Stairville Prometheus Spark 1 Test

PRAXIS

Den Prometheus Spark 1 für einen simplen Funktionstest an den Start zu bringen, ist denkbar einfach. Fix das mitgelieferte Granulat in den Einfüllstutzen geschüttet und abgedichtet und im Innenhof unseres Studios aufgestellt, Strom dran – schon kann ich das Gerät einschalten. Direkt setzt auch die Lüftung ein, die ist nicht unbedingt leise, aber auch nicht störend. Zudem schließe ich über den DMX-Input mein Licht-Interface an, das wiederum über mein MacBook und Daslight angesteuert wird.

Der Praxistest kann beginnen

Stairville Prometheus Spark Bedienung am Gerät

Das Display gibt mir eine ausführliche Auskunft über alle wichtigen Parameter des Gerätes, für mich am wichtigsten: die DMX-Adresse und die derzeitige Temperatur des Funken-Würfels sowie die Zieltemperatur. Gut zu wissen ist außerdem, dass der Spark 1 zwar über eine Auto-Heat-Funktion verfügt, die aber automatisch deaktiviert wird, sobald eine DMX-Verbindung besteht. Ab da wird das Aufheizen nämlich ferngesteuert, die Zieltemperatur muss allerdings nach wie vor am Gerät selbst festgelegt werden.

Auf dem Display ist alles gut zu erkennen

Anhand der Steuer-Buttons navigiere ich mich durch die intuitiv gestalteten und gut sortierten Untermenüs des Spark 1. So richtig viel zu entdecken, gibt es hier nicht. Was es aber gibt, hat zumeist Hand und Fuß. Hier habe ich neben Adressierung und Temperatur beispielsweise Zugriff auf die Kippsensor-Funktion oder die justierbare Funkendichte der Pyro-Fontäne. Anders als in der Bedienungsanleitung angegeben, regle ich die nicht von zwei bis zehn, sondern habe die Wahl aus Minimum, Medium und Maximum als Setting. Außerdem kann ich das Gerät mit einer Fernbedienung „matchen“. Ein „DMX-Channel“-Untermenü gibt es zwar auch, die Auswahl beschränkt sich aber hier auf genau einen Modus, denn der Spark wird nur mit zwei Kanälen betrieben.

Ein erster DMX-Test am Studio

Die zwei Kanäle des Prometheus Spark 1 sind schnell erklärt: Ersterer schaltet die Fontaine ein und steuert dessen Höhe in insgesamt 25 Regelabschnitten. Der Zweite Channel ist für Service-Einstellungen des Gerätes vorbehalten. Hier steuere ich den Heizprozess, den Notstopp und die Sicherung zur Materialreinigung. 

Ein DMX-Sicherheitskanal kann ebenfalls zugeschaltet werden und muss im dazugehörigen Untermenü aktiviert werden. Dieser muss dann erst geöffnet werden, um die eigentliche Steuerung des Spark 1 nutzen zu können. 

Ist das Gerät aufgeheizt, kann‘s auch schon losgehen. Ziehe ich den Fader nach oben, gibt die Funkenmaschine alles und schießt einen Funkenregen in die Luft, der optisch was hermacht und trotzdem größtenteils ungefährlich ist. Natürlich sollte man nicht mit dem Kopf über die Drüse gehen. Kommt man aber doch mal in die Nähe des Würfels und bekommt ein paar Funken ab, tun diese nicht weh, sondern gleichen eher einer Wunderkerze. Etwas irritiert hat mich, dass ich bei der variabel einstellbaren Funkendichte keinen erkennbaren Unterschied ausmachen konnte, egal ob nun Minimal, Medium oder Maximaldichte. So oder so, in Aktion sieht der Prometheus Spark 1 großartig aus und macht Lust auf mehr. 

Ganz im Gegenteil zum Sound, den der Spark dabei generiert. Für MTV Unplugged ist das Teil nicht unbedingt geeignet, dafür ist es schlicht zu laut. Donnernde Konzerte oder Partys dagegen dürften von einer, oder am besten gleich mehreren Spark-Einheiten nur profitieren.

