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Sound-Workshop: Der Synthesizer-Sound aus “Rather Be” von Clean Bandit feat. Jess Glynne

Der Song “Rather Be” von Clean Bandit feat. Jess Glynne wird über weite Strecken von einem luftigen Synthesizer-Sound getragen, den wir in dieser Workshop-Folge nachprogrammieren. Der Sound ist recht einfach gestrickt, hat aber einen hohen Wiedererkennungswert.

(© Foto: Laura Lewis / Warner Music)
(© Foto: Laura Lewis / Warner Music)

 

Damit jeder problemlos mitschrauben kann, habe ich wieder den kostenlosen Software-Synthesizer u-he Tyrell N6 verwendet. Wir beginnen mit dem Init-Preset, das auf dem Tyrell eingestellt ist, wenn man das Plug-in lädt. Der Sound sollte dann so klingen:

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Schritt 1: Default-Preset

Unser Wunschsound klingt locker und warm, ist aber sehr einfach aufgebaut und braucht nicht viel. Ein einzelner Oszillator mit einer Pulswelle genügt als Grundsound. Zieht also OSC 1 auf -100 (Displayanzeige) und OSC 2 auf -8.00. Da OSC 2 bereits in der Voreinstellung auf eine Pulswelle eingestellt ist, braucht ihr daran nichts zu ändern.

Das charakteristische Klicken beim Anschlag der Note erreichen wir mit Hüllkurven. Dafür regelt ihr die Cutoff-Frequency (CUT) auf null. Theoretisch sollte jetzt nichts mehr zu hören sein – in der Praxis bleibt aber noch ein dumpfer Impuls übrig. Da wir die Werte des Filters ausschließlich über die Hüllkurve steuern möchten, drehen wir nun das Poti MOD 1 voll nach rechts. Das nun ungefiltert anliegende Signal können wir mit Hilfe der Hüllkurve formen.

Die Filterhüllkurve ist auch bereits richtig geroutet und hört auf den klingenden Namen ENV 2 (inkonsequenterweise steht in den Auswahlmenüs aber ADSR 2). Das Sustain (S) hat nun die gleiche Funktion wie der Regler für die Cutoff-Frequency. Stellt den Attack-Regler (A) auf 4.00, Decay (D) auf 0.00, Sustain (S) auf 57.00 und Releasezeit (R) auf 50.00. Das ergibt einen kleinen „Klick“ am Anfang jeder Note. Soweit das Filter mitsamt Hüllkurve:

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Schritt 2: Der Filter mit Envelope

Die Amp-Hüllkurve (ENV 1 – VCA) sollte ungefähr so eingestellt werden: Attack auf 6.00, Decay auf 0.00, Sustain auf 100.00 und Release auf 27.50.

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Schritt 3: VCA

Der Charakter des Sounds stimmt schon, aber er klingt noch sehr statisch. Deshalb spendieren wir ihm noch ein feines Vibrato, indem wir die Tonhöhe des Oszillators mit einem LFO modulieren. Dafür wählt ihr für OSC 2 in der Oszillator-Sektion über das Menü SOURCE 2 den LFO 1 als Modulationsquelle aus. Über die beiden Taster oben links in der LFO 1-Sektion wird das Schwingverhalten definiert (Sine, 1/8 trip).

Der Regler DEPTH MOD dient zur Beeinflussung der LFO-Wirkung mit einer weiteren Modulationsquelle wie etwa dem Modwheel und ist in der Voreinstellung ganz aufgedreht. Da der LFO in diesem Fall aber dauerhaft aktiv sein soll, ohne dass man das Modulationsrad aufdreht, müssen wir ihn für unseren Zweck ganz nach links stellen. Damit wir das Vibrato hören können, drehen wir nun noch den Regler T-MOD 2 in der Oszillator-Sektion ganz leicht nach rechts (0.20). Das Ergebnis klingt dann so:

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Schritt 4: LFO Pitch Modulation

Damit ist der Tyrell-Sound fertig. In der DAW können wir jetzt noch etwas Kosmetik hinzufügen. Mit einem Equalizer senken wir den Bass- und tiefen Mittenbereich breitbandig ab (ca. 500 Hz) und spendieren dem Sound noch einen Reverb (Mittelgroßer Raum, Dry/Wet ca. 80/20).

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Schritt 5: fertiger Sound mit EQ und Reverb

Das Patch für den Tyrell gibt es hier zum Download. Eine Anleitung, wo die H2P-Datei gespeichert werden muss, damit der Tyrell sie findet, steht in diesem Artikel.

Der fertige Sound im Tyrell N6
Der fertige Sound im Tyrell N6
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(© Foto: Laura Lewis / Warner Music)

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