Gewicht/Bespielbarkeit
Bzgl. des Gewichts liegt mein Testexemaplar absolut im grünen Bereich. Es bringt ziemlich genau 4kg auf die Waage und fühlt sich am Gurt hängend auch nicht schwerer an, weil er trotz des extralangen Halses tatsächlich bestens ausbalanciert am Gurt hängt.
Zudem sorgen zahlreiche Shapings für einen angenehmen Spielkomfort ohne Druckstellen in den Rippen oder am Oberarm und der gewölbte Korpus schmiegt sich angenehm an den Bauch – so kennt man es von den komfortablen Bässen aus dem Hause Spector!
Spezialfall Fanned-Fret-Griffbrett
Was man von klassischen Spector-Bässen allerdings nicht kennt, sind die verschiedenen Mensurlängen der einzelnen Saiten und die daraus resultierende gefächerten Bünde. Die E-Saite kommt mit einer überlangen 36“-Mensur, die sich beim Spielen logischerweise nicht nur klanglich bemerkbar macht.
Für die Töne in den ersten Lagen muss man die Finger ganz schön strecken; außerdem dauert es eine gewisse Zeit, bis sich die Spieltechnik an die gefächerten Bünde angepasst hat. Hat man sich an die neuen Parameter gewöhnt, lässt sich der Spector NS Dimension HP 4 aber durchaus sehr komfortabel spielen.
Als leicht störend empfand ich lediglich die scharfe Kante des Sattels, die man durch die schräge Position beim Greifen des ersten Tons auf der E-Saite unangenehm am Mittelfinger spürt. Wenn es mein Bass wäre, würde ich die Ecke mit einer Feile wohl etwas abrunden, dann sollte das Problem gelöst sein – kein großes Ding also!
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Spector NS Dimension HP 4: Sound
Erfreulicherweise war mein Testbass ab Werk ordentlich eingestellt, sodass ich mein Werkzeug im Schrank lassen konnte und direkt mit dem Aufnehmen der Audiobeispiele loslegen konnte. Ihr hört den schwarzen Spector NS Dimension HP 4 – mit Ausnahme des verzerrten Klangbeispiels natürlich – komplett nackt, ohne zusätzliches Equipment oder klangverändernde Plugins in der Nachbearbeitung.
Wir starten mit beiden Pickups in gleicher Lautstärke und neutralem Equalizer. Der viersaitige Spector NS Dimension HP liefert – kaum verwunderlich – einen bestens definierten modernen Sound mit sehr klaren Bässen, ebenmäßigen Mitten und knackigen Höhen – mir fehlt hier tatsächlich rein gar nichts!
Der Effekt der extralangen Mensur auf die E-Saite ist zwar weniger drastisch, als ich es angenommen hätte, aber dennoch ohne Zweifel hörbar und äußert sich in einem etwas strafferen Ton in den tiefen Lagen. Der Spector NS Dimension HP 4 klingt alles in allem nicht ganz so fett und kompakt wie der ähnlich ausgestattete NS Ethos HP 4, sondern zeichnet sich eher durch einen breiteren und piano-artigeren Sound aus.
Aufgrund der höheren Saitenspannung eignet sich die E-Saite natürlich hervorragend zum Tieferstimmen. Für die Aufnahme zum zweiten Beispiel habe ich die E-Saite dann versuchsweise einen Ganzton nach unten auf D getuned und den schwarzen Spector durch eine Zerre gejagt. Ich denke, das Resultat spricht für sich und wird Metal-Fans durchaus überzeugen.
Und wenn wir schon dabei sind: Wenn man alle vier Saiten einen Halbton nach unten stimmt, klingt der Spector NS Dimension HP 4 breiter und fetter, die Definition bleibt dabei aber definitiv nicht auf der Strecke. Als nächstes hört ihr den Stegtonabnehmer im Solobetrieb; am Darkglass-Preamp habe ich die Bässe und die Hochmitten nun deutlich angehoben.
Im zweiten Beispiel kommt dann eine ähnliche Einstellung zum Einsatz, hier ist der Bass allerdings wieder normal gestimmt. Eine Portion Tiefmitten von der Darkglass Tone-Capsule sorgt für zusätzliche Durchsetzung und Wärme im Sound.
Extrem transparent selbst bei Halstonabnehmer-Solobetrieb
Blendet man auf den Halstonabnehmer, so klingt der moderne Spector nicht mehr ganz so komplex, der Sound wird aber dennoch über das gesamte Spektrum sehr transparent abgebildet. Der Hochmittenregler der Darkglass Tone Capsule greift sehr hoch bei 2,8kHz und wirkt ähnlich wie eine klassische Tonblende. Dreht man den Regler komplett zu, klingt der Spector überraschend traditionell – der moderne Multiscale-Viersaiter ist also flexibler, als man beim ersten Anblick vielleicht vermuten würde!
Einen knackigen Slapsound hat der Spector NS Dimension HP 4 natürlich ebenfalls zu bieten, wenn man mit der sehr gut klingenden Darkglass-Preamp etwas nachhilft: Bässe und Hochmitten waren bei der Aufnahme deutlich angehoben.
Im letzten Beispiel hört ihr dann noch einen sehr prägnanten und durchsetzungsstarken Fingerstyle-Sound, für den ich lediglich den Hochmittenregler etwa zur Hälfte aufgedreht habe.
Spector NS Dimension HP 4 – das sind die Alternativen
Features | Spector NS Dimension HP 4 Black Gloss | Spector NS Dimension MS 4 Haunted | Dingwall CB3 Combustion 4 Indigo Burst |
Mensur | Mulitscale 34“-36“ | Mulitscale 34“-36“ | Multiscale 34″ – 36,25″ |
Elektronik | aktiv, Darkglass Tone Capsule mit 3-Band EQ | Fishman Fluence Preamp, 2-Band-EQ, Voice-Schalter | EMG Elektronik mit 3-Band EQ |
Tonabehmer | 2 x EMG 40DC Humbucker | 2 x Fishman Fluence Humbucker, SingleCoil/Humbuck | 3 x Dingwall FD-3N Humbucker |
Korpus | Erle | Esche | Sumpfesche |
Hals | durchgehend 3-teilig Ahorn geschraubt, Ebenholzgriffbrett | durchgehender 5-streifiger Hals: Wenge / Ahorn | Ahorn geschraubt |
inklusive Gigbag | nein | nein | ja |
Preis | 2199,- Euro | 1999,- Euro | 2399,- Euro |
Produkt bei Thomann | Spector NS Dimension HP 4 Black Gloss kaufen (Affiliate) | Spector NS Dimension MS 4 Haunted kaufen (Affiliate) | Dingwall CB3 Combustion 4 Indigo Burst kaufen (Affiliate) |