Beim deutschen Sound Performance Lab, kurz SPL, geht es in letzter Zeit ganz schön rund und das Portfolio wächst und wächst. Die neue „Professional Fidelity“-Serie beispielsweise holt nun auch Studiostandards inklusive 120-Volt-Technik, bekannt auch aus Phonitor 2 und Phonitor Mini, in das Wohnzimmer.
Den massiven SPL Iron hatten wir bereits vor kurzem getestet und ihn als hervorragenden Mastering-Kompressor mit einigen Innovationen anerkennt. Der PQ, hingegen ist ein Mastering Equalizer, der im Rack nicht weniger Höheneinheiten als der Iron belegt und damit ein ähnlich imposantes Antlitz besitzt. Er kommt im Gegensatz zum Iron aber ohne Röhren aus.
Details
Zwei Kanäle, fünf Bänder
Der SPL PQ, erhältlich als Modell 1540 in Schwarz und als Modell 1544 in Rot, ist ein Dual-Mono Fünfband Equalizer, dessen Bänder vollparametrisch sind sowie zwischen proportionalem und konstantem Q-Faktor umschaltbar sind. Als Vorbild diente übrigens das PQ Model 2050, der aufgrund seiner motorisierten Potis und mit einem Preis von rund „15 Riesen“ allerdings deutlich hochpreisiger positioniert war.
Moderne Annehmlichkeiten: Relais-Taster, Link-Funktionalität und Auto-Bypass
Jedes Band verfügt über einen eigenen Bypass sowie einen „Proportional-Q/Constant-Q“-Umschalter. All diese Schalter sowie die beiden globalen Bypass-Taster sind beleuchtet und Relais-geschaltet. Dadurch lassen sich diese Funktionen im Link-Modus für beide Seiten von der rechten Seite aus gemeinsam bedienen. Das gilt aber nur für Bypass und Prop./Const.-Q, die Bänder an sich müssen natürlich trotzdem noch händisch angepasst werden. Dank der gerasterten Potis ist das allerdings kein Problem.
Umfangreiche, vollparametrische Bänder
Pro Seite gibt es fünf Bänder mit jeweils unterschiedlichen Einsatzfrequenzen, die wir uns gleich in einer Liste anschauen werden. Gain-Hub und Q-Faktor sind für alle Bänder gleich, wobei sich der Hub dank eines “1/4dB”Kippschalter für feinereEinstellungen auch vierteln lässt. Der Gain ist somit in einer Range von -20 dB bis 20 dB bzw. von -5 dB bis 5 dB einstellbar. Der Arbeitsbereich er Bänder lautet wie folgt:
- LF (Low Frequencies): 10 Hz bis 330 Hz
- LMF (Low Mid Frequencies): 33 Hz bis 1 kHz
- MF (Mid Frequencies): 128 Hz bis 4,1 kHz
- HMF (High Mid Frequencies): 310 Hz bis 10 kHz
- HF: (High Frequencies): 760 Hz bis 24 kHz
Alle Potis kennen dabei 41 leicht gerasterte Positionen – es handelt sich also nicht um „echte Drehschalter“ mit diskreten Widerständen. Alle Bänder besitzen Bell-Charakteristik. Shelvings oder gar Low-/High-Cuts gibt es hingegen leider nicht. Dank der beiden Q-Modes lassen sich aber zumindest die Shelvings halbwegs verschmerzen. Apropos Q: Dieser ist von 15 bis 0,6 im Constant-Mode und von 0,08 bis 5,8 im Proportional-Mode einstellbar. Misst man das Ganze einmal, sieht das dann in etwa so aus:
Größe, Verarbeitung, Gewicht
Mit einer Höhe von 4 HE und einem Gewicht von rund 15 kg ist der PQ wahrlich kein kompaktes Gerät mehr. Bei zehn Bändern die jeweils über zwei Filter-Schaltkreise verfügen (Proportional-Q und Constant-Q) aber auch kein Wunder. Zum Einsatz kommen auch hier wieder SPLs eigens entwickelte Operationsverstärker, welche mit +/- 60 V arbeiten und als 120-Volt-Technik beworben werden. Durch diese Maßnahme werden der Rauschabstand vergrößert sowie die Übersteuerungsfestigkeit und der Dynamikumfang verbessert.
Anschlussseitig geht es hingegen ganz konventionell zu: zweimal XLR rein und zweimal XLR raus. Stromanschluss und Hauptschalter – und das war es. Einen frontseitigen Einschalter gibt es also wie auch bei dem SPL Iron leider nicht. Schade.
Rubbl sagt:
#1 - 13.11.2016 um 15:34 Uhr
"Alle Bänder sind als Kuhschwanz ausgelegt. Shelvings oder gar Low-/High-Cuts gibt es hingegen leider nicht." Das ist ein Widerspruch. Es müsste Glocke heißen, nicht Kuhschwanz.
Nick (Redaktion Recording) sagt:
#1.1 - 13.11.2016 um 15:54 Uhr
Hallo Rubbl,danke für Dein aufmerksames Auge. Stimmt natürlich, alle Bänder des PQ besitzen Bell- (Glocken-), nicht Shelving- (Kuhschwanz-)Charakteristik. Ich habe es im Text direkt korrigiert.Beste Grüße,
Nick Mavridis (Redaktion Recording)
Antwort auf #1 von Rubbl
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenFelix Klostermann sagt:
#1.1.1 - 14.11.2016 um 13:49 Uhr
Dank an euch Beide, der Kuhschwanz-Begriff war an dieser Stelle natürlich vollkommener Quatsch. LG; Felix
Antwort auf #1.1 von Nick (Redaktion Recording)
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