Praxis
Das Layout des Mixers wirkt gut aufgeräumt und wurde ergonomisch sehr sinnvoll gestaltet. Alle Drehregler sind stabil und wurden mit griffigen Potikappen ausgestattet. Leider fehlt ihnen jegliche farbliche Markierung, die bei schlechten Lichtverhältnissen die aktuelle Position des jeweiligen Drehreglers verrät. Hier hätte ein weißer Strich schon Abhilfe schaffen können.
Erfreulicherweise verfügen aber alle EQ-Regler über eine Mitteneinrastung, was im Mix sehr hilfreich ist. Die Eingangs-Wahlschalter der drei Kanäle sind groß, griffig und wären eigentlich auch hervorragend für Transformer-Scratches geeignet. Doch bremst der zu geringe Abstand zu den Gain-Reglern hier den Scratch-DJ aus.
Die Fader-Sektion des SMX ist ergonomisch ideal aufgebaut. Lediglich die „kratzende“ Zunft wird sich wahrscheinlich ein wenig an der Positionierung der Cue-Tasten stören. Der Crossfader des SMX ist fest mit den Kanälen 1 und 3 verkoppelt. Ein individuelles Routing ist nicht möglich, was die Flexibilität des Mixers ein wenig einschränkt.
Erwartungsgemäß wurden bei den Fadern des SMX.311 ausschließlich preiswerte Kohleschicht-Modelle verbaut. Fairerweise sollte man erwähnen, dass sich der Crossfader trotz dieser Tatsache sehr hochwertig anfühlt. Leider lassen sich die Arbeitskurven der Fader nicht verändern. Für Mix-DJs sind die Fader allerdings hervorragend geeignet. Scratch-DJs kommen aufgrund der weichen Kurvencharakteristik des Crossfaders nicht auf ihre Kosten.
Die Vorhör-Funktion des SMX.311 kann dank des „Cue-Mix“-Drehreglers optimal auf die individuelle Arbeitsweise des DJs abgestimmt werden. Der Mikrofonkanal leistet trotz fehlender Klangregelung aufgrund des ON/Off-Schalters und der Talkback-Funktion gute Dienste.
Für dich ausgesucht
Beim Feature, welches die Aussage des Herstellers rechtfertigt, dass der SMX.311 ein Profi-kompatibles Gerät ist, handelt es sich wohl um die symmetrischen Ausgänge. Denn kein ernstzunehmender DJ möchte sich in der heutigen Zeit mehr von DI-Boxen oder fragwürdigen Adapterkonstrukten der örtlichen Tontechniker abhängig machen. Und da Stanton hier zusätzlich noch einen separat regelbaren Booth-Ausgang anbietet, kann ich diese Aussage eigentlich nur bestätigen. Daumen hoch!
Die aus zehn Segmenten bestehende LED-Anzeige leistet gute Dienste, doch zeigt sie leider nur den Pegel des Masters an. Hier wäre wie auch bei vergleichbaren Mixer-Modellen anderer Hersteller eine schaltbare Eingangsanzeige wünschenswert. Solche Features erleichtern den Mix ungemein.
Die Phonovorverstärker des SMX.311 liefern einen druckvollen und satten Klang. Allerdings fehlt es ihnen im Hochton ein wenig an Brillanz. In Anbetracht der Preisklasse des SMX.311 geht der Klang aber völlig in Ordnung.
Der Mikrofonkanal des Stanton-Mixers verfügt zwar über keinen EQ, liefert aber trotzdem ein klanglich zufriedenstellendes Ergebnis. Eine leichte Anhebung im Hochtonbereich sorgt für eine gute Sprachverständlichkeit. Für Durchsagen ist er allemal gut geeignet.
Zur klanglichen Anpassung verschiedener Songs ist die EQ-Sektion des SMX sehr gut geeignet, allerdings verläuft die Trennung der drei Frequenzbereiche des EQs hier sehr weich. Außerdem verfügen diese nur über eine relativ geringe Absenkung, welche weit entfernt von einem „Kill“-Effekt ist. Somit ist die EQ-Sektion als wirklicher Effekt im Mix nur sehr bedingt einsetzbar.
Hinsichtlich des Kopfhörersignals gibt es hingegen nichts auszusetzen. Dieses klingt sehr klar und druckvoll. Außerdem verfügt der Verstärker des Kopfhörerausgangs über genügend Leistungsreserven, um auch leisere Kopfhörer verzerrungsfrei zu versorgen. Da gibt es nichts zu meckern!
Ebenfalls positiv fällt mein Urteil über den Masterausgang des SMX.311 aus. Sowohl der unsymmetrische Cinchausgang, wie auch der symmetrische Klinkenausgang liefern ein druckvolles und brillantes Signal. Generell erweist sich der SMX.311 bezüglich seiner Ein- und Ausgänge als erfreulich übersteuerungsfest.