PRAXIS
Wie anfangs bereits erwähnt, macht der Batteriefach-Deckel einen eher klapprigen Eindruck. Ich empfehle aber ohnehin, diesen erst gar nicht in Betrieb zu nehmen, denn der Source Audio EQ ist, wie die meisten Effektgeräte mit DSP-Chip, ein heftiger Stromkonsument und saugt einen 9Volt-Block in einigen Stunden leer. Abgesehen von der nervigen Batteriewechselei ist die Anschaffung eines Netzteils also schon alleine aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll.
Was ist denn nun ein typisches Anwendungsgebiet des Programmable EQ für uns Bassisten? Nun, für die meisten Basser drängt sich ein zusätzlicher Equalizer nicht unbedingt auf, die Tonreglung am Verstärker ist bei modernen Amps meist sehr effektiv und auch die sehr beliebten Preamp-Stompboxes verfügen über umfangreiche Klangreglungsmöglichkeiten, mit denen man in Standardsituationen bestens bedient ist. Es sind hauptsächlich die vier Speicherplätze, die den Programmable EQ zu einem wirklich nützlichen Tool machen, mit dessen Unterstützung sich die Flexibilität eines jeden Bassrigs erheblich steigern lässt. Es hat schon was, blitzschnell von einem typischen Scoop-Slapsound zu einem mittenbetonten und knochigen Fingersound umschalten zu können – ohne dafür am Verstärker rumfuddeln zu müssen. Mit den Bändern von 62Hz bis zu 8kHz wird alles abgedeckt, was ein Bass (auch der modernste) an Frequenzen zu bieten hat. Dementsprechend sind der Soundvielfalt keine Grenzen gesetzt und man kann mit dem EQ wirklich für jeden Stil den geeigneten Sound schrauben. Da der Source Audio EQ sehr transparent klingt und dabei absolut nebengeräuschfrei arbeitet, eignet er sich auch bestens, um den Sound an unterschiedliche Raumverhältnisse anzupassen, ohne dass der eigentliche Soundcharakter dabei zu stark gefärbt wird. Eine weitere sehr praktische Anwendung ist ein cleaner Boost: Einfach ein Preset mit neutraler EQ-Einstellung und höherem Output abspeichern, und schon kann man den Sound für Solopassagen per Fußtritt lauter machen – praktisch.
Für dich ausgesucht
Mit der Auto Scroll-Funktion setzt Source Audio noch einen drauf und verwandelt den EQ bei Bedarf in eine wilde Effektkiste. Bei subtileren Preset-Einstellungen kommen aus dem Pedal Tremolo-artige Klänge – ich konnte damit relativ schnell schöne Modulationen erzeugen. Mit drastisch verschiedenen Preset-Einstellungen lassen sich aber auch bizarre Sequenzergrooves kreieren. Die Auto Scroll Funktion ist eine tolle Dreingabe, das Experimentieren damit macht wirklich Spaß. Die Bedienung des Programmable EQ kann man, trotz der modernen und fast „drehreglerfreien“ Oberfläche, schnell durchschauen. Nur die Arbeit mit dem versteckten 62Hz-Band kann am Anfang etwas verwirren, zumal die Anleitung ziemlich spärlich ist und außerdem nur in englischer Sprache vorliegt. Wenn man aber kapiert hat, wie man mit den Tastern die Anzeige um ein Band verschiebt, kommt man auch damit gut klar.