SONOR Danny Carey Signature Snaredrum Test

DETAILS
Für den in Taiwan hergestellten und in China weiterverarbeiteten Kessel mit den Maßen 14” x 8” wurde ein etwa 1 mm starkes Bronzeblech verwendet. Die Schweißnaht verläuft parallel zur Kesselsäule und ist fein gearbeitet.
Manch Autoliebhaber baut gerne sein Auto komplett auseinander, um es dann genüsslich in stundenlanger Arbeit wieder zusammenzusetzen. Ganz so viel Zeit habe ich nicht gebraucht, um die Snare in ihre Einzelteile zu zerlegen und diese dann genauer zu inspizieren. Solch einen Bronzekessel hat man nicht jeden Tag in der Hand: Die Naht ist fein geschweißt, die Gratungen sind sorgfältig verarbeitet und die 2,7 mm tiefen Snarbeds sauber platziert. Neben dem Kessel liegen jetzt pro Fellseite zehn verchromte Spannböckchen aus der Sonor Artist-Serie, ein 2,3 mm Power Hoop Spannreifen von der Schlagseite und ein 1,6 mm breiter Spannreifen, der auf der Unterseite montiert war. Hinzu kommen noch zwanzig Vierkantkopf-Stimmschrauben mit Kunststoff-Unterlegscheiben, der Snareteppich mit zwanzig Spiralen und zuletzt noch die einseitig einstellbare Snareabhebung.

Von der Hardware befreit, klopfe ich den Bronze-Kessel ab, um herauszufinden ob er spannungsfrei gearbeitet ist. Es erklingt ein gleichmäßig ausschwingender Ton, der für eine hohe Verarbeitungsqualität steht und beweist, dass der Kessel sorgfältig verschweißt worden ist.

Alle Einzelteile zeugen von hoher Qualität, nur der Teppich und die Snareabhebung passen nicht so recht ins Bild. Der mitgelieferte Teppich aus zwanzig Stahlspiralen ist zwar solide, klingt jedoch leider nicht brillant, sondern eher dumpf. Die Snareabhebung wirkt nicht besonders stabil und wackelt sogar ein bisschen, weshalb diese beiden Komponenten mit dem hohen Verarbeitungs- und Qualitätsniveau der restlichen Einzelteile nicht mithalten können. Die Werksbefellung ist akzeptabel, wünschenswert wären aber doch hochwertigere Felle aus dem Hause Remo. Warum wird bei solch einem gelungen Signaturmodell bei einzelnen Teilen gespart?

Die Austattung mit dem schlichten Snareteppich und den Remo Ambassador UT-Fellen hat laut Sonor mit der Preisstruktur zu tun. Beide Stahlspannreifen sind– wie auch die anderen Hardwarekomponenten– sauber verchromt, die Gewinde der Böckchen und der Stimmschrauben sind fein geschliffen. Die Kesselgratung im Inneren der Snare weist eine präzise 45° Abschrägung auf. Die Auflagkante im Bereich des Snarebeds, das relativ schmal und etwa 2,7 mm tief ist, fällt minimal breiter aus.

Auf der Außenseite des Kessels sorgen von Danny Carey ausgesuchte und zwischen den Spannböcken lasergravierte Symbole sowie die ebenfalls lasergravierte Signatur Careys am Schallloch für eine besondere Optik. Die Yantra-Symbole, welche sich auch in Dannys Signatur wiederfinden, sind rituelle Diagramme, die im Hinduismus und Tantrismus verbreitet sind, zur Meditation verwendet werden, beziehungsweise initiatorische Funktionen erfüllen. Das Wort “Yantra” kann von “yam”, was im Sanskrit (Altindisch) “(er)halten” oder “stützen” bedeutet, abgeleitet werden. Yantras werden meist auf Boden oder Papier gezeichnet und mit Mantren kombiniert. Das Mantra stellt einen Aspekt des Göttlichen in Form eines Lautes dar, das Yantra dagegen stets in Form einer geometrischen Figur. Alle Yantras werden wie auch in Careys Fall von ”Mauern” umschlossen, die hier durch zwei Kreise symbolisiert werden. Ein spezieller Kesselschutzlack schützt diese schöne Snare vor Korrosion und sonstigen Beschädigungen. Mit 5,4 kg fällt die Trommel natürlich recht schwer aus, was aber für eine Bronze-Snare mit diesen Maßen akzeptabel erscheint. Also, Leute: Beim Lupfen immer schön in die Knie gehen!

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Fabian sagt:

#1 - 22.01.2018 um 19:00 Uhr

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Gibt es die wohl noch irgendwo zu kaufen?

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