Details
Beim EPM12 warten zwölf elektronisch symmetrierte Mikro-Eingänge mit vergoldeten XLR-Buchsen und zwei Stereo-Kanäle auf ihren Einsatz und könnten so schon eine kleine Band komplett bedienen. Eine gemeinsame Phantomversorgung, deren Schaltzustand von einer roten LED angezeigt wird, ermöglicht den Anschluss von Kondensatormikrofonen oder aktiven DI-Boxen. Mit +17dBu sind die Eingänge extrem übersteuerungsfest und sorgen für sicheres und sauberes Arbeiten, wobei der Gain-Regler am Eingang mit einer Verstärkung von bis zu 55 dB ebenfalls kräftig zupackt. Alle zwölf Mikro-Wege sind auch als Line-Wege mit einem maximalen Eingangspegel von +30dBu über einen stabilen Klinken-Eingang nutzbar. Jeder Mono-Kanal ist mit einer (in dieser Preisklasse fast üblichen) 3-Wege-Klangreglung ausgestattet und bietet ein parametrisches Mitten-Band von140Hz bis 3kHz, einen Bass-Shelf bei 80Hz und einen Höhen-Shelf bei 12kHz (jeweils +/-15dB). Der EQ bei den Line-Kanälen liegt mit zwei festen Frequenzen bei 60Hz und 12kHz. Mehr dazu im Praxis-Teil dieses Tests.
Die drei Gain-Potis in der Klangreglung haben eine rastende Mittelstellung und lassen so beispielsweise einen schnellen „Reset“ der Reglerstellungen zu. Da sie sich farblich von den anderen Regler-Elementen absetzen ist eine sicher Orientierung gewährleistet. Alle Bedienelemente sind sehr leichtgängig, behalten aber mechanisch zuverlässig immer ihren eingestellten Wert. Jeder Kanal besitzt einen Insert-Punkt hinter der Klangregelung, der sowohl in den Mono- als auch in den Stereo-Kanälen bereitsteht. Externe, dynamische Effekte, wie zum Beispiel Noisegates, Kompressoren oder Limiter hätten hier ihr Arbeitsfeld. Leider fehlen im gesamten Pult Lowcut-Filter, mit denen Trittschall, Brummen oder sonstige tieffrequente Störgeräusche eliminiert werden können. Mit dem Bass-Regler aus dem Equalizer ist eine Korrektur in diesem Bereich nicht sauber möglich, da er nicht steilflankig genug arbeitet . Über leichtgängige 60mm Fader gelangt man auf die Summe des Pultes, ein Panorama-Regler mit rastender Mittelstellung über dem Fader hilft beim Platzieren des Audio-Signals im Stereobild.
In jedem Kanal stehen zwei Aux-Wege zur Verfügung, die je nach Anwendung wahlweise pre- oder post- Fader im Summenmodul schaltbar sind. Das funktioniert aber leider nur für alle Ausspielwege gleichzeitig und nicht individuell. Bei einem Monitoring würde man diese Wege pre-Fader schalten, bei der Ansteuerung eines Hallgerätes zum Beispiel post-Fader.
Der pro Kanal angebotene Mute-Schalter ist gedrückt aktiv. Auf eine optische Anzeige per LED wurde hier leider verzichtet. Neben dem Mute-Schalter liegt der PFL-Schalter zum Einpegeln des Signals. Ist er gedrückt, leuchtet eine PFL-Aktiv-Anzeige in der Summe auf, und über eine 10-stellige LED-Anzeige im Summendisplay lässt sich der Pegel sehr genau einstellen. Das Metering ist in fünf grüne, drei gelbe und zwei rote (Übersteuerung) LEDs unterteilt.
Über jedem Kanalfader gibt es übrigens auch eine rote Peak-Anzeige, die vor Übersteuerungen im Kanal selbst warnt.
Zur Kennzeichnung und Kanalbeschriftung ist unter den Fadern auf dem Mixer ausreichend Platz. Auf Sub-Gruppen wurde bei diesem Modell ganz verzichtet. Vor dem Summenmodul gibt es zwei Stereo-Eingänge, die jeweils über einen 60-mm-Fader und eine einfache 2-Band-Klangreglung verfügen, die bei 80Hz und 12kHz arbeitet. Diese Eingänge lassen sich aber auch mit einem Mono-Signal speisen. Insertpunkte für die beiden Line-Wege sucht man hier allerdings vergebens. Die richtige Wahl der Eingänge wird durch die Beschriftung auf der Oberfläche erleichtert.
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In der Master-Sektion arbeiten für links und rechts zwei getrennte Fader, die, wie immer bei Soundcraft, mit gelben Faderkappen bestückt sind und damit eine Fehlbedienungen bei schlechtem Arbeitslicht verhindern sollen. Wie die Mikrofoneingänge sind auch die XLR-Ausgänge mit vergoldeten Kontakten versehen und sorgen für eine sichere Übertragung des Mischsignals, das elektronisch symmetriert ist und so auch längere Kabelwege störungsfrei übersteht.
Zwei Mono-Insertpunkte für die Summe sind ebenfalls als 6,3mm-Klinke unterhalb der XLR-Buchsen vorhanden. Hier würden sich beispielsweise externe Equalizer zur klanglichen Anpassung der PA wohlfühlen.
Ein Kopfhörer- und ein elektrisch symmetrierter Monitor-Ausgang sowie ein Recording Ein- und Ausgang mit Cinch-Anschlüssen liegen ebenfalls auf der Geräteoberseite über dem Summenmodul. Der Mischer besitzt ein internes Schaltnetzteil, das mit Spannungen von 90 bis 240 Volt arbeiten kann, wobei der Netzanschluss etwas ungewöhnlich versteckt unter dem Boden des Mischpultes liegt. Leider wurde auf den Einbau eines Netzschalters verzichtet: Aus- oder Einschalten des EPM12 funktioniert also nur über das Ein- oder Ausstecken des Netzkabels. Nicht unbedingt zeitgemäß, wie ich finde!