Spector NS Pulse II 4 Black Stain Test

Ausgezeichneter Spielkomfort

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Bass lernen für Anfänger (Teil 2): Der richtige Gurt

Spector-Bässe werden unter anderem für ihren hohen Spielkomfort gelobt – und dieser zeichnet natürlich auch den neuen viersaitigen Spector NS Pulse II 4 aus. Der gewölbte und ringsum üppig abgerundete Korpus schmiegt sich wunderbar an den Bauch, sodass keinerlei Druckstellen das Spielgefühl beeinträchtigen.

Obwohl mein Test-Spector mit 3,9kg zu den leichteren Exemplaren zählt, verfügt er über eine hervorragende Balance und kann wirklich stundenlang ohne Ermüdungserscheinungen gespielt werden. Der Bass hängt in einer perfekten Spielposition am Gurt und steht im Sitzen gespielt stabil auf dem rechten Oberschenkel.

Spector NS Pulse 4
Anschmiegsam: Spector-Bodies sind außerordentlich bequem!

24 gut erreichbare Frets

Das Halsprofil würde ich in die Jazz-Bass-Kategorie einsortieren. Er misst am Sattel klassische 38 mm und ist prinzipiell recht schlank. Wer mit dem Fender-Klassiker gut klarkommt, wird sich also auf dem Spector-Hals auf Anhieb zu Hause fühlen.

Im Unterschied zu einem klassischen Fender kommt der modern ausgelegte Spector allerdings mit einem erweiterten Tonumfang von 24 Bünden daher. Aufgrund des tiefen unteren Cutaways ist erfreulicherweise selbst der höchste Ton noch relativ mühelos zu erreichen. Der ergonomisch geformte und abgerundete Halsansatz sorgt zudem dafür, dass flinke Sololicks oder Akkorde in den höchsten Lagen äußerst leicht von der Hand gehen.

Spector NS Pulse 4
Mit diesem großzügigen Cutaway steht solistischen Ausflügen nichts im Wege!

Werks-Setup: fast perfekt!

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Saitenlage einstellen auf der Gitarre oder dem Bass

Den Rest erledigt ein ab Werk ordentliches Setup mit einer angenehmen Saitenlage und perfekt justierter Halskrümmung. Der Spector NS Pulse II 4 war sofort aus dem Karton heraus einsatzfähig und musste nicht zuerst – wie leider allzu häufig bei anderen Testbässen – auf meinem Behandlungstisch in Spur gebracht werden.

Wenn die Sattelkerben noch etwas tiefer gefeilt wären, ließe sich der Bass in den tiefen Lagen noch leichter spielen. Hier sehe ich als Bass-Optimierungs-Nerd sogar noch minimalen Spielraum für Verbesserung. Unterm Strich ist der Sattel aber schon ok, so wie er ist!

Nun fokussieren wir uns auf den Sound des schönen Spector NS Pulse II 4 und hören uns dazu einige Audio-Beispiele an. Wie immer hört ihr stets das nackte Signal des Basses ohne Netz und doppelten Boden – externe EQ’s, Kompressoren, Preamps oder ähnliche Spielzeuge blieben bei der Aufnahme also außen vor!

Spector NS Pulse 4
Die zwei EMG-Pickups und das bewährte Design sorgen für einen klaren und homogenen Sound mit viel Sustain.

Sound des Spector NS Pulse II 4

Im ersten Beispiel hört ihr den Spector NS Pulse II 4 mit beiden Tonabnehmern und quasi neutraler EQ-Einstellung. „Quasi“ deshalb, weil es sich beim EQ des TonePump Jr. nicht, wie oft falsch im Internet zu lesen ist, um einen Boost-Only EQ, sondern um einen Cut & Boost EQ handelt.

