Stanton M 207 Test

Praxis

Layout
Trotz der zahlreichen Funktionen macht die Pultoberfläche des M.207 einen sehr aufgeräumten und funktionellen Eindruck. Auch der Bereich der Fader bleibt, wie es sich für einen Battle-Mixer gehört, eben nur diesen Bedienelementen vorbehalten. Ergonomisch wurde der Mixer somit perfekt auf die Bedürfnisse von Battle- und Scratch-DJs abgestimmt.

Die Kurven aller Fader lassen sich stufenlos einstellen und ihre Arbeitsrichtungen jeweils umkehren. Die Fader haben durch die Bank ein gutes Gleitverhalten, und ihre Arbeitskurven lassen sich auf alle erdenklichen Scratch-Techniken oder individuellen Bedürfnissen der DJs abstimmen. Außerdem wurden im M.207 hochwertige Kippschalter verbaut, die sich hervorragend für Transformer-Scratches eignen. Das nenne ich wirklich vorbildlich, und daher gibt es von meiner Seite hier nichts zu beanstanden.

Sämtliche Drehregler für Gain, EQ, Master etc. sind griffig und gut zu bedienen. Außerdem verfügen viele davon (EQ und Pan) praktischerweise über eine Mittenrastung. Im Gegensatz zu vielen anderen Battle-Mixern dieser Preisklasse kann man beim M.207 den Aux-Input nicht gleichzeitig mit dem Mikrofon-Input nutzen. Der dritte „Kanal“ des M.207 wird entweder vom Aux- oder Mikrofon-Eingang gespeist. Die Auswahl des Inputs erfolgt per Kippschalter. Allerdings beschert dieser Umstand dem Mikrofon einen komfortablen 3-Band-EQ.

Trotz seiner zahlreichen Funktionen ist die FX- und Sampler-Sektion sehr übersichtlich und somit auch entsprechend leicht zu bedienen. Folgende Effekt-Presets stehen dort zur Verfügung:

Automatischer Filter
Manueller Filter
Phaser
Flanger
Echo
Strobe
Panorama
Transformer
Key (Pitch-Shifter)

Crossfader

Alle Tasten sind groß und beleuchtet, sodass man sich auch in dunklen Arbeitsumgebungen gut zurechtfindet. Die Parameter „Wet/Dry“ (Effekt-Anteil) und „Param“ (Resonanz) aller Effekte können manuell (Manuell-Modus) über das Slider-Feld gesteuert werden. Auch eine automatische, taktabhängige Steuerung  (Auto-Modus) der Effekt-Parameter ist hier möglich. Hierzu wird die Geschwindigkeit des aktuell spielenden Songs automatisch vom Mixer ermittelt. Dies funktioniert auch bei gebrochenen Beats in Bezug auf die Effekt-Sektion erstaunlich gut. Sollte die Analyse mal daneben liegen, lässt sich das Tempo mit der „BPM“ Taste auch manuell „eintippen“. Die Geschwindigkeit der tempoabhängigen Modulation der Parameter kann mittels des Tastenfelds bequem in fünf Stufen verändert werden (1/1, 2/1, 4/1, 8/1, 16/1). Auch die beiden Buttons „1/2“ und „2X“, die zur schnellen Halbierung oder Verdoppelung der Tempoparameter gedacht sind, erweisen sich als sehr nützlich. Durch die drei Tasten LOW, MID und HI lässt sich der angewandte Frequenzbereich der Effekt-Sektion sehr einfach verändern. Einziges Manko der Effekt-Sektion ist das zu klein geratene, monochrome Multifunktions-Display. Dessen Anzeige ist wirklich nur schwer ablesbar und bereitet daher nur wenig Freude.

Davon abgesehen ist die Effekt-Sektion des M.207 wirklich sehr übersichtlich aufgebaut und leicht zu bedienen. Zahlreiche Effekt-Presets und diverse veränderbare Parameter bieten DJs eine Menge kreativer Möglichkeiten. Die Arbeit damit macht richtig Laune!

