SSL Fusion Transformer Plugin Test

Praxis

The Circle is Complete

Das war vielleicht ein Cliffhanger nach dem anderen, also kommen wir zur Sache: Die Plugins sind jetzt endlich alle beisammen und der SSL Fusion als Software-Emulation damit komplett. Die Plugins sind schick designt, gut bedienbar und das modulare Konzept mit Einzel-Plugins macht absolut Sinn: Warum den Signalfluss auch künstlich einschränken? Insofern: Alles richtig gemacht, SSL. 

SSL_Fusion_Transformer_Plugin_Test_alles_voll Bild

Nur, musste jedes Plugin tatsächlich so groß werden beziehungsweise so viel Bildschirmplatz verschwenden? Ich weiß es nicht. Rechnet man den Preis der Einzellizenzen zusammen, kommt man auf stolze 995 Euro. Und für das Doppelte gibt es die echte Hardware! Zwar gibt es regelmäßig krasse Schnapper für ausgewählte Plugins, das 3-für-2-Bundle und außerdem das Abo – aus User-Sicht allerdings trotzdem unnötig sperrig. 
In einem zukünftigen Feature werden wir ohnehin klären müssen, welche Plugin-Abos den besten Mehrwert bieten. So viel sei bereits verraten: Bei Slate und Plugin Alliance gibt es deutlich mehr Plugins für nicht viel mehr Geld pro Monat – ob man die alle wirklich braucht, steht allerdings auf einem ganz anderen Blatt. Ich für meinen Teil mag die übersichtliche SSL-Auswahl sehr, finde alle Plugins ausnahmslos gut, immer pragmatisch umgesetzt und in ihrer Selektion nicht redundant. 

Wie klingt´s?

Ich war mehr als skeptisch, aber das Trafo-Plugin klingt gut und fängt den subtilen Effekt eines Übertragers tatsächlich ein – und man kann im Plugin sogar übertreiben. Obwohl das Wort „Übertreiben“ selbst eigentlich schon die einzige Übertreibung ist, da sich der Effekt wirklich in Grenzen hält – aber manchmal macht eben genau dieser kleine Unterschied den feinen Unterschied. Erstmals waren so auch alle Teile des Fusions komplett nutzbar – und in dieser Umgebung fühlt sich der Trafo wohl, gerade in Kombination mit dem Vintage Drive sowie dem Violet EQ. Die drei machen gut dosiert schon wieder eine Menge aus und außerdem müde Mixe munter! 

Audio Samples
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Heavy Master – All In (Fusion Plugins + Limiter) Heavy Master – No Fusion but Limiter Heavy Master – Fusion no Limiter Heavy Master – no Fusion no Limiter (dry) Ambient – Real Fusion Ambient – Fusion Plugins Heavy – Real Trafo only Heavy – Plugin Trafo only

Hier und da gibt es kleinere Abweichungen in den Plugins, vor allen in der Nutzung. Ich musste den Violet EQ beispielsweise in zwei Instanzen nutzen, um den Fusion nachzubauen, da der Low-Cut vor dem Drive kommt. Die Nutzung der Hardware empfinde durchaus als flinker als mit den vielen Instanzen zu jonglieren, aber das ist mir so auch nur im direkten A/B meines Tests aufgefallen, was in der Praxis so sicherlich kaum vorkommen wird. Insofern war ich überrascht, wie verdammt ähnlich die Plugins zur Hardware klingen. Unterschiede sind natürlich auch in meiner restlichen Kette zu suchen, darunter meine MTI-Kabel, die UA X16 Wandler sowie meine X-Patch64 und die Origin. Es fehlt nicht viel, trotzdem wirkt die Hardware in den Nuancen runder, etwas detalierter gestaffelt und auch weniger gepresst bzw. anstrengend. So werden beispielsweise die Akustikgitarren im Ambient-Mix in der Hardware edel-glasiger. Ob das den ganze Aufwand Wert ist, muss jeder selbst entscheiden. Schön also, dass man die Wahl hat!

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