In diesem Sound-Workshop zeigen wir euch, wie ihr den Synthesizer-Sound aus dem Hit „Broken Arrows“ von Avicii nachprogrammieren könnt. Zum Einsatz kommt dieses Mal der Roland PROMARS Plug-Out Synthesizer, der als Plug-in in der DAW oder als Plug-Out auf SYSTEM-1 und SYSTEM-1m läuft. Am Ende der Folge findet ihr ein Preset für den PROMARS zum Download. Viel Spaß!
Wir starten mit dem Default-Preset des PROMARS. Die Patch-Liste enthält zahlreiche solche „leere“ Presets, die aus einer simplen Sägezahnschwingung von Oszillator 1 bestehen. Wählt also aus der Liste einen der Sounds namens „————-“ aus. Das ist unser Startpunkt, und so klingt es:
Dann stellt ihr den DUAL VCO mit dem Schalter WAVEFORM auf Pulswelle plus Suboszillator ein (2. Stellung von rechts). Dadurch erzeugt der Oszillator nun eine Rechteckschwingung, mit einem zusätzlichen Rechteck eine Oktave darunter. Im Mixer dreht ihr VCO 1 auf etwa drei Viertel auf.
Nun kommt der zweite Oszillator ins Spiel, der beim PROMARS etwas eigenwillig aufgebaut ist. Er nutzt dieselben Bedienelemente wie VCO 1, kann also nicht auf eine andere Schwingungsform eingestellt werden. Allerdings kann man für ihn mit den Reglern A-TUNE und B-TUNE zwei verschiedene Verstimmungen einstellen, zwischen denen man mit dem Schalter umschalten kann. Belasst den Schalter VCO-2 auf „B“ und stellt B-TUNE auf einen Wert von 80 ein. Dadurch klingt VCO 2 eine Oktave über VCO 1, mit einer leichten Verstimmung. Im Mixer stellt ihr VCO 2 etwas mehr als zur Hälfte auf.
Jetzt soll die Pulsbreite beider Oszillatoren vom LFO moduliert werden. Dazu stellt ihr die LFO RATE auf knapp die Hälfte ein, stellt den Schalter PW in der Oszillatorsektion auf LFO und dreht den daneben liegenden Regler für die Intensität der Modulation ungefähr zur Hälfte auf.
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Nun zum Filter: Der LPF CUTOFF wird auf etwa 75% eingestellt, die Resonanz auf etwa 25%. Mit dem Regler ENVELOPE MOD wird die Filterhüllkurve ins Spiel gebracht, die das Filter leicht modulieren soll. Er wird leicht nach oben geschoben, bei mir steht er auf einem Wert von +45. Die Hüllkurve (Envelope) bekommt folgende Werte: ATTACK=0, DECAY=71, SUSTAIN=97, RELEASE=97.
Mit dem Hochpassfilter können wir den Sound im Bassbereich etwas ausdünnen, wodurch sich Matsch im Mix vermeiden lässt. Der Regler HPF CUTOFF (ganz links in der Filtersektion) ist nun etwa zur Hälfte aufgedreht:
Die VCA Envelope stellt ihr so ein: ATTACK=15, DECAY=61, SUSTAIN=204, RELEASE=77.
Nun fehlt noch etwas Glide, das ihr mit dem Regler PORTAMENTO hinzufügen könnt. Dadurch brauchen die Oszillatoren jeweils einen kurzen Moment, um zur nächsten Tonhöhe zu „gleiten“. Dreht PORTAMENTO ganz leicht auf, hier steht er auf 7:
Zum Schluss darf etwas Hall nicht fehlen. Wir nehmen der Einfachheit halber den eingebauten Reverb des PROMARS, den ich hier ungefähr halb aufgedreht habe. Und damit ist das Preset fertig!
Für alle, die den Roland PROMARS Plug-Out Synthesizer nicht besitzen, habe ich hier noch einen ähnlichen Sound mit dem Freeware-Synth u-he Tyrell N6 gebastelt. Auch dieses Preset könnt ihr euch unten herunter laden. So klingt es:
Die fertigen Patches für den Roland PROMARS Plug-Out Synthesizer und den Tyrell könnt ihr euch hier herunterladen. Das ZIP-File enthält eine Bank für den PROMARS, die sich mit dem Button IMPORT in der Patchliste importieren lässt, und ein Preset für den Tyrell. Wo ihr das Tyrell-Patch speichern müsst, damit es vom Plug-in gefunden wird, steht in unseren Tyrell Usertipps.
Viel Spaß und bis zum nächsten Mal!