Artikulationen – Legatos
Und nun zu den Artikulationen. Da gibt es ein sattes Angebot. Nehmen wir zum Beispiel die Abteilung Legato. Hier werden in der Violine 1 insgesamt 12 verschiedene Fassungen angeboten. Im Patch „Legato Performance“ wird das Legato mit Finger oder Bogen erzeugt, schnelles Legato und Läufe sowie Portamento. „Legato Decorative“ hält Legatos bestimmte Spieltechniken bereit: Legato Tremolo, Legato auf der G-Saite, Legato mit Sordino, Portamento mit Sordino, Legato Flautando, Flautando Portamento und Legato Sul Ponticello. Das ist eine Menge. Der Vollständigkeit halber sei allerdings darauf hingewiesen, dass nicht alle Artikulationen in allen Instrumenten zur Verfügung stehen, was teils entbehrlich, teils aber auch schade ist. Warum zum Beispiel die Bässe keine Legato- Patches für Läufe oder Sul Ponticello haben, erschließt sich mir nicht, das sind beides sehr effektive Klangfarben auf dem Bass.
Artikulationen – alle anderen
Natürlich wird das komplette Standardrepertoire geboten: Spiccatos, Pizzicatos, Triller, Tremolos etc. Von daher möchte ich noch auf ein paar ungewöhnliche Kandidaten aufmerksam machen, die man sonst nicht unbedingt findet.
- Disco Falls – der Name ist Programm, das klingt genauso wie man es sich vorstellt.
- Sul * – Töne werden auf der tiefsten Saite des jeweiligen Instruments produziert. Dadurch entsteht ein besonders sonorer, erdiger, warmer Ton. Der Umfang ist naturgemäß limitiert.
- Long Sul Pont Distorted – hier ist der Ton schon kurz vor dem Geräusch.
- Long Sul Tasto – gespielt nahe dem Griffbrett, was zu einem warmen, intimen Klang führt.
- Slides – nun ja, Slides eben.
- Tense Longs – extra expressive lange Töne.
- Triller in Terz- und Quartabstand.
Praxis
Artikulationen und Klang
Da sich Chamber Strings Professional „nur“ mit der realistischen Abbildung eines Kammerorchesters beschäftigt, sind die einzig beiden wirklich interessanten Fragen natürlich: Was wird artikulatorisch geboten und wie klingt das Ganze?
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Klang
Zum Klang kann ich jetzt schon verraten, dass Spitfire-typisch alles erstklassig klingt. Da ist eine Sattheit und Erdigkeit, die anderswo so nicht zu finden ist. Ich jedenfalls habe sie noch nirgendwo anders gefunden. Einziger Wermutstropfen, der ebenfalls Spitfire-typisch ist: Wenn ich am Dynamikregler drehe, der angeblich verschiedene Velocity-Layer ansteuert, habe ich nie den Eindruck, dass tatsächlich verschiedene Samples angefahren werden. Es wirkt in meinen Ohren immer, als würde ich einfach die Volume von einem lauten Sample runterdrehen. Das geht in einem Filmmusikkontext klar, für detailverliebte Streicherarrangements, die komplett auf eigenen Füßen stehen sollen, reicht mir das allerdings nicht.