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SPL MTC 2381 Test

Details

Der SPL Monitor- und Talkback-Conroller MTC 2381 ist mit einem Gewicht von 2,3 kg und den Maßen 91 x 272 x 220 mm (H x B x T) einer der größeren Desktop-Verwalter in unserem Testmarathon. Ähnlich wie ein Rackgerät verarbeitet, aber ohne 19″- Einbaumöglichkeit, ziert das schwarze Gehäuse vorne eine gebürstete und angeschrägte Metallfront, die alle Kunststoff-Bedienelemente übersichtlich vereint. Alle Anschlüsse finden sich auf der Rückseite.
Fotostrecke: 4 Bilder Die Vorderseite.

Aber eins nach dem anderen! Beginnen wir mit der Vorderseite: In der oberen Reihe sind alle Buttons versammelt, die als Druckschalter ausgelegt sind und bei Aktivität tief einrasten. Da man im hektischen Studioalltag diese kleinen Höhenunterschiede aber gerne mal übersieht, ist zur Sicherheit über jedem Schalter zusätzlich eine LED angebracht.

Die Schalter der linken Hälfte sind dabei für die Eingangsauswahl zuständig und relativ einfach in ihrer Funktion: Hineingedrückt schalten sie die entsprechenden Stereo-Eingänge, sechs an der Zahl, auf den Ausgangsbus. Vier der Eingänge sind dabei für symmetrische Verbindungen auf +4dB Niveau gedacht, die beiden Cinchbuchsen für unsymmetrische Signale. Individuelle Eingangs-Trimmpotis finden sich zwar nicht, dafür sind die beiden “unprofessionellen” Eingänge mit einer fixen +10dB Verstärkung ausgestattet, um so die Pegelunterschiede auszugleichen.

Rechts davon befinden sich die Ausgangswahlschalter, die vorzugsweise angeschlossene Monitorspeaker sowohl an-, aus-, als auch zuschalten. SP1 steht dabei für Speaker 1 und SP2 für Speaker 2, usw. Es können also bis zu drei Stereopaare angeschlossen werden (SP1, SP2 & SP3). Die Buttons Mono und Dim sprechen für sich und sorgen für die obligatorische Mono-Summierung bzw. Lautstärkenreduktion. HP On – wer hätte es gedacht – steht für die Headphones und schaltet den Kopfhörerverstärker an oder aus.

Bleiben wir rechts, begeben uns aber eine Etage weiter nach unten: Hier findet sich eine 6,35 mm Kopfhörer-Ausgangsbuchse direkt neben dem Haupt-Lautstärkeregler. Das große, leicht gerasterte Volume-Poti dient dabei sowohl der Steuerung des gemeinsamen Pegels aller drei Monitorausgangspaare als auch der Regelung des Kopfhörerausgangs. Da es keine zusätzlichen individuellen Trims für die Ausgänge gibt, sollte man die Eingangsverstärkung der Monitore zur Kalibrierung bemühen und dabei mit dem leisesten Paar beginnen.

Direkt daneben hat der Source Blend-Regler seinen Platz, der das Verhältnis zwischen CueBus und Master Monitor-Bus bestimmt.

Der CueBus liefert den latenzfreien Kopfhörermix für den Musiker und besteht im Idealfall aus dem DAW-Mix ohne das gerade aufzunehmende Signal. So muss auch das Musikersignal nicht erst durch den Computer wandern und man erspart sich lästige Verzögerungen durch die Rechenzeit, die einer tollen Performance meist nur im Wege stehen.

Für den Cue-Mix stehen deshalb auch gleich drei Regler zur Steuerung parat: Der Musician Poti steuert dabei den Pegel des „Musician“ Stereo-Eingangs, an dem der Parallel Out eines Mikrofon-Preamps oder das Signal eines zweiten Audio-Interfaces angeschlossen werden können. Falls es sich dabei um „latenzkritische“ Signale handelt, sollte das Interface das sogenannte “Zero-Latency”-Verfahren unterstützen. Das zweite Cue Poti mit der Bezeichnung „Mix“ ist für die Lautstärke des zweiten Stereo-Ins (“Mix”) auf dem Cue-Bus verantwortlich. Dort hängt idealerweise der Main-Mix, sprich, die DAW.

