Willkommen zu einem weiteren E-Bass-Workshop, der sich einem legendären Songs der Musikgeschichte widmet: “September” von Earth, Wind & Fire! Dieser Funk- und Disco-Hit wurde im Jahr 1978 veröffentlicht und erreichte weltweit Spitzenplätze in den Charts. Im Mittelpunkt von “September” steht der unverkennbare Groove von Bass-Urgestein Verdine White, dessen dynamisch-rhythmisches Spiel den Song zu einem unverwechselbaren Klassiker macht, der auch fast ein halbes Jahrhundert nach seinem Erscheinen noch immer in der Heavy Rotation vieler Radiostationen zu finden ist.
“September” – das Original im Video
Wie immer schauen wir uns zur Einstimmung noch einmal das Original im Video an:
“September” – zwei Groove-Parts
Die gute Nachricht: Der Basspart von Earth, Wind & Fires “September” ist gar nicht so schwierig, wie man es vermuten könnte. Tatsächlich setzt er sich nur aus zwei unterschiedlichen achttaktigen Sequenzen zusammen. Wenn man diese also erst einmal verstanden hat, kann einem nicht mehr viel passieren. Auch praktisch: Verdine White variiert die Basslinien darüber hinaus im Verlauf des Tracks auch nur sehr leicht.
Verdines Personalstil ist sehr perkussiv, d.h. er schlägt die Saiten recht kraftvoll an und erzeugt auf diese Weise ein sehr knackiges Attack mit einem schönen “Pump”-Effekt. Beim Nachspielen solltet ihr versuchen, die Töne nach Möglichkeit nicht zu binden, sondern eher staccato und abgesetzt spielen. Das ist gar nicht so einfach, wie ihr sehen werdet, klingt aber dafür richtig “funky”.
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“September” – Groove 1 (Strophe)
Hier findet ihr zunächst Groove 1, welcher zur Strophe mit den Akkorden D, C#-Moll, H-Moll, F#-Moll und Asus passt. Schaut euch zunächst PDF-Datei mit den Noten/TABs an und hört euch das von mir eingespielte Klangbeispiel an:
“September” – Groove 2 (Refrain)
Groove Nummer 2 gehört zum Refrain mit der Akkordfolge H-Moll, E7, C#-Moll, F#-Moll sowie dem Ende auf dem Akkord Asus (den kennen wir schon aus der Strophe):
“September” – Basssound
Bassist Verdine White hat in den Seventies hauptsächlich seinen Fender Jazz Bass aus dem Jahre 1965 in der Farbgebung “Olympic White” verwendet und damit vermutlich auch die frühen Alben von Earth, Wind & Fire eingespielt. Es ist also davon auszugehen, dass dieses Instrument auch auf “September” zu hören ist. In späteren Jahren war Verdine mit Instrumenten von Yamaha oder Sadowsky zu sehen.
Für die Aufnahme der “September”-Grooves habe ich deshalb ebenfalls zu meinen Fender Jazz Bass gegriffen, beide Singlecoil-Tonabnehmer voll auf- und die Tonblende fast ganz zugedreht, um einen vintagemäßigen Sound zu erhalten. Zusätzlich habe ich vor die Brücke einen Schaumstoffstreifen unter die Saiten geklemmt, welcher die Saitenschwingungen leicht abdämpft.
Wie genau Verdine White den Bass auf “September” aufgenommen hat, weiß ich natürlich nicht. Ich kann aber sagen, dass er bis heute nach wie vor gerne einen Ampeg B15-Basscombo im Studio verwendet. Da ich leider keinen echten B15 besitze, sorgt bei meiner Aufnahme ein Software-Plugin einer Ampeg-Simulation für einen runderen und wärmeren Oldschool-Sound.
Ich wünsche euch viel Spaß in den Siebzigern mit der coolen Bassline zu “September”!