Heute wollen wir uns einen Riff-Klassiker aus der Feder von Jimmy Page vornehmen. Der Song Kashmir stammt vom Led Zeppelin Album ´Physical Graffiti´, manche werden das Main-Riff aber vielleicht auch von der Puff Daddy Version (Come With Me) aus dem 1998er Godzilla Soundtrack kennen. Auch hier hat Page die Gitarrenspuren eingespielt, Tom Morello war für den Bass (ohne Whammy Pedal!) zuständig. Das Riff ist zeitlos und hat es wie Jack Whites ´Seven Nation Army´ auch in die Fußballstadien geschafft – bei Olympic Marseille wird es immer nach einem Tor gespielt. Bevor bei uns der Anpfiff ertönt, muss allerdings die Gitarre erst einmal umgestimmt werden.
Led Zeppelin “Kashmir” – So wird das Gitarrenriff gespielt
Jimmy Page hat für den Song ein DADGAD Tuning benutzt. Drei Saiten (E, B, E) müssen umgestimmt werden. Hier ist die Übersicht:
E – D (-2)
A – A
D – D
G – G
B – A (-2)
E – D (-2)
Das Interessante an dem Riff: Da der Akkordwechsel jeweils nach drei Viertelnoten stattfindet, verschiebt sich der Anfang der Sequenz permanent, denn der Drummer spielt gnadenlos seinen 4/4 Groove. Nach drei Takten löst sich das Ganze wieder auf und geht von vorne los.
Der passende Sound zum Riff
Für die Version auf dem Physical Graffiti Album nutzte Jimmy Page seine alte Danelectro. Daher ist der Sound etwas dünner. Beim Konzert 2007 in der O2 Arena in London war allerdings eine Les Paul das Werkzeug seiner Wahl. Hier ist die Verzerrung wesentlich höher, was in der Quartett-Besetzung (ohne Streicher der Studio-Version) auf jeden Fall fetter klingt. Daher habe ich mich auch eher an diesem Sound orientiert. Als Zerrgenerator war bei mir der Weehbo Helldrive mit der Les Paul im Einsatz.
Gitarre | Overdrive | Amp |
---|---|---|
Les Paul | Volume: 13 | clean eingestellt |
beide Pickups (Pos. 2) | Tone: 11 | Bass: 12 |
Volume: 10 | Balls: 12 | Middle: 12 |
Tone: | Gain: 11 | Treble: 12 |
Input: 11 | Presence: 12 |
Led Zeppelin “Kashmir” – Der Gitarrenpart im Chorus
Im Chorus kommen sehr interessante Akkordvoicings mit zwei Leersaiten ins Spiel. Die Akkorde werden mit Auf- und Abschlag gespielt, in den Noten findet ihr die Hinweise zur Anschlagsrichtung. Der Chorus (wenn man ihn denn so bezeichnet…) ist nur vier Takte lang, dann schließt schon wieder das Riff an – allerdings nicht komplett von vorne beginnend, sondern mit dem zweiten Akkord.
Der Sound passende Sound zum Chorus
Wie man hören konnte, ist hier noch ein Modulations-Effekt im Einsatz, der Sound wird etwas durchgekocht und eiert entsprechend. Meister Page nimmt dafür gerne einen MXR Phase 90 – und genau so ein Modell, allerdings etwas neueren Baujahrs, habe ich auch verwendet. Das Schöne am Phase 90 ist, dass er nur einen Regler hat, man kann eigentlich nicht viel verkehrt machen. Für dieses Beispiel war 10 Uhr die Position meiner Wahl. Wichtig dabei ist, dass der Phaser nur für die vier Takte genutzt wird, beim Riff ist wieder purer Zerrsound angesagt.
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Viel Spaß mit dem Zeppelin-Riff-Klassiker und bis zum nächsten Mal!
Thomas Dill