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Soundcraft Ui24R Test

Die digitalen Mischpulte aus Soundcrafts Ui-Serie erfreuen sich dank des ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnisses großer Beliebtheit. Das Ui24R bildet die aktuelle Speerspitze mit 24 Kanälen, überarbeiteten Mikrofon-Preamps und verbesserter Ausstattung. Wir haben uns angeschaut, was das Pult in der Praxis kann.

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Soundcraft Ui24R: Digitalmixer mit Remote-Steuerung

Details

Im Karton finden wir einen Quickstart-Guide, ein Kaltgerätekabel für das interne Netzteil und eine Download-Lizenz für Ableton Live 9 Lite. Das racktaugliche Gerät sitzt in einem Stahlgehäuse (4 HE) mit zwei seitlichen Griffen, die auch als Rackwinkel fungieren. Leider hat der Rackeinbau des Ui24R einen negativen Nebeneffekt: Einige Bedienelemente an den Seiten lassen sich dann nur schwer erreichen.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Umverpackung macht neugierig

Hardware

Das Layout der Ein- und Ausgänge ist selbsterklärend: Auf der Frontseite befinden sich 22 analoge Audioeingänge mit Neutrik-Armaturen, 20 davon mikrofonempfindlich. Die ersten zehn Eingänge verfügen über Combobuchsen und können mit Line- wie Mikrofonsignalen gefüttert werden. Kanäle 1 und 2 lassen sich zudem mit Amp-Simulationen aus dem Hause Digitech koppeln, praktisch für die kleine Rock‘n‘Roll-Dienstleistung.
Die Mikrofonkanäle 11 bis 20 sind mit XLR-Armaturen, die Eingänge 21 und 22 mit Cinchbuchsen bestückt. Rechts neben den Eingängen gibt es drei USB-Buchsen. Ebenfalls auf der Frontseite beheimatet sind alle Ausgänge des Mixers. Die Aux-Ausgänge 1 bis 8 im XLR-Format dienen als Ausspielwege für Monitor- oder Matrixmischungen, die Stereosumme lässt sich über zwei XLR- und Klinkenbuchsen abzapfen. Passend gibt es zwei analoge Master-Level-Potis.
Zu guter Letzt notieren wir zwei regelbare Kopfhörerausgänge. Die Potis und die rechts platzierte, abnehmbare WLAN-Antenne sind versenkt angebracht. Letztere ragt allerdings einen Zentimeter hervor, sodass sie beim Transport ohne Case ein potentielles Unfallopfer ist. Auf der linken Gehäuseseite gibt es eine Kaltgerätebuchse nebst Netzschalter, auf der rechten Seite sind die digitalen Schnittstellen verstaut. Wir notieren: zwei RJ45-Netzwerkbuchsen, einen HDMI-Ausgang für einen externen Touchscreen, zwei USB-Buchsen, einen Reset-Taster und einen Fußschalteranschluss, beispielsweise zum Ein- und Ausschalten der internen Effekte. 

Fotostrecke: 4 Bilder Die Bedienelemente auf der Geräteseite sind nach einem Rackeinbau schwer zu erreichen

USB-Recording und -Playback

Widmen wir uns den drei USB-Ports auf der Front. Der oberste („Media“) dient als Schnittstelle für den integrierten Mediaplayer. Er akzeptiert MP3- und Wave-Files per USB-Stick. Der zweite Port („Rec“) erlaubt das Aufzeichnen von Mehrspuraufnahmen oder eines Summenmix auf ein entsprechendes Medium.

Fotostrecke: 2 Bilder Das 32×32-Audiointerface des Ui24R wird unter Core Audio sofort erkannt

Hinter dem dritten USB-Port verbirgt sich ein 32×32-Kanal-Audiointerface, das unter Core Audio auf einem Mac sofort lauffähig ist und unter Windows per ASIO-Treiber eingebunden wird. Auf eine MIDI-Schnittstelle muss man allerdings verzichten. Lässt sich diese vielleicht über die beiden USB-Ports auf der rechten Seite realisieren? Leider nein, denn sie dienen als Anschluss für Tastatur und Computermaus, wenn der Ui24R mit einem Touchscreen bedient wird.

