durch und durch gefallen.
Für die folgenden Beispiele greife ich zu einer Musicman Reflex, die mit zwei Humbuckern bestückt ist und einen modernen Rock/Metal-Sound liefert. Ich parke das Pedal vor meinem Marshall JVM 410, dessen Boxensignal in eine Universal Audio OX Box geführt wird, in der eine virtuelle Box mit Vintage 30 Speakern zum Einsatz kommt.
Input Verstärker
Jetzt aktiviere ich das Pedal und positioniere die Regler folgendermaßen:
Bass/Depth: 14/14
Middle: 12
Treb/Pres: Min/Min
Gain: 15
LF Gain 12, HF Gain 15
Dabei drehe ich den Gain-Regler pro Durchgang von 9 auf 12 Uhr, dann auf 15 Uhr und anschließend in die Maximalstellung.
Für dich ausgesucht
Schon auf 9 Uhr kommt ein ausgesprochen satter Metalsound zustande, der mit höherem Gain-Regler-Setting im Grunde nur noch spürbar mehr Dichte erzeugt. Zerrung liefert das Chug-Pedal somit mehr als genug.
Jetzt kommt der Mittenregler an die Reihe, da der für meinen Geschmack den größten klanglichen Eindruck hinterlässt. Auch der ist in unterschiedlichen Stellungen zu hören, genauer gesagt in der Minimal-, Mittel- und Maximalstellung.
Ein ausgesprochen mächtiges Tool, denn dieser Regler vermag es, den Klang im wahrsten Sinne des Wortes zu verbiegen. Nach links gedreht übernehmen die tieferen Mitten und das Höhenbild dünnt aus, nach rechts gedreht werden die oberen Mitten gepusht und die Frequenzen darunter lichten sich.
Das Gate zeigt sich als präzises Tool, das Nebengeräusche zuverlässig eliminiert
Wie das Gate arbeitet, zeigt das nächste Beispiel. Erst ist es ausgeschaltet, dann aktiviere ich es.
Das Gate arbeitet akkurat und ist in der Lage, die von der Gitarre stammenden Nebengeräusche zuverlässig zu eliminieren. Positiv zu erwähnen ist auch, dass sich das Gate dank des Reglers akkurat einstellen lässt und damit dem eigenen Spiel und dem verwendeten Instrument angepasst werden kann.
Jetzt verbinde ich das Chug mit dem Endstufeneingang des Marshalls.
Dazu stelle ich die Potis am Pedal folgendermaßen ein:
Bass/Depth: 12/14
Middle: 12
Treb/Pres: 12/12
Gain: 15
LF Gain 12, HF Gain 15
Mir gefällt das Resultat ausgesprochen gut, denn das Solar Chuck liefert einen sehr natürlich klingenden, fetten Rock-/Metalsound quasi frei Haus ganz ohne Preamp des Amps.
Wie sich LF- und HF-Regler im Klang bemerkbar machen, zeigen die nächsten Beispiele. Hier habe ich die Potis jeweils in der Minimal-, Mittel- und Maximalstellung angespielt.
Wird der LF-Regler in die unterschiedlichen Stellungen gebracht, ändert sich das Klangbild recht deutlich, was ich vom HF-Regler nicht unbedingt behaupten kann. Fehlt nur noch ein Beispiel direkt in ein Audio-Interface eingespielt. Als Cab-Simulation kommt ein Diezel Box IR zum Einsatz.
Die Regler auf dem Pedal stehen dazu wie folgt:
Bass/Depth: 14/14
Middle: 12
Treb/Pres: 12/13
Gain: 15
LF Gain 12, HF Gain 15
Natürlich ist das Resultat in Verbindung mit einer virtuellen IR direkt davon abhängig, welche man nun verwendet und somit sehr subjektiv. Fakt ist, dass das Chug im Grunde alles bietet, was man zum direkten Aufnehmen in seine DAW und zum Weiterverarbeiten benötigt. Wie das Pedal im Bandkontext klingt, zeigt das folgende kleine Beispiel. Hier wurden, wie zuvor auch, die in den Input des Marshalls aufgenommenen Signale nicht weiter im Klang bearbeitet.