Praxis
Wir mischen
Die Mischarbeit geht einfach von der Hand: Die Ein- und Ausgangskanäle sind schnell erreichbar, die Remote-Software reagiert ohne Verzögerungen und die Meter-Darstellung ist latenzfrei. Um Signale in Monitorwege oder Effekteinheiten zu schicken, gibt es die Tabs „Aux Sends“ und „FX Sends“ in der Kopfzeile. EQ und Dynamics werden über den Edit-Tab oder mit einem Doppeltap auf die Kanalnummer aufgerufen.
Das Rätsel der Copy-Paste-Funktion hingegen sowie der Kanalbeschriftung konnte der Autor nur mit Hilfe des detaillierten Manuals lösen. Man braucht lediglich das Feld der Kanalbeschriftung länger gedrückt halten und ein Fenster mit weiteren Funktionen poppt auf. Das gilt gleichermaßen für globale Funktionen, die mit einem Tap auf das Ui-Logo aufgerufen werden. Hier erhält man Zugriff auf View Groups, Mute-Gruppen, einen Tap-Tempo-Taster, Mute All (für alle Eingänge) sowie einen globalen FX Mute. Auch die „More Me“-Funktion wird hier aufgerufen. Sie ermöglicht es einem Musiker, seine („Me‟) Kanäle gegenüber den restlichen Kanälen der Band mit nur einem Fader oder einer Wippe in der Lautstärke zu justieren.
EQ und Dynamics
… lassen sich über die Touch-Oberfläche flott und präzise einstellen. Das Erstellen von Monitormixen gelingt denkbar einfach. Dank des Feedback-Unterdrückers im Fixed-Modus sind die Monitore rasch eingepfiffen. Im Live-Modus sucht der AFS-Algorithmus dann selbstständig nach Koppelfrequenzen und terminiert diese zügig. Das gibt auch weniger erfahrenden Anwender die Möglichkeit, einige dB an „Gain before Feedback‟ aus ihren Monitoren zu kitzeln. Richtig gut klingen die eingebauten Effekteinheiten aus dem Hause Lexicon, diese transparenten Hallräume sind in der Preisklasse nicht selbstverständlich.
Während des Tests war die Verbindung über den eingebauten WLAN Router stabil, weshalb dieser bei kleinen Gigs oder im Proberaum durchaus als einzige Verbindung zum Remote-Device in Ordnung geht. Bei größeren Gigs und vor allem, wenn keine direkte Sichtverbindung zwischen Remote und Ui16 WLAN Antenne besteht, empfehle ich den Einsatz eines externen, 5-GHz-fähigen Routers.
Die Gitarrenamp-Simulation ist mehr als ein Gimmick. Die Klangqualität reicht zumindest für den Proberaum und könnte auch helfen, eine Show nach Hause zu bringen, falls der eigentliche Gitarrenamp sich in einer Rauchwolke verabschiedet hat. Klar, an einen Kemper oder AxeFX kommt die Digitech-Simulation nicht heran.
Dennoch ist es erstaunlich, was sich für Sounds entlocken lassen. Bei einem Klangbeispiel hat der Autor höchstpersönlich die Axt geschwungen und ich möchte mich an dieser Stelle vorab bei der gesamten Gitarrenwelt entschuldigen. Nicht für den Sound, sondern für das bemitleidenswerte Gitarrenspiel.
Einen Kritikpunkt muss ich allerdings anführen. Schaltet man bei Kondensatormikrofonen die Phantompower ein, macht sich schon bei mittlerem Gain ein verstärktes Rauschen bemerkbar. Wer überwiegend mit leisen Klangquellen arbeitet, sollte vor dem Kauf einmal genauer hinhören.
Manoj Galle sagt:
#1 - 01.12.2015 um 19:48 Uhr
Das größte Manko an dem Teil ist leider der 2,4Ghz Router finde ich.
Hatten das Teil als Mischpult für In Ear-Monitoring und für FOH im Einsatz.
Da wir aber 3x die Line 6 Funken hatten, die ebenfalls auf 2,4Ghz laufen, gab es Dropouts ohne Ende. Die sind ja schon sehr weit verbreitet, da hätte man schon mitdenken können finde ich. Ansonsten aber cooles Teil.
enrico sagt:
#2 - 12.06.2016 um 11:47 Uhr
Hallo Manoj, beschreib mir mal bitte kurz das genaue Verhalten bzw. die Anzeigen am iPad beim WLAN-Verbinden. Hatte gestern in einer Eventlocation erstmalig "connecting" als Dauerschleife, nachdem irgendwann mal überhaupt WLAN- connect bestand, letztlich "Totalausfall". Test heute im Studio. Alles läuft super wie gewohnt. Gab es in der Location eventl. das von dir beschriebene 2,4GHz-Problem....? Danke.
Daniel Mertins sagt:
#2.1 - 12.08.2016 um 12:58 Uhr
wie viele Leute waren denn in der Location? Im Prinzip ist ja jedes Smartphone ein WLAN-Störsender. Habe daher leider schon einige Ausfälle am UI16 erlebt... meistens erst, wenn das Publikum kam
Antwort auf #2 von enrico
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenDaniel Mertins sagt:
#3 - 12.08.2016 um 12:56 Uhr
weiß jemand, ob der hdmi-Ausgang inzwischen implementiert ist?
Reiner Dittrich sagt:
#4 - 27.02.2017 um 17:02 Uhr
Habe daher leider schon einige Ausfälle am UI16 erlebt... meistens erst, wenn das Publikum kam,
wie kann mann als Herstellen die 2,4GHz-Nutzen das sind nur 9 Kanäle ( 500 Besucher) ich arbeit nun mit 5 GHz Router,
****aber viel schlimmer ist wenn man mit Grenzflächenmikrofone arbeitet wird er zum Rauschgenerator! was kann dagegen tun???????
Simon Feger sagt:
#5 - 29.06.2017 um 14:55 Uhr
Nachdem Soundcraft nahezu alle Kritikpunkte des Ui16 mit dem UI24R zumindest auf Papier ausgeräumt hat wäre ein entsprechender Testbericht sehr interessant. Ist das geplant?