PRAXIS
Ich beginne mit der 14×5“ Alu-Snare und bringe den Sonor-Teppich auf eine mittelfeste Spannung. Verglichen mit dem No-Name-Fabrikat fällt zunächst auf, dass die Trommel mit dem Bronzeteppich voller und weicher klingt. Der Grund hierfür liegt einerseits im bronze-typischen, leicht höhenreduzierten Spektrum, wodurch die Wahrnehmung sich eher auf den unteren und mittleren Frequenzbereich verschiebt. Zudem wird durch das Fehlen der mittleren Spiralen eine Verstärkung des Grundtons begünstigt, vorausgesetzt, man schlägt die Snare exakt in der Mitte an. Da der Alukessel naturgemäß relativ hell und metallisch klingt, kann man mit dem Bronzeteppich den Gesamtsound mehr in Richtung Holzkessel verschieben. Es handelt sich hier natürlich nur um Nuancen, aber gerade auf die Feinheiten kommt es ja – zum Beispiel in Studiosituationen – häufig an. Die Ansprache ist über den gesamten Dynamikbereich sehr gut. Im Wechselspiel zwischen Wirbeln und Akzentuierungen setzen sich letztere immer deutlich ab. Mit einer festeren Teppichspannung klingt die Snare kürzer und kompakter, wobei der Teppichsound im Vergleich zum Grundton etwas stärker hervortritt. Dennoch bleibt der warme Klangcharakter erhalten. Auf der 14×6,5“ Snare ist das Resultat im Prinzip ähnlich. Da die Trommel aber durch den Bronzekessel schon von vorne herein weniger höhenlastig klingt, erscheint der Unterschied hier nicht ganz so deutlich. Mit der lockeren Teppichspannung klingt die Snare schön „wuschelig“ im positiven Sinne und dürfte sich zum Beispiel hervorragend für New-Orleans-Grooves à la Stanton Moore eignen. Spannt man den Teppich etwas fester, so erhält man als Ergebnis die perfekte Mischung aus präziser Ansprache und dem angenehm weichen Klang des gehämmerten Bronzekessels.