Vor über einem Jahr aktualisierte Solid State Logic das Duende Native Bundle auf Version 6 und nennt es seitdem nur noch SSL Native Bundle. Im Prinzip handelte es sich dabei um die alten Plugins, garniert mit einer schickeren GUI und ein paar zusätzlichen Funktionen – aufpreispflichtig war das Update deshalb nie, wie schön!
Jetzt hauen die Engländer Version 6.3 des SSL Native Bundle raus und mit ihn auch den X-EQ 2. Der X-EQ ist seit über acht Jahren mein absoluter Go-to-Equalizer und das wird wohl auch noch ein Weilchen so bleiben. Grund genug, mal wieder ganz genau hinzuschauen!
Details
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Der SSL X-EQ 2 ist ein natives Equalizer-Plugin für die 64-Bit-Versionen der Formate AAX, VST3/VST2 und AU. Der Kopierschutz erfolgt über Pace und seit neustem sogar via Maschinen-basierter Autorisierungen und nicht nur via iLok-Dongle. Das Plugin ist sowohl einzeln als auch im Bundle erhältlich. Letzteres gibt es ab sofort sogar als Subscription-Modell, sprich für einen monatlichen bzw. jährlichen Mietpreis ab 14,99 USD pro Monat. Das 6er-Update ist für Bestandskunden übrigens kostenlos.
What’s really new?
Die beste Nachricht vorweg: Der X-EQ 2 ist GUI-mäßig nochmal übersichtlicher und größer geworden und damit von der Fläche her nun doppelt so groß wie das alte „5er-Duende“-Plugin. Ebenfalls offensichtlich: Es gibt keine fixe und vorgegebene Anzahl an Bändern mehr. Yes!
Bis zu 24 voll-parametrische Bänder kann man nun per Doppelklick hinzufügen. Dabei kann man aus 17 verschiedenen Typen auswählen, darunter wiederum fünf verschiedenen Cut-Filter, neun verschiedene Glocken-Filter (Constant Q, Proportional Q etc.) sowie ein Low- und High-Shelving als auch ein Parallel-Mode für die Emulation alter EQ-Designs.
Hinzu kommen Band-Solos, Stereo- und M/S-Modes sowie neue Analyse-Tools. Die FFT-Analyse erhält somit Phasen- und Sprungantwort-Plots. A/B-Mode, Presets und Redo/Undo gibt es auch.
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Better Handling, faster Workflow
Die Bedienung ist jetzt richtig erstklassig und erinnert – auch aufgrund der Bänder-Farben – nun ein wenig an den ebenfalls hervorragenden Fabfilter Pro-Q 3. Die Auswahl der Band-Typen ist beim SSL aufgrund der kleineren Icons allerdings etwas fummeliger geraten, aber dennoch okay.
Dafür gefällt mir wiederum die Bewegung der Band-Anker bei SSL deutlich besser: Klickt man die Anker direkt an, kann man sie in alle Richtungen bewegen und damit Frequenz und Gain gleichermaßen anpassen – soweit alles ganz normal. Klickt man allerdings etwas oberhalb des Ankers in das obere Drittel, kann man den Anker nur horizontal verschieben und damit isoliert die Einsatzfrequenz bestimmen. Gleiches gilt im Prinzip auch für das untere rechte Drittel, was den Q-Faktor isoliert verstellt. Das untere linke Dritte ist hingegen für den Gain zuständig. Und eine Mausrad-Unterstützung gibt es auch. Das ist einfach, das geht schnell – und ist damit äußerst gut.
Gut sind auch die kurzen Beschreibungen der einzelnen Band-Typen, die beim entsprechenden Umschalten mit angezeigt werden. Nicht jeder hatte im Nebenfach Mathematik und kennt auf Anhieb den Unterschied zwischen Chebyshev, Butterworth, Bessel.
Under the hood
Unter der Haube wurden auch weitere Code-Optimierungen vorgenommen, die Performance verbessert und so weiter. Da der X-EQ aber noch nie besonders CPU-hungrig war, ist das sicherlich zu vernachlässigen. Ferner wurde das „Cramping“ optimiert, was entstehen konnte, wenn man mit dem EQ über die Nyquist-Frequenz hinausgehend geboostet hat.
Und da sich SSL die Mühe gemacht hat, ein kleines Teaser-Video zu basteln und alle neuen Features hübsch zusammengefasst hat, möchte ich euch das natürlich nicht vorenthalten, lehrreicher ist aber sicherlich der Link zu dem Filter-Unterschiede-Video etwas weiter oben.
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