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Mit Effektpedalen zum Sound der Stars – Slipknot

Before I Forget

Die folgenden Audiobeispiele entsprechen nicht eins zu eins dem Original,  sondern sind diesem nachempfunden und kommen ihm sehr nahe ;-)).

Die Noten und Tabs zu den Hörbeispielen findet ihr im Sound Alike Slipknot-Workshop

Intro
Der Song vom Album „Vol. 3 (The Subliminal Verses)“ beginnt mit einem fetten Single-Note-Gitarrenriff, das zuerst von Mick Thompson allein gespielt wird. Erstaunlicherweise ist für diesen Sound relativ wenig Verzerrung nötig, denn der Druck wird durch die tiefer gestimmte Gitarre erzeugt. Das ist eigentlich der Slipknot-Standardsound. Erhöht man den Verzerrungsgrad, wird der Klang der Gitarre gerade bei Riffs auf den tiefen Saiten sehr undeutlich. Für das Hörbeispiel kam ein Boss DS-1 zum Einsatz.

Audio Samples
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Before I Forget – Intro 1
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Intro 2
Nach acht Takten setzt die Band ein und das Riff wird in Powerchords gespielt. Jetzt ist es ratsam, die Bässe im Gitarrensound etwas abzusenken, denn es gibt ja noch einen Bassisten und einen weiteren Gitarristen, die im unteren Frequenzbereich mitmischen. Wenn der Bassbereich hier nicht sorgfältig eingeteilt wird und jeder voll durch die Gegend dröhnt, dann hat man sehr schnell den akustischen Supergau in den Bässen. Es wummert und kein Riff ist mehr klar und deutlich zu erkennen. Daher gilt die Devise: Gitarre allein – Bässe normal, alle zusammen – Bässe absenken. Zum Beschneiden der Bassfrequenzen habe ich einen 7-Band-Equalizer (Boss GE-7) benutzt und 100, 200 und 400 Hz, wie unten dargestellt, abgesenkt.

Audio Samples
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Before I Forget – Intro 2
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Verse
Im Verse wird eine Staccato-Powerchordbegleitung gespielt. Damit in den Spielpausen auch wirklich Ruhe ist, wird ein Noisegate zugeschaltet. Dabei ist es wichtig, den Decay-Wert sehr kurz einzustellen, denn er bestimmt den Punkt, an dem das Gerät zu arbeiten beginnt.

Damit wird zwar normalerweise die Ausklingphase des Gitarrentons stark beschnitten, aber da wir den Akkord nicht ausklingen lassen, sondern ohnehin sofort abstoppen, spielt das keine Rolle. Der Threshold wird recht hoch eingestellt, sodass nur die lauten Anschläge das Noisegate passieren können. Dadurch werden auch die Dämpf- und Rutschgeräusche, die bei höheren Lautstärke- und Gain-Einstellungen besonders stark hörbar sind, vom Noisegate unterdrückt.

Audio Samples
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Before I Forget – Verse
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Dead Memories

Bei diesem Song vom letzten Album „All Hope Is Gone“ wird ein Akkord-Arpeggio auf den tiefen Saiten in zwei verschiedenen Arten gespielt.

Intro
Hier werden die Akkorde mit lange klingenden Tönen und leichtem Anschlag gespielt. Die Verzerrung ist für diese Spielart recht hoch eingestellt. Damit sich Anschläge und einzelne Töne besser durchsetzen, habe ich den EQ zugeschaltet, die Bässe leicht abgesenkt und die Mitten bei 1,6 kHz um 5 dB angehoben. Im Einsatz waren auch diesmal wieder der DS-1 Distortion und der GE-7 Equalizer, beide von Boss. Außerdem habe ich den Volume-Regler an der Gitarre etwas zurückgenommen, damit der Klang nicht zu matschig wird.

Audio Samples
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Dead Memories – Intro
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Verse
Jetzt wird das Pattern in Palm-Mute-Technik gespielt. Die Töne klingen kürzer und knackiger. Wir haben die gleiche Einstellung wie beim Intro, aber der Volume-Regler an der Gitarre ist jetzt voll aufgedreht und es wird hart angeschlagen.

Audio Samples
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Dead Memories – Verse
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People=Shit

Jetzt kommt einer der Klassiker aus dem Slipknot-Repertoire, der fast auf jedem Konzert gespielt wird. Die Studioversion findet sich auf dem Album „Iowa“. Das Hauptriff, bestehend aus Single-Notes auf der tiefen E Saite, wird zuerst von einer Gitarre allein gestartet, die Band steigt dann später mit ein. Hier wird wieder der Trick mit dem Equalizer angewandt.

Riff1
Wenn die Gitarre allein spielt, ist nur das Distortion-Pedal im Einsatz. Bei diesem Song ist die Verzerrung etwas höher, deshalb wurde der Dist-Regler am DS-1 auf die 11 Uhr Position eingestellt.

Audio Samples
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People = Shit – Riff 1
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Riff2
Wenn die Band einsteigt, wird das Riff mit Powerchords gespielt. Damit der Sound im Bassbereich nicht matschig wird, werden die tiefen Frequenzen mit dem EQ etwas abgesenkt.

