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Sound-Workshop: Der Basssound aus “Do What You Want” von Lady Gaga feat. R. Kelly

Diesmal geht es um einen Basssound aus „Do What You Want“, dem aktuellem Hit von Lady Gaga und R. Kelly. Genauer gesagt um die Sechzehntel-Elektro-Sequenz, die weite Teile des Songs trägt. Ich habe den analogen Hardware-Synthesizer Novation Bass Station II verwendet, um den Sound nachzubauen. Für Besitzer des Synths gibt es das fertige Preset unten zum Download. Aber auch wer keine Bass Station hat, bleibt nicht außen vor: Mit jedem Synth (Hardware oder Software), der zwei synchronisierbare Oszillatoren und einen Suboszillator hat, könnt Ihr den Klang im Prinzip nachbauen! Deshalb habe ich auch wieder ein Tyrell-Preset beigelegt, das natürlich etwas anders klingt als die Bass Station II.

(Foto: © Universal Music / Inez & Vinoodh Photo, Montage bonedo.de)
(Foto: © Universal Music / Inez & Vinoodh Photo, Montage bonedo.de)


Ausgangspunkt für unsere Schraubsession ist ein “Init”-Preset, wie es werksseitig auf den Speicherplätzen 70 und aufwärts liegt. Es besteht aus einer einzelnen Sägezahnschwingung von Oszillator 1 und klingt so:

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Schritt 1: Init-Preset

Als erstes stellt ihr OSC1 auf eine Pulswelle um, selektiert mit dem Schalter unter Pulse Width LFO2 als Modulationsquelle für die Pulsbreite und regelt die Pulsbreitenmodulation Pulse Width auf einen Wert von ca. 20. Für den LFO2 ist standardmäßig der Key Sync aktiviert, den ihr in diesem Fall ausschalten solltet. Dazu drückt man die Tastenkombination Function / Key Sync LFO2, wählt dann mit den Pfeiltasten „Off“ und drückt noch einmal Function. Nun läuft der LFO unabhängig von den gespielten Noten weiter und wird nicht neu getriggert. Die Frequenz von LFO2 regelt Ihr mit dem Regler LFO2 Speed ebenfalls auf ca. 20.

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Schritt 2: Oszillator 1 mit PWM
Diesmal benutzen wir Hardware: Novation Bass Station II
Diesmal benutzen wir Hardware: Novation Bass Station II

Nun kommt der zweite Oszillator ins Spiel, den ihr mit dem entsprechenden Regler in der Mixersektion auf etwa 100 aufdreht. Seine Oktavlage wird auf 4′ eingestellt und die Schwingungsform auf Pulswelle. Auch hier selektiert ihr LFO2 als Modulationsquelle für die Pulsbreite und regelt die Intensität auf etwa 10. Für interessante Schwebungen soll OSC2 zu OSC1 synchronisiert und per LFO frequenzmoduliert werden. Also aktiviert ihr die Oszillatorsynchronisation mit der Tastenkombination Function / OSC1-2 Sync, dann mit den Pfeiltasten auf „On“ und bestätigen mit Function. Dann regelt ihr Pitch LFO1 Depth auf etwa 30 und stellt die Frequenz von LFO1 auf ca. 5 ein.

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Schritt 3: Zwei synchronisierte Oszillatoren

Für ein solideres Bassfundament braucht ihr nun noch den Suboszillator. Er wird per Wahlschalter auf eine Rechteckschwingung gestellt und im Mixer auf etwa 3 Uhr aufgedreht.

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Schritt 4: Zwei Oszillatoren plus Suboszillator

Amp- und Filterhüllkurve können bei diesem Sound identisch sein. Also selektiert bitte beide zur gleichzeitigen Bearbeitung (Schalter auf Amp+Mod Env) und stellt die folgenden Werte ein: Attack = 0, Decay = 35, Sustain = 0, Release = 3.

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Schritt 5: Amp-Hüllkurve

Nun fehlt noch das Filter. Die Voreinstellung auf das Classic-Tiefpassfilter mit 24dB/Okt. Flankensteilheit passt hier gut und kann unverändert bleiben. Cutoff stellt ihr auf etwa 100, Resonance auf ca. 40 und Overdrive auf 50. LFO2 Depth wird ganz leicht auf etwa 5 aufgedreht, wodurch der Cutoff leicht vom LFO2 moduliert wird. Umso stärker darf die Modulation per Hüllkurve ausfallen, weshalb der Regler Mod Env Depth auf etwa 45 aufgedreht werden muss. Die Hüllkurve selbst habt ihr ja eben schon gemeinsam mit der Amp-Envelope eingestellt. Und jetzt klingt das Ganze so:

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Schritt 6: Filterhüllkurve

Um dem Sound einen Stereo-Eindruck zu verleihen, habe ich ihn anschließend noch durch das analoge Gitarren-Bodeneffektgerät Electro Harmonix Stereo Polychorus geschickt. In der Softwarewelt tut es natürlich auch ein Chorus-Plugin, aber ich mag den Polychorus gerade für Synthesizer sehr gern. Und wenn schon Hardware, dann richtig! Der Chorus war dabei ungefähr so eingestellt: Mode = Chorus, Sweep Filter = On, Width 8 Uhr, Rate 8 Uhr, Tune/Delay 8 Uhr, Feedback 9 Uhr. (Ein empfehlenswerter Software-Chorus ist z.B. der kostenlose TAL-Chorus, der dem Chorus des Roland Juno-60 nachempfunden ist.)
Mit Chorus klingt der fertige Sound jetzt so:

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Schritt 7: Fertiger Sound mit analogem Chorus
Fotostrecke: 2 Bilder Auch für Keyboarder geeignet: Electro Harmonix Stereo Polychorus

Das fertige Preset für die Novation Bass Station II könnt ihr euch hier als SysEx-Datei (.SYX) herunterladen. Um diese Datei auf den Synth zu übertragen, benutzt man am besten eines der zahlreichen, oft kostenlosen SysEx-Utility-Programme (auf dem Mac z.B. SysEx Librarian, auf Windows z.B. MIDI-OX). 

Wer keine Bass Station II besitzt, kann sich hier ein Patch für den u-he Tyrell N6 herunterladen, das ähnlich aufgebaut ist. Natürlich klingt der Sound damit etwas anders. Tipps zur Installation von Tyrell-Presets findet ihr hier.

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Ein ähnlich aufgebauter Sound auf dem u-he Tyrell N6
Ein ähnlich aufgebauter Sound auf dem u-he Tyrell N6
Ein ähnlich aufgebauter Sound auf dem u-he Tyrell N6
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(Foto: © Universal Music / Inez & Vinoodh Photo, Montage bonedo.de)

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Profilbild von Lando2

Lando2 sagt:

#1 - 21.02.2014 um 01:00 Uhr

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Tolle Idee mit dem Sound der Woche!

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