Die Traditionsunternehmen Soundcraft bringt mit dem EPM8 einen neuen analogen Kleinmixer auf den Markt. Bereits im Jahr 1973 gründeten der britische Toningenieur Phil Dudderige und der Elektronik-Designer Graham Blyth das Unternehmen Soundcraft, das seit 1988 als Tochtergesellschaft des Elektronikherstellers Harman International Industries agierte und seit 2017 dem bekannten südkoreanischen Unternehmen Samsung Electronics angehört. Es kann auf eine lange und erfolgreiche Geschichte im Bereich der Mischpultproduktion zurückblicken. Ob in vergangenen Zeiten die analogen Boliden Soundcraft GB8 oder im Studiobereich das Soundcraft Ghost, die aktuelle VI-Serie im professionellen Event-Bereich oder die beliebte UI-Serie – die Firma Soundcraft hat bereits unzählige Male bewiesen, dass sie ihr Handwerk versteht, wenn es darum geht, erstklassige Mischpulte der Welt zu präsentieren.
Mit der EPM-Reihe versucht die Firma Soundcraft, die Tradition fortzuführen. Eine analoge Kleinmixerserie, die puristisch aufs Wesentliche beschränkt ist und qualitativ hochwertige Verarbeitungsqualität bei erstklassiger Audioperformance verspricht. Die EPM-Serie umfasst neben der hier getesteten 8-Kanal-Version EPM8 noch eine kleinere 6-Kanal-Version „EPM6“ und eine größere 12-Kanal-Version „EPM12“. Ob es Soundcraft auch diesmal gelungen ist, dem geneigten Kunden ein überzeugendes Produkt zu liefern, gilt es im folgenden Praxistest genau zu analysieren.
Soundcraft EPM8 – das Wichtigste in Kürze
Checkliste zum Kauf von XY
- kompakter analoger Kleinmixer mit 8 Mikrofon-Eingängen
- für Studio und kleine Events
- solide verarbeitet und einfach zu bedienen
- 2 Aux-Sends pre/post schaltbar
Lieferumfang
Das Soundcraft EPM8 kommt in schwarz bedruckter, naturbelassener Kartonage beim interessierten Kunden an. Im Inneren schützt eine zusätzliche Styroporschicht vor Transportschäden. Abgesehen vom Kaltgerätekabel ist dem Mixer im Paket noch ein User-Guide in englischer Sprache beigelegt. Ansonsten ist keinerlei weiteres Zubehör im Lieferumfang enthalten.
Soundcraft EPM8 Details
Das Soundcraft EPM8 kommt im klassischen Mischpult-Design daher und hat eine kompakte Größe von 330 x 363 x 91 mm. Es wiegt lediglich 4,6 kg, wirkt sehr solide verarbeitet und ist komplett aus lackiertem Blech gefertigt. Die acht Mono-Eingänge des Mixers verfügen über einen EQ mit durchstimmbarem Mittenband, zwei AUX-Sends, die Pre- oder Post-Fader betrieben werden können. Ebenso ist ein Insert pro Kanal zum Einschleifen von analogen Dynamik-Effekten vorhanden. Zusätzlich verfügt der EPM8 über einen Mute/Solo-Schalter und eine dynamische Peak-LED pro Kanal. Erfreulicherweise ist das Netzteil des Mischpults intern verbaut und man kommt mit einem herkömmlichen Kaltgerätekabel ohne große Netzteilorgien aus.
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Gehäuse und Anschlüsse
Bis auf den Netzanschluss auf der Geräteunterseite sind alle Anschlüsse auf der Geräteoberseite untergebracht. Das EPM8 bietet acht Mono-Eingänge, deren Aufbau ganz klassisch gehalten ist: Neben einem Mikrofon-Input in Form einer XLR-Buchse sind die Kanalzüge des EPM8 jeweils mit einem Line-Eingang in Form einer 6,35 Klinke ausgestattet. Zusätzlich findet sich auf jedem Mono-Kanal ein analoger Insert ebenfalls als 6,3 mm Klinke. Hierzu benötigt man allerdings zum Einschleifen von Signalen ein Y-Kabel.
EQ-Sektion des Soundcraft EPM8
Nach der Vorverstärkersektion, dessen rotes Poti einen Regelbereich von 0 bis 60 dB umfasst, folgt die EQ-Sektion. Hier agiert je ein Shelving-EQ im HF- und LF-Bereich und auch ein durchstimmbarer Mitten-EQ. Unterhalb der EQs sind zwei Potis zum Regeln der beiden AUX-Kanäle. Der gelbe Pan-Button rundet die Poti-Sektion ab. Oberhalb des Kanal-Faders, der bei den Mono-Kanälen mit einer weißen Fader-Kappe ausgestattet ist, finden sich zwei Druckschalter zum Aktivieren des PFLs in Rot bzw. des Kanal-Mutes in Weiß und eine Peak LED.
