Sonoma Wire Works FourTrack Test

Details

Opulent ist das Progrämmchen nicht ausgestattet, aber einige Funktionen mehr als beim guten alten Kassetten-Pendant gibt es trotzdem. Nach dem Launch erscheint ohne nervigen Startup-Screen direkt das Hauptfenster – die Applikation ist nach etwa einer Sekunde einsatzbereit. Die vier Tracks sind so ausgestattet, wie es die Lakonier aus Sparta (als lakonisch bezeichnet man eine treffende und dabei weitestgehend schmucklose Ausdrucksweise Anm. der Redaktion) nicht besser hätten machen können: Record Ready, Mute, Level, Level-Meter mit Clip, fertig. Im global geltenden Fensterteil befindet sich eine Zeitanzeige mit Skip-Zeichen, ein Shuttle in der Optik eines großen horizontalen Drehrades, Record und Play. Ganz rechts unten wartet die Weiterleitung zum Screen mit den dort untergebrachten “Song Tools”. Desweiteren verstecken sich hinter einem kleinen Sonoma-Zeichen Informationen in eigener Sache und natürlich auch zu anderen Produkten. Ein bisschen Werbung sei ja erlaubt.

Über die Song-Tools-Seite erhält man Zugang zu mehr Funktionen als über den Main Screen selbst verfügbar sind. Hier findet man Informationen über den geladenen Song, eine Song-Liste, Dateiübermittlung mit iTunes, WiFi-Sync und Audio Copy/Paste, das Metronom “Tap Master 500” samt Sound- und Zählzeitauswahl, Song-Duplicate-, Bounce- und Mixdownfunktionen. In den schlicht gehaltenen Settings wird Monitoring für Record-Ready-Tracks aktiviert, außerdem kann man dort die Timeline zwischen Songzeit und Bars’n’Beats umstellen, das Songtempo festlegen und Snap umstellen.

Gitarristen werden in naher Zukunft die Möglichkeiten haben, den “Guitar Jack 2” zu erwerben, um damit ihre Klampfe direkt an ihr iPhone, iPad oder ihren iPod anzuschließen. Bei der Aufnahme der Sechsaiten-Orchester über Mikrofon kann der “Taylor EQ” hilfreich sein. Unter “Basic” bekommt man hier die Möglichkeit, zwischen den Simulationen verschiedener Akustikgitarren-Modellen auszuwählen, unter “Advanced” findet man dann noch einen sechsbandigen Equalizer. Dieser ist tatsächlich vollparametrisch, da sich die Bandbreite – dargestellt durch einen hell schraffierten Bereich – mit dem beliebten Zweifingertrick vergrößern oder verkleinern lässt. Eine genaue Anzeige der Werte bleibt der EQ jedoch schuldig. Mal so nebenbei: Ist euch das kleine Wortspiel aufgefallen? Der Namensgeber “Taylor” ist nicht nur ein renommierter Hersteller von Akustikgitarren, sondern auch ein Nachname, der aus einer Berufsbezeichnung abgeleitet ist. Das deutsche Pendant dazu ist “Schneider”, der “Taylor EQ” als so etwas wie ein “maßgeschneiderter Equalizer”. Niedlich, was?

Unter “Master FX” findet der User einen EQ namens “Freakenzy” mit zwei Shelves und zwei vollparametrischen Bändern sowie den “Slammer”. Dieser Kompressor kommt mit den Standard-Bedienelementen Threshold, Attack und Release daher. Threshold verfügt über eine Pegelskala, die beiden Zeitparameter jedoch nur die Beschriftung “Fast” und “Slow”. Im oberen Bereich des Fensters wartet ein Meter darauf, die Gain-Reduction anzeigen zu dürfen, unten wird über Schaltflächen das Kompressionsverhältnis eingestellt. 2:1, 4:1 und 8:1 stehen hier zur Auswahl, bei Bedarf dürfen es sogar limitertypische 16:1 sein. Die kleinen Effekte erfüllen ihren Job, können aber verständlicherweise nicht mit gängigen Plug-Ins auf “erwachsenen” Computern mithalten.

Während man sich in den Song-Tools und den zugehörigen Unterseiten befindet, hat man übrigens am unteren Rand des stets hochkant ausgerichteten Screens eine Wiedergabesteuerung zur Verfügung, wie man sie auch von iTunes gewohnt ist. Eine Editierfunktion mit Wellenformdarstellung kann man im FourTrack lange suchen – es gibt sie schlichtweg nicht!

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