Sampler

Nun kommen wir zum Schwachpunkt des M.207. Hierbei handelt es sich um den Sampler. In der Anleitung liest sich das Ganze erst mal sehr gut. Denn insgesamt stehen bis zu fünf Samples mit jeweils maximal 8 Sekunden Länge zur Verfügung.Außerdem soll man diese in der Auto-Loop-Funktion Beat-synchron loopen können. Doch leider sind diese Funktionen alles andere als ausgereift. Die Aufzeichnung der Samples erfolgt über die Aufnahmetaste und eine der fünf Tasten des Tastenfeldes. Doch hier den richtigen Start und Endpunkt zu erwischen, ist reine Glücksache, da diese Tasten nicht so schnell reagieren, wie es nötig wäre. Ein nachträgliches Verändern dieser Parameter ist beim M.207 nicht angedacht worden.

Samples können im manuellen Modus als One-Shot oder als Loop wiedergegeben werden. Leider ist es nicht möglich, das Sample solange abzuspielen, wie die Taste gedrückt gehalten wird (Hold-Funktion). Saubere Loops fallen hier leider in der Regel mangels Editiermöglichkeiten aus. Auch der „One-Shot“-Betrieb findet schnell seine Grenzen, da das Tastenfeld nicht auf schnelles Anspielen (z.B. 16tel Noten) reagiert. So macht der Sampler des M.207 leider nur wenig Spaß. Im regulären Effekt-Modus leistet die BPM-Analyse des M.207 wirklich gute Dienste. Doch gilt das nicht für die Auto-Loop-Funktion des Samplers. Weder mit Hilfe der automatischen Tempoanalyse noch mit manuellen Eintippen des Tempos sind hier taktgenaue Loops möglich. Dazu arbeitet diese Funktion einfach viel zu grob. Das ist wirklich sehr schade.

FX_Sektion

Klang
Die Phono-Vorverstärker des SMX.311 liefern gemessen an der Preisklasse des M.207 ein klanglich absolut zufriedenstellendes Ergebnis, wenngleich hier ein druckvollerer Sound und ein wenig mehr Brillanz nicht geschadet hätten.

Die EQs leisten zum Angleichen des Klangs wirklich sehr gute Dienste. Der „Kill-Effekt“, das komplette Absenken einzelner Frequenzbereiche, funktioniert hervorragend. Allerdings klingt der EQ zum Erzielen wirklicher Effekte leider ein wenig zu „brav“. Eine mögliche Anhebung um nur etwa 10 dB und eine zu geringe Flankensteilheit schränken hier die Möglichkeiten leider etwas ein.
Der Mikrofon-Kanal des M.207 verfügt über einen überdurchschnittlich guten Klang. Dieser ist durch den 3-Band-EQ auch wirklich gut an die jeweiligen Bedürfnisse anpassbar.

Obwohl man bei den Effekten im allgemeinen Verluste im Bereich der Höhen gegenüber dem Originalsignal vernehmen kann, ist das klangliche Ergebnis dennoch absolut befriedigend und zweckmäßig. Alle Effekt-Presets liefern genau das, was ihre jeweiligen Namen versprechen. Im Gesamtbild liegt die Effekt-Sektion des M.207 somit im guten Mittelfeld.

Was bei der Effekt-Sektion klanglich noch völlig ausreicht, sorgt beim Sampler des Stanton-Mixers eher für sichtbare Sorgenfalten, denn spätestens hier sind gegenüber dem Original ganz deutlich Einbußen zu vernehmen. Das Signal klingt dumpf und drucklos. Wer sich hier an Musik-Loops versucht, wird ziemlich enttäuscht sein. Ein weiteres Argument dafür, dass die Sample-Sektion diesem Test nicht standhält.

Der Kopfhörer-Ausgang hingegen klingt absolut vorbildlich. Er liefert ein brillantes und druckvolles Klangbild mit genügend Leistungsreserven auch für leisere Kopfhörer. Die Ausgänge des M.207 liefern ebenfalls ein überdurchschnittlich gutes Ergebnis. Gerade der symmetrische Ausgang glänzt durch einen brillanten und druckvollen Sound. Außerdem sind die Ausgänge des Mixers sehr übersteuerungsfest. Daumen hoch!

Audio Samples
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EQ High EQ Mid EQ Low Phonopreamp Stanton M207 Phonopreamp Pioneer DJM909
Audio Samples
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Autofilter Echo Key Flanger Man. Filter Pan Phaser Strobe Transform
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Sampler man. Modus Sampler Autoloop 1 Takt
Logo_Maste_korrr
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