Fazit
Wer hätte ein so eindeutiges Ergebnis erwartet? Wer mich und meine Arbeitsweise kennt, wird mir jedenfalls keine Voreingenommenheit oder gar eine tendenziöse Testführung zugunsten der Plug-Ins vorwerfen wollen. Trotzdem wird mich das Vergleichsergebnis nicht dazu bewegen, flugs meine lieb gewonnenen Analogschätzchen aus der Studiostube zu bannen, um fortan nur noch „geplugged“ glücklich zu werden. Dieser Vergleich aber zeigt schon, dass man durchaus selbstbewusst seine Soundbearbeitung auf digitaler Ebene vornehmen kann und damit meist auf höchstem Niveau mithalten kann.
Wie bei jedem Test gilt letztendlich, dass jeder mit eigenen Ohren entscheiden muss, was gefällt. Auch wollte ich hier keinen Gesinnungskrieg (Analog vs. Digital) anzetteln. Idealerweise führen beide Welten eine friedliche Koexistenz, man nutzt auf jeder Ebene im Sinne von „Best of both worlds“ das, was einem die besten Resultate in vertretbarer Zeit verspricht. Was bedeutet dies für unsere Testkandidaten? Den Analog Code Plug-Ins darf man durchaus als exzellentes Plug-In-Debüt bezeichnen, ohne wenn und aber. Ich kann dem Bundle eine absolute Kaufempfehlung aussprechen, insbesondere den Transient Designer halte ich – hat man die Vorteile der Transientenbearbeitung mal entdeckt – für praktisch unverzichtbar.
Auf analoger Ebene ist der Twin Tube der deutliche Sieger. Natürlich macht ein Rackpack-Kauf allein dafür noch keinen Sinn. Wenn man allerdings gerne auch mal abseits heimischer Gefilde recorded oder von einem absolut edlen Live-Rack träumt, der findet mit dem Racktrack einen zwar gewichtigen, aber über alle Zweifel erhabenen Partner, der natürlich auch beim Heimspiel überzeugende Resultate liefern kann.
Der besondere Reiz an Rackpack ist für mich allerdings seine künftige API 500-Kompatibilität. Hier bietet SPL mit seinem Modulrahmen im Vergleich äußerst solide Qualität zum sehr konkurrenzfähigen Preis – vorausgesetzt, man kommt mit vier API-Modulplätzen aus. Natürlich kann man die restlichen vier Modulplätze weiterhin mit SPL-Modulen besetzen. Meine Ideal-Bestückung bestünde dann neben zwei Twin Tubes sicherlich auch aus dem Premium Mic-Preamp und dem genial einfach zu bedienenden DynaMaxx-Kompressor (die mir für diesen Test leider nicht zur Verfügung standen) – aus dem reichhaltigen API-kompatiblen Angebot befände sich dann sicherlich auch die eine oder andere Preziose auf dem Wunschzettel. Allerdings darf man bei den durchaus bezahlbaren Einzelmodulpreisen nicht vergessen: Eine Vollbestückung des Rackpack schlägt eine deutliche Schneise in den Geldbeutel, mit einer „3“ vor den drei Nullen sollte man allemal rechnen. Der Vorteil bei einem derartigen Rack-System ist aber, dass man je nach Budget moderat anfangen und dann sich gemächlich dem Vollausbau nähern kann.
Für dich ausgesucht
Wieso unterschiedliche Bewertungen, wo doch Plug-ins und Hardware fast gleich klingen? Ausschlaggebend ist hier meist das bessere Preis/Leistungsverhältnis bei den Plug-Ins. Lediglich beim Twin Tube hat die analoge Hardware soundtechnisch deutlich die Nase vorn und erhält folglich auch mehr Sterne.
- Klang (RackPack & Analog Code)
- Verarbeitung/Haptik (Rackpack)
- Wertige Optik (RackPack & Analog Code)
- Günstiger Einstieg in die SPL-Soundwelt (Analog Code)
- API 500-Kompatibilität (Rackpack)
- Transient Designer sehr überzeugend als Plug-In (Analog Code)
- Twin Tube bietet innovative Röhrenveredelung (besonders gelungen beim Rackpack)
- Vollausgebautes System teuer (Rackpack)
- Teilweise ungünstig gewählte Frequenzbereiche (EQ-Ranger)
- Verkabelung im Rackeinbau nicht mehr zugänglich (Rackpack)