Audio Samples
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People = Shit – Riff 2
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Psychosocial

Jetzt geht es richtig in den Keller … die Gitarre wird um einen weiteren Ganzton tiefer gestimmt. So sieht das Tuning im Vergleich zur Standard-Gitarrenstimmung aus:

  1.  E > B (5 Halbtöne tiefer)
  2.  B > F# (5 Halbtöne tiefer)
  3.  G > D (5 Halbtöne tiefer)
  4.  D > A (5 Halbtöne tiefer)
  5.  A > E (5 Halbtöne tiefer)
  6.  E > A (7 Halbtöne tiefer)

Intro1
Im Intro wird ein Single-Note-Riff mit einigen Artificial Harmonics gespielt. Damit die Artificials auch gut quietschen, habe ich einen Verzerrer mit härterem Gainfaktor eingesetzt, den Metal Zone von Boss. Der hat bereits einen EQ mit parametrischen Mitten an Bord, um einen authentischen Mid Scoop Metal-Zerrsound zu erzeugen. Man wählt eine Mittenfrequenz mit dem Mid-Freq-Regler an und kann dann mit dem Mid-Regler diese Frequenz anheben oder absenken. Ich habe hier den Mid-Freq-Regler zwischen 12 und 13 Uhr eingestellt und diese Frequenz mit dem Mid-Regler auf 11 Uhr leicht abgesenkt. Gleichzeitig wurden die Höhen leicht angehoben und der Bassbereich auf 12 Uhr in mittlerer Position belassen. Mit einem auf 14 Uhr eingestellten Gainregler erhalten wir nun ein ordnungsgemäßes Metal-Brett. Bei so einem Sound sind natürlich Nebengeräusche an der Tagesordnung und jede kleine Bewegung über die Saiten wird sehr laut wiedergegeben. Damit das Ganze nicht aus dem Ruder läuft, wird noch ein Noise Gate mit kurzer Decay-Einstellung hinzugeschaltet.

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Psychosocial – Intro 1
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Intro 2
Nach dem Single-Note-Riff folgt eine Powerchordbegleitung mit kompletter Band. Das alte Spiel: EQ zuschalten und Bässe abdrehen. Man könnte natürlich auch am Metal Zone die Bässe zurücknehmen, aber das sieht auf der Bühne etwas uncool aus: Riff spielen, Headbanging, dann zum Pedal bücken und Bässe wegdrehen … Dann doch lieber ein fetter Tritt auf das EQ-Pedal.

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Psychosocial – Intro 2
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The Blister Exists

Womit beginnt wohl dieser Song? Richtig! Einem Gitarrenriff! Diesmal ist es ein Powerchord-Groove, der mit einer schnellen Legatosequenz abwechselt. Das Ganze wird von einer Gitarre mit einem eher „körnigen“ Sound gespielt, bei dem die oberen Mitten leicht angehoben werden. Das bedeutet, Distortion und EQ sind am Start, die Bässe werden leicht abgesenkt – das Spiel kennen wir ja mittlerweile – und bei 1,6 und 3,2 kHz werden die oberen Mitten um 3 dB angehoben.

Audio Samples
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The Blister Exists
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Duality

Zu diesem Song gibt es noch ein paar kleine Tipps zum Thema „fette Metal-Gitarren aufnehmen“ für die Recording Freaks unter Euch. Der Song befindet sich auf dem Album „Vol. 3 (The Subliminal Verses)“ und das Riff beginnt bei 0:30. Es wird von beiden Gitarren unisono gespielt, unterschiedlich sind lediglich die gezogenen Artificials.

Jetzt erst mal zu der Aufnahme. Ich habe für beide Gitarren unterschiedliche Verzerrer benutzt, damit sich der Sound ein wenig unterscheidet. Außerdem habe ich die Artificials jeweils auf eine gesonderte Spur aufgenommen, damit man diese Töne besser im Mix herausbringen kann. Das bedeutet, wir haben vier Gitarrenspuren:

  1.  Gitarre 1  – Riff
  2.  Gitarre 1  – Artificials
  3.  Gitarre 2  – Riff
  4.  Gitarre 2  – Artificials

Gitarre 1
Hier war ein Boss Metal Core am Start. Dieses Distortion-Pedal hat von Natur aus schon einen recht hohen Verzerrungsgrad, daher habe ich den Dist-Regler auf gerade mal 9 Uhr eingestellt, das reicht völlig aus. Die Höhen wurden für einen knackigeren Sound etwas angehoben.

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Gitarre 2
Bei diesem Part habe ich den Metal Zone genommen, die Mitten leicht abgesenkt und die Höhen auch hier ein klein wenig angehoben. Der Dist-Regler wurde auf 14 Uhr gestellt, damit es gut zerrt und der Ton beim Einspielen der Artificials auch richtig schreit.

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Bei diesem hohen Verzerrungsgrad gibt es natürlich Nebengeräusche in großem Stil. Ich habe aber bewusst auf ein Noise-Gate während der Aufnahme verzichtet und das Ganze später im Recordingprogramm von Hand zurechtgestutzt. Die Spuren wurden einfach in den Spielpausen abgeschnitten, dadurch sind absolut keine Nebengeräusche hörbar und die Gitarren kommen klar und knackig rüber. So sieht das Arrange-Fenster für diese Aufnahme aus:

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Die Spuren von Gitarre 1 sind blau, die von Gitarre 2 rot dargestellt. Ich habe bewusst nicht jeden einzelnen Anschlag gecuttet, sondern nur die größeren Spielpausen, damit die Gitarren nicht total künstlich klingen. Um eventuelle Knackser zu vermeiden, wurde ein kurzes Fade-In und -Out bei jedem Spurensegment hinzugefügt. Beim Abmischen habe ich beide Gitarren im Panorama stark links und rechts positioniert und die jeweilige Spur mit den Artificials etwas lauter eingestellt. Und so klingt das Ergebnis zusammen mit den Drums.

Audio Samples
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Duality
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