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Aktive Bass-Elektronik richtig einstellen

Die genauen Werte sind folgende: Bass: +14dB/-4dB @ 55Hz, Treble: +14dB/-12dB @ 6,5kHz. Bässe und Höhen können also angehoben oder abgesenkt werden, allerdings rasten die Regler in neutraler Stellung eben nicht ein, sodass man sich dieser nur annähern kann. Mit 25% beim Bass – und 40% beim Höhenregler liegt man also wahrscheinlich nicht schlecht.

Aber wie auch immer – der neue Pulse II klingt mit dieser Einstellung wirklich toll! Das Fundament ist gut definiert, die Mitten knurren herrlich, und bestens austarierte Höhen sorgen für einen schönen Glanz. Obwohl die EMG-Pickups den Sound extrem transparent und über alle Frequenzen ebenmäßig abbilden, empfinde ich den Sound nicht als kühl oder steril – mir gefallen die aktiven Pickups wirklich sehr gut, gerade auch in der PJ-Kombination!

Der TonePump Jr. Preamp schiebt ein sehr kräftiges Signal raus, was bei einigen Preamps oder Effekten durchaus zur Übersteuerungen führen kann. Im Elektronikfach gibt es leider keinen Trimpot für die Signalstärke, sodass nur die Anpassung per Lautstärkregler am Bass bleibt. Das Nebengeräuschverhalten des Preamps ist erfreulicherweise völlig unauffällig. Klar, mit voll aufgedrehten Höhen kann man ein dezentes Rauschen vernehmen, mehr aber nicht – alles absolut im Rahmen.

Audio Samples
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Beide PU, Bass: 25%, Treble: 35%

Ausgezeichneter Onboard-Equalizer

Jetzt machen wir beherzteren Gebrauch vom Zweiband-EQ und drehen die Bässe fast komplett und die Höhen zu etwa 40% auf. Diese Einstellung funktioniert hervorragend für einen knackigen Slapsound mit wuchtigem Fundament und bissigen Höhen.

Und im übernächsten Beispiel gehen wir in Vollen und drehen beide Regler auf Rechtsanschlag. Im Tiefbass-Bereich ist jetzt eine Menge los und die Finger – und Bundgeräusche treten stark in den Vordergrund, der heftige Scoop-Sound ist aber immer noch ausgezeichnet in der Praxis einsetzbar. Meiner Ansicht nach passt der TonePump Jr. wirklich hervorragend zur modernen Klangausrichtung des Spector NS Pulse II 4, auch wenn die Bedienung anfangs vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig ist.

Audio Samples
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Beide PU, Bass: 90%, Treble: 40%, Slap Beide PU, Bass: 100%, Treble: 100%
Spector NS Pulse 4
Top-Sound: FIrmengründer Stuart Spector ist einer der Pioniere des modernen Edelbass-Baus!

Robust-klarer Sound auf dem Hals-Pickup

Klar, wie ein klassischer Preci klingt der Pulse zwar nicht, wenn man auf den Halstonabnehmer blendet. Er liefert dafür aber einen sehr robusten und klaren Sound für coole Grooves. Der Bassregler war bei der Aufnahme zu etwa 50% aufgedreht, um das Fundament zu stärken:

Audio Samples
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Neck-PU, Bass: 50%, Treble: geschlossen

Stegpickup: Knackig und kraftvoll

Wer es schlanker und prägnanter mag, blendet einfach auf den Stegtonabnehmer des Spector NS Pulse II 4. Mit einem kräftigen Bass-Boost erhält der Sound die nötige Tragfähigkeit und der Höhenregler zeigt sich als effektives Werkzeug zur Formung der oberen Konturen, wie ihr in den letzten beiden Beispielen hören könnt. Der Bassregler war hier jeweils voll aufgedreht und der Höhenregler stand erst auf 50%, im zweiten Clip habe ich ihn sogar komplett zugedreht.

Audio Samples
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Bridge-PU, Bass: 100%, Treble: 50% Bridge-PU, Bass: 100%, Treble: geschlossen
Spector NS Pulse 4
Die Fertigung in Korea schont den Geldbeutel der Endverbraucher.
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