PRAXIS
Als erstes müssen beide Snare-Drums mit dem No-Name-Teppich vorlieb nehmen, damit ich zur Beurteilung des Sonor-Teppichs einen Referenzsound habe. Dieser Teppich entspricht übrigens den Modellen, die Ludwig seit Jahren auf seinen High-End-Snares verwendet. Eine Produktpolitik, die ich nicht so ganz nachvollziehen kann. Aber nun gut, hier geht es um den SW 1424 MS06-Teppich von Sonor. Und der muss jetzt zeigen, was er kann! Zum Anhören der Soundfiles empfehle ich übrigens einen anständigen Kopfhörer oder gute Monitore. Schliesslich geht es hier um klangliche Nuancen, die ein Computer-Lautsprecher kaum wiedergeben kann.
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Auf der 14 x 5“ Snare ergibt sich mit dem Messing-Teppich ein grundsätzlich anderer Klangcharakter als mit dem No-Name-Modell. Der Sound wirkt zunächst einmal direkter und aggressiver. Dies liegt vor allem daran, dass der Sonor-Teppich die mittleren Frequenzen stärker betont. Andererseits entwickelt die Snare im Gegensatz zum Vergleichsteppich weniger Fülle im unteren Frequenzbereich. Insgesamt erscheint der Klang gewissermaßen komprimiert und auf einen schmaleren Bereich fokussiert, wobei dies aber genau der Bereich ist, welcher für Druck und Durchsetzungskraft sorgt. Dies wird besonders deutlich mit einer festeren Teppichspannung, in der die Trommel einen extrem sauberen, kompakten Sound mit einer interessanten, kehligen Note entwickelt. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der 14 x 6,5“ Bronze-Snare. Mit dem Sonor-Teppich klingt die Trommel druckvoller, kräftiger und durch das erweiterte Mittenspektrum subjektiv auch lauter. Die Ansprache ist, wie auch bei der flachen Snare, in allen Dynamikbereichen gut. Die stärkeren Spiralen brauchen allerdings etwas mehr Input, um in Bewegung zu kommen. Aufgrund dieser Tatsache sowie der speziellen Klangcharakteristik dürfte sich der SW 1424 MS06 vor allem dort bewähren, wo der Schlagzeuger sich gegen laute Gitarrenwände durchsetzen muss. Interessanterweise klingen beide Snares mit dem Sonor-Teppich trotz der zusätzlichen vier Spiralen nicht „rascheliger“ als mit dem No-Name-Modell. Dies führe ich auf die bereits angesprochene reduzierte Zahl der Spiralwindungen zurück. Aber hört doch selbst …