Die Schaltpositionen der Druckschalter des Monitor-Busses haben keinen Einfluss auf den Cue und die weiteren 2Trk-Eingänge sind auf dem Cue-Bus nicht zu hören. Diesem steht selbstverständlich auch ein eigener Ausgang zur Verfügung, dessen Gesamtpegel dabei vom dritten Poti, genannt Volume, gesteuert wird. Dort kann und sollte ein optionaler Kopfhörerverstärker angeschlossen werden, denn der integrierte erhält sein Signal nicht vom Cue-, sondern nur vom Main-Bus, und enthält deshalb auch kein Talkbacksignal. Man braucht für die Musiker also noch einen weiteren Kopfhörerverstärker.

In der Mitte finden wir das Talkback-Level-Poti für das eingebaute omnidirektionale Elektret-Mikro, das beim Drücken des Talkback-Schalters aktiviert wird und nur für den Moment des Haltens angeschaltet bleibt. Unter Umständen trennt man sich jedoch recht unschön von seinem Sprechpartner, denn lässt man seinen Finger beim Loslassen vom Schalter rutschen und ihn in seine Ausgangsstellung zurückspringen, knallt es mitunter heftig im Cue-Bus – und damit im Kopfhörer des Musikers. Hier sollte man behutsam mit dem Finger “bremsen”, wenn man seine Musiker mag. Der Dim-Modus wird beim Drücken des Talkbacks natürlich immer mit aktiviert, damit man den Produzenten auch deutlich hören kann.

So, vorne hätten wir’s, es folgt die Rückseite: Am auffälligsten sind dabei definitiv die XLR-Anschlüsse der drei Stereo +4 dBu Ausgangspaare, die auf den Anschluss von Studio-Monitorsystemen warten und über das Level-Poti gesteuert werden. Ein Manko vieler Tischgeräte besteht darin, dass die Beschriftung der Rückseite auf dem Kopf steht, beugt man sich von vorne über das Gerät, um dort die Anschlüsse zu erreichen. Beim MTC2381 hat man mitgedacht und sämtliche Anschlüsse doppelt beschriftet, einmal normal und einmal um 180 Grad gedreht. Links neben den XLR-Pärchen befindet sich der mit symmetrischen 6,35 mm Klinkenbuchsen bestückte und bereits ausgiebig diskutierte Cue-Out, der vorzugsweise den Musiker-Kopfhörerverstärker versorgt.
Fotostrecke: 3 Bilder Die Ru00fcckseite …

Darüber liegt eine zusätzliche Talk-Out-Buchse, die ihr Signal direkt vom Talkback-Mikro erhält und zusätzlich mit einem am darunter befindlichen Anschluss eingesteckten Fußschalter aktiviert werden kann.

Rechts davon sitzt der Slave-Out, der alle aktiven Signale der Eingangssektion – außer dem Musician-Eingang – vereinigt. Er wird nicht von Level Poti, Mono und Dim beeinflusst und ist damit bei der Rückleitung von Eingangssignalen in die DAW für Aufnahmezwecke oder aber für den Anschluss von optionalem Metering-Equipment recht dienlich.

Daran anschließend gruppieren sich die Eingänge. Unter ihnen die unsymmetrischen 2TRK C und D Cinch-Eingänge sowie die symmetrischen 2TRK  A und B und die Musician- und Mix Stereo-Anschlüsse in 6,35 mm Klinke (TRS).

Das interne Netzteil sieht, dank variabler Sicherung, sowohl den Anschluss an 230 V wie an 115 V vor. Der danebenliegende Ein- und Ausschalter trennt den MTC mit einem dezenten und noch zumutbaren Knacken vom Netz, was im Rahmen unseres Vergleichs als relativ unproblematisch zu bewerten ist.

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