Fazit
Nein, günstig sind unsere heutigen Testkandidaten nicht. Knappe Tausend Euro für ein einzelnes Kleinmembranstäbchen dürfte sich außerhalb der meisten Homerecording-Budgets bewegen, und auch professionelle Anwender gehen in dieser Preisklasse vor dem Kauf erst einmal in sich. Allerdings können sowohl das ECM-100U Nieren- als auch das ECM-100N Omni-Mikrofon mit Qualitäten überzeugen, die sie in die erlesene Riege der besten Modelle ihres Metiers katapultieren. Auch ohne über eine komplette „Sony Hi-Res Audio“-Signalkette zu verfügen, liefern die Mikros einen sehr realistischen Klang, der mit extrem natürlicher, schneller Transienten-Wiedergabe und einem sensationellen Höhenbereich überzeugt. Auch jenseits der Einsprechachse liefert das ECM-100U verfärbungsfreie Signale, Übersprechungen gestalten sich damit mix-freundlich. In Anbetracht der sonstigen Qualitäten nerven allerdings die schlecht konzipierten, schwergängigen und schlecht ablesbaren Schalter. Das sollte allerdings niemanden davon abhalten, diese tollen Mikros im eigenen Umfeld auszuchecken.
- natürlicher, extrem detaillierter Klang
- hervorragende Höhenabbildung
- extrem schnelle Transientenwiedergabe
- sehr gute Verarbeitung
- schwergängige, wenig konkret einrastende Pad- und Low-Cut-Schalter
- Technische Spezifikationen
- Hersteller: Sony
- Bezeichnung: ECM-100U und ECM-100N
- Wandlerprinzip: Kondensator (extern polarisiert)
- Richtcharakteristik: Niere (ECM-100U), Kugel (ECM-100N)
- Frequenzgang: 20-50.000 Hz
- Finish: Messinggehäuse, mattschwarz lackiert
- Ausgang: XLR
- Besonderheiten: nach „Sony Hi-Res Audio“-Standard konzipiert
- Abmessungen: 18,1 x 3,6 (mit Laser) Zentimeter
- Gewicht: 130 Gramm
- Zubehör: Transport-Case mit Reißverschluss, Halterung, EU-Verkleinerungsgewinde, Windschutz, Anleitung
- Herkunftsland: Japan
- Preis pro Stück: € 999,– (Straßenpreis am 28.05.2018)