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Soldano X88-IR Preamp Test

So werden die Klangbeispiele des Soldano X88-IR in der Praxis aufgezeichnet

Für die Soundfiles stöpsle ich den X88-IR zunächst in mein Audio-Interface, eine RME Fireface UFX, sowie im späteren Verlauf in den Return eines Peavey 5150. Die Gitarren werden jeweils angegeben.

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So klingt Kanal 1

Kanal 1 liefert im Normal-Mode glasklare Cleansounds, die eine hohe Transparenz und Durchsetzungsfähigkeit besitzen. Der Grundsound trumpft mit einem warmen Mittenbereich und lädt zu perligen Pickings ein. Dank des effektiven EQs und des dreifachen Bright-Schalters hat man ausreichend Möglichkeiten, in den Grundsound einzugreifen. Der Hersteller nennt hier klassische Fender-Cleans als Vorlage. Auch wenn es ganz klare Parallelen gibt, zeigt der X88-IR doch deutlich modernere Tendenzen und kommt mit einem eigenständigen Klang.

Der Preamp-Regler besitzt ordentlich Headroom, kann jedoch bei höheren Werten auch in einen schönen Break-up gefahren werden, sodass bluesigen Sounds nichts im Wege steht. Wer gerne noch etwas mehr möchte, betätigt den Altered-Switch und landet bei dezent crunchigen Tönen, die ebenfalls mit einer großen Klarheit punkten. Auch als Pedalplattform eignet sich der X88-IR ganz hervorragend und harmoniert tadellos mit meinem J.Rockett Archer Overdrive.

Audio Samples
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Normal Mode – Mid Setting – Stratocaster Normal Mode – Funky – Stratocaster Normal Mode – Higher Gain – Stratocaster Altered Mode – Mid Setting – Stratocaster Altered Mode – Higher Gain – Les Paul Normal Mode – Pedal Check – Les Paul

So klingen Kanal 2 und 3

Die Kanäle 2 und 3 sind identisch und fassen quasi den Crunch- und Overdrive-Channel des originalen X88R zusammen. Hier wird die Zerrtextur etwas dichter und der Sound ist sehr vollmundig mit einem charakteristischen und süßen Mittenbereich. Im Crunch-Modus gibt es tolle Mid-Gain-Zerre, die von Blues bis Classic und 80s-Rock ein weites Feld mit vielen Zwischennuancen abdeckt. Der Sound hat ordentlich Punch und erneut überzeugen Dynamik und klare Saitentrennung. Verglichen mit dem SLO100-Topteil ist dieser Kanal allerdings mit deutlich mehr Gainreserven ausgestattet.

Auch hier erstaunt mich die Arbeitsweise des EQs. Die Potis sind so ausgelegt, dass sie über den kompletten Regelweg musikalisch brauchbare Ergebnisse liefern und den Sound nuanciert formen können. Bei manchen IRs gilt es allerdings, im Bassbereich etwas aufzupassen, insbesondere, wenn der „Fat“-Switch aktiviert ist. Hier kann es schnell zu „boomy“ werden. Wer den Bass- und Präsenzbereich tiefgreifender bearbeiten will, kann natürlich auch den Depth- und Presence-Switch im Editor zurate ziehen. Der Bright-Switch ist bei Kanal 2 und 3 nur zweistufig ausgelegt, bietet aber immer noch genug Spielraum, um den Sound dem Pickuptyp anzupassen. Schaltet man zum Overdrive-Mode, erhält man den klassisch cremigen Soldano-Leadsound. Hier gibt es Sustain ohne Ende und dennoch schafft es Soldano, selbst hohe Gain-Settings dynamisch und relativ transparent zu halten.

Dreht man den Preamp-Regler bis zum Anschlag auf, verliert man zwar etwas an Definition, aber der X88-IR liefert ohnehin mehr Gain, als man im Regelfall benötigt. Die Werks-IRs sind sehr gut gewählt und zeigen eine breite Palette an Cab-Sounds für jede Stilrichtung. Für mehr Definition in härteren Gangarten rate ich zu den V30-Varianten, und wer es etwas klassischer möchte, kann zu den Greenbacks wechseln.

Audio Samples
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Crunch Mode – Low Gain – Stratocaster Crunch Mode – Mid Gain – Les Paul Overdrive Mode – Mid Gain Dynapick – Les Paul Overdrive Mode – High Gain – Les Paul Overdrive Mode – Lead Gain – Les Paul Overdrive Mode – Cab Check – Les Paul

Der Soldano X88-IR in eine Endstufe

Zum Abschluss verbinde ich den X88-IR mit dem Return meines Peavey 5150, der, wie auch der SLO100, mit vier 6L6-Endstufenröhren bestückt ist. Auch wenn der typische Soldano-Sound sicherlich primär in der Vorstufe entsteht, hat die Poweramp-Sektion doch einen entscheidenden Einfluss auf das klangliche Gesamtbild, vor allem, was den gefühlten Druck angeht. Hier gewinnt der X88-IR immens durch die Verwendung einer guten Röhrenendstufe. Die Zerrsounds erhalten mehr Punch im Lowend und auch die Cleans präsentieren sich lebendiger und dreidimensionaler.

Audio Samples
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In Endstufe – Normal Mode – Stratocaster In Endstufe – Crunch Mode – Stratocaster In Endstufe – Overdrive-Mode – Stratocaster
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