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Sony PCM-M10 Test

PRAXIS

Sonys PCM-D50 zeigte im bonedo-Test, wo seine große Stärke liegt: Soundqualität! Es ist nun nicht so, dass der hier getestete PCM-M10 in der gleichen Preisliga spielen würde, doch gilt es natürlich zu überprüfen, ob die Priorität bei der Konzeption die gleiche gewesen ist.
Im Praxisbetrieb zeigt sich schnell, dass unser Proband mit seinem großen Verwandten nicht mithalten kann. Die Signale klingen lascher und etwas verschmierter, besonders die Höhen sind matter und weniger spritzig und schnell als beim D50. Was sich zunächst wie der Dolchstoß des Testers mit der geschärften und polierten Vernichtungsklinge liest, muss allerdings in Relation gesehen werden: Der große Bruder ist (rein klanglich) umwerfend, von daher ist es kein Wunder, dass der hier getestete Kollege da nicht ganz mithalten kann. Insgesamt kann man mit einer durchaus professionellen Qualität rechnen, die sich hinter vielen üblichen Studiosetups nicht zu verstecken braucht. Atmos, Interviews, Proberaummitschnitte, aber eben auch Einzelsignale für große Produktionen kann das Gerät liefern. Eine messerscharfe Ortung darf man aufgrund des Stereoverfahrens nicht erwarten, die dafür oft umso bessere Tiefenstaffelung kann man jedoch aufgrund der kleinen Bauform, die diese Recorder nun mal haben, leider auch nicht ausmachen. Am besten gefallen trotzdem Atmo-Aufnahmen, weil sie so schön “umhüllend” sind. Ganz wichtig: Das Kistchen ist schön übersteuerungsfest und erstaunlich rauscharm!

Audio Samples
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Atmo Straßenkreuzung Autofahrt Session-Mitschnitt Drums (unter der Snare)

Sehr zu schätzen ist auch die recht einfache und verständliche Bedienung, die einmal auf das Konto des angenehmen Handlings des leichten Geräts geht, insbesondere aber dem hervorragend strukturierten Display geschuldet ist. Für nicht mit dieser Gerätegattung vertraute Personen bedarf es zwar einer gewissen Einarbeitungszeit, doch danach sollte so gut wie jeder flüssig damit arbeiten können.
Schön sind Funktionen, die das Aufnahmeleben einfacher machen. Der Pre-Record-Buffer, der die Signale vor dem Drücken der Aufnahme schon aufzeichnet, gehört genauso dazu wie der durchaus passable Limiter und das digitale Hochpassfilter. Und es muss ja nicht immer der Vollprofi-Einsatz sein: Durch seine kleine Bauform, sein geringes Gewicht, den großen möglichen Speicher und die enorme Laufzeit eignet sich der Sony durchaus als gelungene Alternative zu iPod oder Telefon – der Geist des Walkman ist eindeutig mit verbaut worden. Einzig die „friemelige“ Lautstärkeeinstellung passt da nicht so recht ins Bild.

Sony_PCM-M10_15

Bei Sony scheint man an das “Big Picture” zu denken und macht hinter dem Gerät keinesfalls Schluss. Es hat natürlich firmenpolitische Hintergründe, doch sollte es den User freuen, dass mit Soundforge eine etablierte und hochwertige Audioschnitt-Software mitgeliefert wird. Verständlicherweise ist das nur eine LE-Version, und mir fällt gerade auf, wieso ich sie nicht mehr regelmäßig benutze: Das Programm läuft nur auf Windows. Für Macianer wird leider keine Applikation mitgeliefert.

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