Steuerung

Die Steuerung des Mixers hat Soundcraft über eine Web-Applikation in HTML5 realisiert, der interne Webserver des Ui24R stellt die Oberfläche bereit. Das hat den Vorteil, dass sich das Pult über jedes Telefon, Tablet oder Notebook steuern lässt, solange darauf ein Webbrowser installiert ist. Soundcraft stellt zwei Auflösungen zur Verfügung, für Smartphones und für größere Tablets beziehungsweise Desktop-Rechner.
Die Verbindung erfolgt via LAN-Kabel und/oder WLAN, der eingebaute Router sendet wahlweise im 2,4- oder 5-GHz-Band. Alternativ kann der Anwender auch einen externen Router verwenden. Schön, dass die Ui-Serie bis zu zehn Geräten den Zugriff erlaubt. So können die Musiker ihren eigenen Monitormix steuern. Kleiner Tipp für Apple-User: Der kostenlose Frameless-Browser ist eine gute Alternative zu Safari, denn dieser sehr einfache Browser zeigt jede Seite im Vollbild Modus und verschenkt somit keinen Bildschirmplatz. SoftwareNachdem wir uns über den Browser verbunden haben, dürfen wir die optisch gelungene Remote-Software betrachten. Auf dem iPad erscheinen zunächst die Kanäle 1 bis 8 und der Master Fader. Von hier aus dürfen wir uns weiter umsehen und so gelungene Features wie „Fader Glow“ bewundern: Jeder Kanal ist durch seine Farbgebung leicht einer Funktion zuzuordnen. Effekt-Returns sind blau, die vier Gruppen-Fader violett und Aux-Master gelb.
Alle Ein- und Ausgangskanäle sind auf einer Ebene angeordnet und lassen sich durch einfaches Wischen erreichen. Für die Aux- und FX-Sends gibt es zusätzliche Layer, die in der Kopfzeile aufgerufen werden können. Das Gleiche gilt für die Gain-Einstellung der Kanäle, hier sind die Vorverstärkung (-6 bis +57 dB), Phantomspeisung und Polarität wählbar. Jeder Eingangskanal besitzt einen vollparametrischen Vierband-EQ und durchstimmbaren Low-Cut (bis 1 Kilohertz). Darüber hinaus residiert in jedem Input ein Realtime-Analyser und ein De-Esser. Die Line-Eingänge 21 und 22 müssen auf den De-Esser verzichten, sind ansonsten aber identisch ausgestattet.
Daumen hoch für die Dynamikabteilung in jedem Ein- und Ausgang: Der Kompressor bietet die üblichen Parameter wie Ratio, Attack, Release, Threshold und Gain und kann auf die Hard-/Softknee-Schaltung von dbx zurückgreifen. Das Noise Gate wurde im Vergleich zu den kleineren Brüdern deutlich aufgewertet, denn es gibt separat regelbare Attack-, Hold-, Release- und Depth-Parameter.
Das Ui24R ist mit vier Lexicon-Effekteinheiten bestückt, die Reverb, Delay und Chorus bereitstellen. Auf aufwändigere Effekte wie Multiband-Kompression oder Ringmodulation muss der Anwender verzichten. Alle Effekte lassen sich editieren, speichern und per virtuellen Mute-Button oder Fußschalter stummschalten. 

Fotostrecke: 5 Bilder Das Digitech Amp-Modelling bietet ordentliche Sounds

In den Ausgangskanälen (Summenausgang und Aux-Out 1 bis 8) sitzt ein Trio aus 31-Band-GEQ, Noise Gate und Kompressor. Außerdem lässt sich dort der AFS-Feedback-Unterdrücker von dbx aktivieren. Er spürt koppelfreudige Frequenzen auf und unterdrückt diese automatisch.
Das Ui24R verfügt über einige Routing-Optionen: Ich notiere die Kanäle 23 und 24 für den Mediaplayer, sechs Subgruppen, acht VCA-Gruppen und die Möglichkeit, Aux-Wege zu Matrizen umzufunktionieren. Zudem kann der Anwender aus allen Ein- und Ausgangskanälen bestimmte Exemplare einer der sechs View-Gruppen zuordnen. Hier werden automatisch alle nicht zugeordneten Kanäle ausgeblendet, was die Navigation deutlich vereinfacht.
Alle Einstellungen lassen sich im Gerät oder auf einem USB-Stick speichern. Somit bietet das Ui24R Total Recall. Der FOHler dürfte zudem Gefallen an dem Show/Snapshot-Speicher mit Kanalsicherung und Passwortschutz finden. Eine Show ist eine Sammlung einzelner Snapshots, in denen man beispielsweise Einstellungen für unterschiedliche Songs speichert.

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GRZ Audio sagt:

#1 - 02.06.2019 um 10:29 Uhr

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Über die Bedienung per html scheiden sich die Geister. Ich persönlich bevorzuge lieber eine App. Die Bedienung über html kam mir immer eine Spur langsamer vor als ich es von Mixern mit App gewohnt bin. Ich würde auf jeden Fall in das große Ui24R investieren. Dies hat im Vergleich zu seinen kleinen Geschwistern klar die Nase vorne. Es gibt eine tolle Tabelle hier digital-mischpult.de/soundc... wo man klar die großen Vorteile des Ui24R sehen kann.
Auf jeden Fall noch immer eines der modernsten digital Pulte auch wenn ich mir noch mehr Flexibilität im Signalrouting wünschen würde.

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