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Squier Classic Vibe Precision Bass 50s Test

Der Squier Classic Vibe Precision Bass 50s im bonedo-Test. – Die Jazz- und Precisionbässe von Fendererweisen sich auch nach über 60 Jahren als unverwüstliche Verkaufsschlager, und das nicht etwa nur unter Vintage- und Rock ‘n‘ Roll-Bassern. Kein Musikstil, in dem sie nicht zu Hause sind, und vor allem ihre schnörkellose und effektive Konstruktion und ihr durchsetzungsstarker Sound begründen ihre Popularität. Seit den frühen Achtzigern kommen auch Bassisten mit kleinerem Geldbeutel in den Genuss dieser Dauerbrenner, denn bereits 1982 bot Fender mit dem Budget-Label Squier in Japan gefertigte Nachbildungen zu einem Preis an, der auch für Einsteiger und junge Nachwuchsmusiker zu stemmen war. Heutzutage werden die Instrumente mit dem Squier-Schriftzug aus Kostengründen zwar in China gefertigt, aber gemessen am Preis zeigt sich die Qualität nach wie vor erstaunlich hoch, sodass sich für kaufwillige Tieftöner mit begrenztem Budget ein Blick auf die entsprechenden Preise immer lohnt.

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Aus der relativ jungen „Classic Vibe Serie“ haben wir bereits in früheren bonedo-Testberichten die beiden Jazz- und Precisionbässe in der 60‘s Version unter die Lupe genommen, in diesem Test kommt nun das dritte Modell der Classic Vibe Serie, ein Precision Bass in Butterscotch Blonde und dem Stil der Fünfziger, auf den Prüftisch.

Details

Wie man aus der Namensgebung „Classic Vibe“ unschwer folgern kann, soll diese Serie an die begehrten Instrumente aus den Anfangszeiten der Firma Fender erinnern und einen ähnlichen Sound, aber auch die entsprechende Optik bieten. Die ersten Precision Bässe besaßen einige Detailelemente der Telecaster-Gitarre wie beispielsweise die schlanke Kopfplatte, die das 50s Modell deutlich von dem ab 1957 gebauten Precision Modell absetzte – ein Design, das bis heute kaum Änderungen erfahren hat.

Fotostrecke: 9 Bilder Der Korpus dieses Precisions ist aus Pinie gefertigt.

Die Squier-Kopie ist optisch wirklich sehr gut gelungen und versprüht in der Tat einen Hauch Esprit alter Zeiten. In Sachen Konstruktion hält man sich allerdings nicht akribisch an die Vorgaben der Originale, denn schließlich soll der Bass modernen Anforderungen gerecht werden und vor allem das Einsteiger-Preisniveau nicht überschreiten. Für den kompakten und rundlichen Preci-Korpus kommt deshalb nicht Erle oder Esche, sondern mit Pinie eine preiswertere Kiefernart zum Einsatz. Das hat aber keinerlei negativen Einfluss auf die Optik – die Maserung des Holzes präsentiert sich attraktiv und kommt durch das tadellos gearbeitete Butterscotch-Hochglanzfinish noch deutlicher zur Geltung. Große Teile der Korpusoberfläche werden beim 50s Modell allerdings von einem riesigen, schwarzen Kunststoff-Pickguard abgedeckt, auf dem unterhalb der G-Saite eine Kunststoff-Fingerstütze sitzt, wie sie damals üblich war. Weil die aber für moderne Basser eher hinderlich ist, lässt sie sich dankenswerterweise problemlos abschrauben. Klassisch ist die Holzauswahl dagegen bei Hals und Griffbrett, gelblich eingefärbtes Ahorn soweit das Auge reicht und auch der dunkle Skunk-Stripe auf der Rückseite, der den Kanal für den Halsspannstab verschließt, fehlt nicht. Auch in Sachen Bundierung orientiert sich der Squier Preci am Vorbild, für die 20 Bünde wurde mit schmalen Vintage-Bunddraht gearbeitet, alle sind top abgerichtet und frei von scharfen oder überstehenden Enden. Die Kopfplatte im Telecaster-Stil beherbergt vier offene, verchromte Vintage-Mechaniken und einen Saitenniederhalter für die zwei hohen Saiten, vor diesem wiederum sitzt der Zugang zum Halsspannstab. HiMass-Bridge nennt sich der relativ moderne Steg des Budget-Precision und der Name ist hier in der Tat Programm. Die Stegkonstruktion ist deutlich solider und schwerer als der herkömmliche Blechwinkel und hat zudem Führungsrillen für die Saitenreiter aus Messing. Hier weicht Squier also auch vom Vorbild ab und versucht, wie bei den modernen Serien, die Schwingungsübertragung mit einem massiveren Steg zu verbessern.

Fotostrecke: 6 Bilder Klassischer Singlecoil am 50s-P-Bass

Noch mehr Einfluss auf den Sound hat allerdings der Tonabnehmer und spätestens im Praxistest werden wir sehen, ob Squier in der Lage ist, in dieser Preislage einen rund und warm klingenden Pickup zu liefern, der sich mit den Übertragungseigenschaften der Originale messen kann. Verbaut wird jedenfalls ein einfacher Single Coil, wie er in den ersten Preci-Jahrgängen von 1951 – 1957 üblich war. Geregelt wird mit einem Volume-Regler für die Lautstärke und einer Tonblende zum Absenken der Höhen. So viel zur Konstruktion und Ausstattung des Einsteiger-Precision mit Classic-Vibe, und ich bin ein weiteres Mal über das tolle Verarbeitungsniveau dieses günstigen Basses überrascht. Die Holzarbeiten sind allesamt tadellos, der Hals sitzt passgenau, die Lackierung hat keinerlei Fehler oder Nachlässigkeiten und sogar der Sattel ist perfekt für komfortables Greifen in den tiefen Lagen gefeilt, Chapeau Squier!

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