Das SLO Super Lead Overdrive-Pedal des amerikanischen Herstellers hat einen Klassiker aus dem eigenen Hause zum Vorbild, den Soldano SLO-100. Der legendäre Amp, dessen Sound in keinem Modeling-Amp fehlen darf, diente schon diversen Herstellern als Blaupause für Effektpedale. Natürlich kann ein Pedal den Druck eines Amps nicht bieten, aber die sahnige Zerre und typische Klangfarben für weniger als ein Zehntel des aktuellen Amp-Preises? Warum nicht!
Soldano SLO Super Lead Overdrive Pedal – das Wichtigste in Kürze
- Inspiriert vom legendären Super Lead Overdrive SLO-100 Röhrenverstärker
- Regler: Volume, Gain, Presence, Bass, Middle, Treble
- Deep-Funktion für mehr Low-End
- Transparente und cremige High-Gain-Sounds
Der SLO-100 Amp als Vorbild für das SLO-Overdrive-Pedal
1987 entwickelte Mike Soldano den legendären SLO-100 Amp und mit ihm eine neue Verstärkergeneration. Wie so oft in der Amp-Geschichte fragte das Gitarrenvolk nach Amps mit mehr Zerre. Beliebt waren zu dieser Zeit die Modifizierungen von Marshalls JCM800, der damit noch eine Ecke mehr Gain ausspuckte. Mike Soldano hatte sich damit schon einen Namen in den USA gemacht und der nächste logische Schritt war ein eigener Amp, der die Anforderungen dieser Zeit erfüllte. Und so erschien mit dem SLO-100 einer der ersten High-Gain-Amps auf dem Markt, ein zweikanaliger Verstärker mit Normal- und Overdrive-Channel. Bei ihm teilen sich die beiden Kanäle zwar eine Klangregelung, sind aber in der Lautstärke (Preamp und Master-Volume) separat regelbar. Die Klangregelung besteht aus einem Dreiband-EQ mit Bass-, Middle- und Treble-Regler sowie einem Presence-Poti in der Mastersektion. Hinzu kommt ein Bright-Switch und beim Normal-Kanal kann per Minischalter zwischen Clean und Crunch gewählt werden.
Der charakteristische SLO-100 Amp-Sound: cremige Zerre und Transparenz
Charakteristisch für den SLO-100 ist der cremige Zerrsound des Overdrive-Kanals, der ein sattes Sustain liefert und ein großes Obertonspektrum bietet. Er reagiert sehr gut auf dynamische Aktionen und hat eine ausgezeichnete Auflösung bei hohem Zerrgrad. Viele bekannte Gitarristen aus dem damaligen Heavy-Rock-Genre machten ihn in kurzer Zeit zu ihrem Favoriten. Mick Mars von Mötley Crew oder Warren de Martini von Ratt bevorzugten den Overdrive-Kanal wegen seiner cremigen Zerre, eher bluesorientierte Spieler wie Mark Knopfler oder Eric Clapton waren eher mit dem Normal-Channel unterwegs. Das SLO-Pedal hat zwar keine zwei Kanäle im Angebot, aber der Hauptfokus liegt auf dem beliebten Sound des Overdrive-Channels. Bei niedrigen Gain-Einstellungen soll aber auch der bluesige Ton reproduzierbar sein.
Das Soldano SLO Super Lead Overdrive Pedal im Detail
Das weiß lackierte Metallgehäuse des SLO-Pedals kommt im Standardformat mit den Maßen 66 x 115 x 56 mm und 255 Gramm Gewicht. Auf der leicht angeschrägten Oberseite finden sich sechs Regler in zwei Reihen und auch dessen Gain-Staging-Struktur hat man in den Schaltkreis integriert. Das Pedal wird mit 9V-Gleichspannung betrieben, wobei das 1Spot mA Meter im Betrieb moderate 32 mA Stromaufnahme anzeigt. Trotzdem wird kein Batteriebetrieb angeboten. Neben dem Anschluss für das Netzteil sind an der Stirnseite auch die Ein- und Ausgangsbuchsen platziert. Ein kleiner Schalter an der rechten Seite aktiviert die Deep-Funktion für mehr Low-End. Neue SLO-100 Amps besitzen einen Regler zur stufenlosen Kontrolle des Low-Ends, den die alten Varianten nicht hatten. Ein Fußschalter aktiviert das Pedal, was eine LED anzeigt. Das SLO-Pedal stammt aus den USA, wobei der Hersteller nach der Registrierung eine fünfjährige Garantie auf alle Bauteile gibt.
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Design und Funktion der Bedienelemente wie beim SLO-100
Mit ihrem grau-schwarzen Soldano-Design erinnern die Potiknöpfe deutlich an die des großen Vorbilds. Und auch ansonsten ist alles wie beim Amp:Gain regelt den Zerrgrad und mit Volume wird die Gesamtlautstärke eingestellt. Zur Einstellung der Klangfarbe stehen Bass, Middle, Treble und Presence zur Verfügung. Letzterer sitzt beim Schaltkreis am Ende der Kette, also quasi wie beim Verstärker in der Master-Sektion. Wenn es untenrum noch etwas mehr kacheln soll, dann kann der Deep-Schalter an der rechten Seite gedrückt werden. Wie stark dabei die Auswirkung ist, erfahrt ihr gleich im Praxisteil.