PRAXIS
Mein Testaufbau besteht aus einem Marshall TSL 100 in Verbindung einer 2 x 12“ Box aus dem Hause Randall, die mit Vintage 30 Speakern bestückt ist. Das Mikrofon ist frontal auf den Bereich zwischen Kalotte und Rand ausgerichtet, eine Position, mit der ich die besten Erfahrungen gemacht habe. Parallel läuft ein SM 57 mit, der Standard, wenn es um Gitarrenabnahme geht.
Das abgenommene Signal wandert dann in ein gematchtes Pärchen Telefunken 676b Preamps und wird nachfolgend direkt über ein Avid HD i/o in die DAW geführt – für all die, die es genau wissen wollen. Als Gitarren kommen eine Les Paul und eine Telecaster zum Einsatz. Da das Mikrofon recht flach gebaut ist und weil das XLR-Kabel nach unten geführt wird, lässt es sich ohne viel Platz in Anspruch zu nehmen nah an die Box positionieren. Außerdem verhindert man so besonders bei beengteren Verhältnissen ein Stolpern über das Mikrofonkabel. Aber jetzt zum ersten Testdurchgang.
Ich beginne mit der Les Paul und dem cleanen Kanal. Selbstverständlich findet bei keinem Beispiel irgendeine Klangbearbeitung mit einem EQ oder einem Kompressor statt! Was wir hören, ist das unverfälschte Signal. Zurück zur Paula. Da ich beide Mikros aufgebaut habe, hören wir das Beispiel immer zweimal. einmal das Halo und einmal das SM57.
Im direkten Vergleich fällt auf, dass das Halo in den oberen Mitten etwas präsenter ist und dadurch natürlich durchsetzungsfähiger wirkt. Das SM57 bringt im Bassbereich einiges mehr mit, was innerhalb einer Produktion, ob live oder im Studio, zugunsten des Basses jedoch oft weggefiltert wird.
Auch mit der Tele ist dieser Unterschied klar herauszuhören. Im Gegensatz zum SM57 wirkt das Halo luftiger und agiler. Schwer zu sagen, was mir da jetzt besser gefällt, da beide Mikrofone natürlich ihren eigenen Charakter haben, aber in Sachen clean hat das Halo für mich einen Hauch mehr Charme.
Interessant wird der Vergleich natürlich mit verzerrten Signalen, da hier wesentlich mehr Frequenzen dargestellt werden müssen.
Sehr interessant! Das Halo klingt in diesem Zusammenhang doch deutlich frischer mit einer kleinen Nase in den oberen Mitten. Im Gegensatz dazu klingt das SM57 ausgehöhlter.
Hier ist dem Gesagten nichts hinzuzufügen.
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Ich greife jetzt zur Tele und spiele ein paar angezerrte Akkorde. Das Halo arbeitet im Vergleich zum SM57 die einzelnen Töne mehr heraus, so entsteht ein sehr direkter, klar definierter Gitarrenton.
Aber beide können auch rotzig. Letztlich entscheiden natürlich der Geschmack und die Musik über die Wahl des Mikros. Fakt ist, dass das Halo etwas aufgeräumter und dadurch auch schlanker im Frequenzbild wirkt.
Jetzt wird’s richtig zerrig.
Hier sind die Unterschiede sehr gut herauszuhören. Das Halo klingt wesentlich frischer als sein Pendant aus dem Hause Shure. Das Signal rückt ein ganzes Stück weiter nach vorne und wirkt griffiger. Obwohl das Sontronics Mikro ein sehr gesundes Bassverhalten hat, stehen die im Vergleich zu den Mitten doch ein ganzes Stück weiter hinten, was im Bandkontext dem Bass und der Bassdrum zugutekommt.
Die folgenden Beispiele geben das Obengenannte wieder.
Hier sind beide Signal zusammengeführt.
Oha, das ist ja mehr als interessant! Die beiden verstehen sich ja prächtig miteinander! Diese Kombination ist absolut empfehlenswert, da sich die beiden Protagonisten im Grunde nicht wirklich im Wege stehen und kombiniert ein wunderbares Paar abgeben.
hands on drums sagt:
#1 - 03.12.2011 um 00:35 Uhr
Ich finde ein klarer Unterschied. Und mir gefällt der klare und präsente Klang eines Mikros immer gut. Sontronic und dieser Artikel finde ich überzeugend...
Guitar Jane sagt:
#2 - 14.12.2011 um 22:13 Uhr
Auch wenn das Mikro für Gitarrenamps ausgewiesen ist, würde mich doch interessieren wie es sich bei Gesang verhält, da der klare, prägnante Sound den Eindruck erweckt auch für (Live-)Stimmabnahmen einsetzbar zu sein...
Horstay sagt:
#3 - 13.02.2012 um 01:44 Uhr
"Frequenzgang: 15Hz -50 KHz"unglaublich ;-)D.h. stimmt sicher nicht
Guido Metzen (bonedo) sagt:
#4 - 13.02.2012 um 12:16 Uhr
Hallo Horstay,
danke für deine Aufmerksamkeit und deinen Kommentar. Da hatte sich bei den Facts tatsächlich der Fehlerteufel eingeschlichen und einen Zahlendreher verursacht - der richtige Freaquenzgang lautet natürlich (wie auch im Text unter Details genannt) 50Hz-15kHz. Der Fehler ist korrigiert.
Viele Grüße,
Guido