Source Audio ULTRAWAVE MULTIBAND BASS PROCESSOR
Der Source Audio ULTRAWAVE MULTIBAND BASS PROCESSOR bietet sechs Speicherplätze für Presets, die mit dem kleinen Dreiwege-Schalter auf der Oberseite abrufbar sind. Für die Speicherplätze 4 bis 6 muss man das Pedal allerdings zunächst mittels des rückseitigen Control-Tasters in den Alt-Modus schalten – die Lösung empfinde ich für den Livebetrieb als nicht optimal, auch wenn das Umschalten zugegebenermaßen mit nur einem Handgriff schnell erledigt ist.
Wer eine große Preset-Sammlung verwalten möchte oder die Werkssounds austauschen will, muss nur die kostenlose Neuro-Software herunterladen, die sowohl für mobile Geräte als auch für den stationären Rechner erhältlich ist. Die Software bietet 128 Speicherplätze und den Zugriff auf die Source-Audio-Cloud, in der jeder User seine selbst erstellten Presets zur Verfügung stellen kann. Hier findet man momentan schon eine ganze Menge toller Sounds, die teilweise wirklich inspirierend sind und durchaus auch als Grundlage für eigene Kreationen verwendet werden können.
An dieser Stelle fängt der Spaß mit dem Ultrawave Multiband Processor wirklich an, denn die Möglichkeiten, die per Neuro-Editor zur Verfügung stehen, erscheinen schier unendlich! So hat man beispielsweise die Wahl zwischen 44 verschiedenen Verzerrer-Typen, die bei Bedarf mit Tremolo-Effekten und Filtern bearbeitet werden können. Die Signallevel werden schließlich mit einem Kompressor in Schach gehalten, und am Ausgang steht noch ein graphischer Equalizer zur Feinabstimmung zur Verfügung.
Daneben bietet das ultra flexible Routing weitere zahlreiche Optionen, die Sounds nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten. Berührungsängste muss man mit dem zugegebenermaßen recht komplexen Neuro-Editor dennoch nicht haben: Die App ist übersichtlich aufgebaut, sodass sich jeder Tieftöner, der beispielsweise regelmäßig mit Software-Plugins arbeitet, auf Anhieb gut zurechtfinden wird. Zudem steht eine sehr detaillierte 41 Seiten umfassende Bedienungsanleitung (auf Englisch) als Download zur Verfügung, in der sämtliche Funktionen des Pedals und des Neuro-Editors beschrieben sind.
Aber genug der Worte – jetzt wollen wir natürlich auch hören, was das Source Audio Ultrawave in der Bassversion klanglich zu bieten hat, und hören uns eine Auswahl verschiedener Presets an.
Im ersten Beispiel hört ihr einen der tendenziell eher simpleren Sounds, die mit unserem Testkandidaten möglich sind. Es handelt sich um ein Preset mit dem Verzerrertyp “Basis Distortion” sowie einer zusätzlichen Kompression. Der klassische Distortion-Sound klingt direkt aufgenommen bereits angenehm und warm, über ein Bassstack gespielt wirkt die Verzerrung logischerweise noch deutlich organischer:
“Future Retro” ist ein verzerrter synthartiger Sound, der stark auf die Spieldynamik reagiert – je stärker der Anschlag, desto aggressiver wird der Klang:
Beim nächsten Sound wird das Distortion-Signal in zehn Bänder aufgesplittet und anschließend mit den Mulitband Drive Controls feinjustiert. Die Splitting-Möglichkeit in Verbindung mit den Control-Reglern ist wirklich ein beeindruckend mächtiges Werkzeug zur Anpassung des Distortion-Charakters, das ich so tatsächlich noch bei keinem anderen Pedal gesehen habe!
Für dich ausgesucht
Jetzt kommt ein extrem cooler Synth-Sound, der rhythmisch vom LFO und vom Multiband-Tremolo getrieben wird:
Für das nächste Preset wurden beide Kanäle des Ultrwave mit einer Kompression belegt und unterhalb von 250Hz mit dem graphischen EQ beschnitten. Das Resultat ist ein aggressiver, stark komprimierter Sound, der am besten mit perkussiven Spielweisen harmoniert. Die Kompressor-Sektion liefert wirklich hervorragend klingende Ergebnisse und ist extrem flexibel konfigurierbar – ich kann mir durchaus vorstellen, dass sich für einige Bassisten alleine deswegen die Anschaffung des Ultrawave Bass lohnt:
Bei Eletron, einem weiteren Werks-Preset von Source Audio, handelt es sich wieder um ein eher simpel aufgebautes Preset, bei dem der Distortion-Typ “Diode Harder Gate” zum Einsatz kommt:
Bei meiner Suche in der Source Audio Cloud nach einem Sound, der sich gut für das Solospiel in den höheren Lagen eignet, bin auf das Preset “Bell Ringer” gestoßen. Der komplexe metallische Ring-Modulator-Sound spricht extrem dynamisch auf die Spielweise an und ändert sich so ständig im Charakter:
Zum Abschluss gibt es einen extrem coolen Sound, der von den Source-Audio-Soundtüftlern stammt. Ihr hört hier ein 4-Step Multiband-Tremolo mit einer steilen LFO-Kurve; als Distortion kommt die Einstellung “Diode” zum Einsatz.