Sound nachbauen
Eine Sache muss immer klar bedacht werden: Die aufgeführten Gerätschaften, egal, ob Originalequipment oder ähnlich klingende Amps und Effekte, sind lediglich das Werkzeug zum Erzeugen des Sounds und der Musik. Entscheidend für den Erfolg ist und bleibt der Spieler und dessen Fähigkeiten, die Töne zu erzeugen und den Klang zu formen. Daher macht das Equipment höchstens 50 % des Sounds aus, der Rest kommt vom Gitarristen.
Um den Sound von Mando Diao nachzubauen, werdet ihr euer Bankkonto nicht allzu sehr strapazieren müssen. Gitarre, Overdrive und Amp sind ausreichend, eventuell mal ein Fuzz-Pedal für eine klangliche Alternative. Allerdings gibt es mit dem Hall noch einen kleinen Unterschied zwischen Studio und Live. Auf den Alben wird ordentlich Gebrauch vom Plate Reverb (Hallplatte) gemacht. Dieser Effekt wird den trocken aufgenommenen Gitarrenspuren nachträglich hinzugefügt. Vorbild war hier selbstverständlich der Klang der Beatles, der großen Idole der Band, und der typische Sixties-Sound mit dem großen, blechernen Klang des Plate-Reverbs. Live hört man davon aber nichts, das würde den Sound auch zu matschig machen. Ich habe mich bei den Beispielen erst mal an den Studiosounds orientiert, für den Bühneneinsatz muss man deshalb das Reverb ausschalten oder etwas herunterregeln. Das Basis- Setup könnte so aussehen:
Gitarre: Hier ist ein eher dünner Klang gefragt – typisches Einsatzgebiet für eine Tele. Aber auch eine Semi-Akustik kann eine gute Wahl sein, schließlich spielt Gustaf Norén eine ES-335. Die Gitarre sollte ordentlich Biss und einen knackigen Attack haben.
Overdrive: Da wir die Basisverzerrung mit dem Pedal erzeugen und den Amp clean einstellen, wird ein dynamisches Overdrive-Pedal benötigt. Es muss gut auf unsere Anschlagsdynamik reagieren, die Verzerrung sollte bei härterem Anschlag stärker werden. Empfehlenswert sind hierfür der Ibanez Tube Screamer, der Boss OD-3 oder Blues Driver, der Fulltone OCD oder die Box of Rock von ZVex.
Distortion/Fuzz: Dieses Pedal wird zusätzlich für markante Distortion- oder Fuzzsounds benötigt: Schräge Distortion-Sounds sind gefragt. Zu empfehlen sind dafür der Electro Harmonix Big Muff, der Boss FZ-5, das Dunlop Fuzz Face oder The Rat von ProCo.
Reverb: Der Effekt wird zur Simulation des Studio Plate-Reverbs eingesetzt, daher sollte dieses Pedal eine solche Möglichkeit oder zumindest einen ähnlichen Sound an Bord haben. Hierfür eignen sich das Boss RV-5, das Digitech Digiverb oder der Line 6 Tone Core Verbzilla. Wie bereits erwähnt, ist das Reverb-Pedal für den Bühnensound nicht wichtig. Wenn ihr mit der Band die Songs nachspielen möchtet, kann man den Effekt auch weglassen.
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Verstärker: Stellt den Verstärker auf Clean ein. Die Verzerrung wird mit dem Overdrive-Pedal gemacht.