Sonicware Liven in der Praxis

Mit dem Sonicware Liven ist es tatsächlich möglich, sehr gut Ambient-Musik zu machen. Gleichzeitig verfügt er über einige Besonderheiten, die ihn von einer regulären Groovebox oder einem Synthesizer mit Sequencer unterscheiden. Mit dem Liven Ambient werden keine Sound-Presets erstellt, die in verschiedenen Kompositionen verwendet werden können. In diesem Instrument gibt es keinen Unterschied zwischen Sounds, Sequenzen und Arpeggiator. Die 4 Layer, deren Sounds, sowie die Sequenzen bilden eine Einheit und können als Preset abgespeichert werden. Im ersten Moment erfordert dieses Konzept ein Umdenken, aber man wird schnell feststellen, dass Sounddesign und Sequencing mit dem Sonicware Liven Ambient Ø Hand in Hand gehen.
Man nimmt in Echtzeit oder im Stepverfahren auf und moduliert gleichzeitig einen Klang – oder umgekehrt. Es macht sehr viel Spaß, Sequenzen zu programmieren, während Sounddesign betrieben wird. Da jedes Layer eine unterschiedliche Pattern-Länge und Taktart annehmen kann, können auch rhythmisch anspruchsvolle Tracks gestaltet werden. Rein subjektiv betrachtet verfügt der Sequencer über ein besonderes Feeling – er groovt! Sonicware stellt alle Elemente für einen abwechslungsreichen und vollwertigen Ambient-Track zur Verfügung.
Obwohl nur vier Layer zur Auswahl stehen, können professionelle Kompositionen entstehen. Diese müssen nicht unbedingt als Audiodatei aufgenommen werden – das Instrument kann auch während eines Meditationskurses, als Hintergrundmusik oder als Einschlafhilfe genutzt werden.

Funktionen und Doppelbelegungen

Das Instrument bietet viele Funktionen, doch leider stehen mehr Funktionen als Bedienelemente zur Verfügung. Der Sonicware Liven Ambient Ø besitzt so viele Doppelbelegungen, dass die Entwickler sie auf zwei Tasten aufgeteilt haben. Zum Glück sind die Regler und ihre Doppelbelegungen beschriftet. Leider verraten diese nicht, welche Taste man drücken muss, um eine gewünschte Funktion aufzurufen. Zwischen zwei Tasten zu unterscheiden, um eine bestimmte Doppelbelegung aufzurufen, kann verwirrend sein. Die Lernkurve ist zu bewältigen, aber eine gründliche Auseinandersetzung mit dem Handbuch ist empfehlenswert, denn intuitiv werden sich viele Funktionen nicht finden lassen.
Warum bei den globalen Effekten so viel Wert auf Distortion-Effekte gelegt wurde, ist für mich schwer nachvollziehbar. Von einem Instrument, das Ambient im Namen trägt, erwarte ich nicht, dass es röhrt und kreischt. Andererseits werden diese Eigenschaften für Drones sehr geschätzt, die ebenfalls mit dem Liven Ambient Ø erzeugt werden können.
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In allen Sonicware-Synthesizern werden Samples über MIDI übertragen, was lange dauert und dank der technischen Errungenschaften von USB, SD-Speicherkarten und Bluetooth kaum nachvollziehbar ist.
Die Qualitätsansprüche machen sich nicht nur in der Verarbeitung, sondern auch im Klang bemerkbar. Trotz des 3,5-mm-Stereo-Ausgangs bietet das Gerät eine sehr gute Audio-Qualität. Der Preis ist unter Berücksichtigung der Features unschlagbar.