Abgesehen von den acht Mono-Kanälen verfügt das EPM8 über zwei Stereokanäle. Im Gegensatz zur Monovariante besitzen die Stereokanäle keinen XLR-Eingang, sondern warten mit zwei Standard-Klinkenbuchsen auf. Die EQs verfügen hier lediglich über das HF- und LF-Shelving-Band. Wie bei den Mono-Kanälen findet man neben den beiden AUX-Potis auch hier das gelbe PAN-Poti. Die Fader-Kappe der beiden Stereokanäle ist diesmal blau. Die Peak-LED ist ebenso vorhanden wie der Mute- bzw. PFL-Button.
Ausgänge am Soundcraft EPM8
Selbstverständlich besitzt der EPM8 auch eine Ausgangsektion: Sie verfügt über je einen Fader für die linke und rechte Seite, die mit einer gelben Fader-Kappe versehen wurden. Oberhalb der Fader ist neben dem LED-Meter die grüne Power-LED und eine rote LED, die einem die aktiven PFLs anzeigt, platziert.
Zwei rote Potis regulieren Monitor- und der Kopfhörerlautstärke. Die Kopfhörerbuchse befindet sich direkt darüber. Neben dem 48 V Button, mit dem sich auf alle acht Mono-Kanäle Phantomspeisung zuschalten lässt, sind noch die beiden AUX-Master zum Wechsel zwischen Pre/Post als auch der Ausgangswahl-Button des 2-Track-Eingangs zu finden. Der 2-Track-Eingang ist wie der Record-Ausgang in Form von Cinch-Anschlüssen realisiert. Der Main-Ausgang in Form von zwei XLR-Female-Buchsen verfügt über je einen analogen Insert. Zusätzlich offeriert der Soundcraft EPM8 zwei AUX-Ausgänge und einen Monitor-Out in Form von 6,3 mm Klinkenbuchsen.
Supermann sagt:
#1 - 15.11.2022 um 19:59 Uhr
Dieses kleine Mischpult gibt es seit 2011. Ist bei mir als Submixer im Einsatz. Wieso wird das als Neuigkeit gebracht?
Hans Reumann sagt:
#2 - 16.11.2022 um 09:31 Uhr
und wenn Ihr zwei Bilder (spiegelverkehrt) noch richtig drehen würdet wäre der Bericht noch besser
Peter Westermeier sagt:
#2.1 - 17.11.2022 um 08:15 Uhr
Moin Hans, haben wir geändert, danke für den Hinweis.
Antwort auf #2 von Hans Reumann
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenLoetkolben (der Echte) sagt:
#3 - 17.11.2022 um 11:27 Uhr
Was mir sicher fehlt in diesem zweifellos akzeptablen Gerät - das sind einfache, schaltbare Hochpassfilter für die Mikrofon-/Mono-Eingänge; sowas kostet nahezu nichts ... und hilft viel. Ein solcher ernstzunehmender Kleinmixer sollte sie haben - man braucht nicht unbedingt mehr (wie eine selten anzutreffenden, dennoch extrem hilfreiche SIG-LED pro Eingangskanal ...). Die Ausgangs-Inserts halte ich für unnötig - aber aufgrund fehlende 'One-Knob-Kanalkompressoren ist der Insert-Anschluss pro Mikrofonkanal sehr nützlich für Outboard-Equipment. Die Peak/Clip-LEDs wünsche ich mir immer beim GAIN-Regler (wie bei ALTO-Mixern) ... aber diese LEDS sind leider meistens nahe des Faders. Die nahezu versteckt angebrachte Stromzuführung samt Ein-/Aus-Schalter hätte man besser auf der Rückseite angebracht - und dann ein Netzkabel mit abgewinkeltem IEC-Stecker mitgeliefert. Ansonsten ein sicher gutes Gerät eines extrem erfahrenen Herstellers - in der Optik vielleicht etwas altbacken, aber auch sehr übersichtlich (auch durch die bunten Knöpfe, die auch unter schlechten Lichtverhältnissen gut zu unterscheiden sind). Das Gerät gibt es seit vielen Jahren ... berechtigte Frage: warum also ein Test dessen Ende 2022?