Fotostrecke: 2 Bilder Der Prometheus Spark 1 in Aktion

Ab in die Halle damit

„Laute Konzerte“ ist dann auch direkt das Stichwort zum Live-Test. Wie es der Zufall will, spielen Kapelle Petra in meinem Testzeitraum eine ausverkaufte Show in Soest, und wo könnte man die Reaktion der Zuschauer besser absehen als hier? Also bringen Lichttechniker Mario und ich zwei Spark 1 auf dem Drum-Riser unter und binden diese in sein Live-Setup ein. 

Da ich selbst spiele, muss Mario die Sparks abfeuern. Das tut er an den richtigen Stellen und siehe da, das Publikum ist begeistert. Ich selbst stehe dabei mit meinen Keys nur wenige Zentimeter von den Funken entfernt und muss sagen: Auch indoor macht der Pyro-Kasten einen ungefährlichen, positiven Eindruck. Die Rauchentwicklung ist minimal und wie erwartet ist die Lautstärke jetzt auch kein Problem mehr. Pompös erstreckt sich die Fontäne bis zur Decke. 

Fotostrecke: 4 Bilder Zwei sind besser als einer

Das Fazit nach der Show

Von den insgesamt 150 g Titangranulat sind nun noch etwa 120 g übrig. Klar, denn sie kommen auch nur an bestimmten Stellen des Sets zum Einsatz und laufen nicht all zu lange durch. Dadurch büßt der Effekt nichts an Imposanz an. Was meint ihr? Fotografin Sonja Berg hat mir erlaubt, ein Paar ihrer Fotos von der Bühne für diesen Test zu verwenden. (Danke schön!)

Im folgenden Video könnt ihr euch selbst ein Bild vom Stairville Prometheus Spark 1 in Aktion machen – inklusive einhändiger FOH-Perspektiv-Aufnahme, die zwar keinen Oscar für die beste Kamera gewinnen wird, aber ich denke, man kann ganz gut erkennen, wie die zwei Funken-Fontänen den Gesamteindruck einer Live-Show aufzuwerten vermögen. 

Stairville Prometheus Spark 1 -mögliche Alternativen

 Stairville Prometheus Spark 1 DJ Power V-1 Spark MachineEurolite LED Confetti Storm
Preis649,- €985,- €419,- €
Leistungsaufnahme600 W700 W1.300 W
LadungTitangranulatTitangranulatConfetti
Gewicht6 kg10 kg8,5 kg
DMX-Verbindung3-Pin3-Pin3/5-Pin
Maximalhöhe5 m5 m5,5 m bei 45 Grad
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zuendwerk sagt:

#1 - 12.08.2024 um 18:59 Uhr

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Schön das ihr jetzt auch SFX testet. Allerdings sind die Teile nicht so ungefährlich wie Ihr schreibt. Die Funken enthalten genügend Energie um leichtes Papier, Wolle, Haare mit Haarspray, Federkostüme, Seidenpapierdeko etc sofort in Flammen zu setzen. Wir als Pyrotechniker sehen sie daher eher sekeptisch. Auf YouTube gibt es es genügend Anschauungsmaterial zu dem Thema "Cold Spark". Daher verlangen in einigen Städten die Behörden eine Abnahme durch die Feuerwehr und gleiche Sicherheitsabstände wie bei "echter" T1-Pyrotechnik. Ein zweites Problem ist der sehr hohe Fallout, etwa 15% pro Minute. Der kann sich bei Festinstallationen in Risse und Fugen absetzen und bei ungünstigen Umständen (Feuchtigkeit) selbst entzünden. Ebenso mögen DJ's die Effekte direkt am Pult gar nicht, der feine Staub dringt in die teuren CDJ's ein und sogt für teure Reparaturen.. Da die Geräte von Shoven (Sparkular), DJ Power und Stairville relativ baugleich sind, kann man hier auf jeden Fall Geld sparen.

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