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Stanton STX Turntable Test

Praxis

Bevor es ans Eingemachte geht, den Plattenspieler auf seine mobilen Scratchfähigkeiten zu testen, lege zunächst die beiden mitgelieferten Akkus ins Fach, um sie mit dem ebenfalls bereitgestellten USB-C an einen USB-B-Adapter mit Stromanschluss zu laden. Eine zuvor blinkende grüne LED signalisiert durch permanentes Leuchten den vollen Akku.

Das Ausbalancieren mit dem Auflagegewicht am Tonarm bleibt einem erspart, da dieser mit dem vormontierten Tonabnehmer vorjustiert ist. Entsprechend kann sofort losgelegt werden, Slipmat und eine Scratch-Platte auf den Teller, den STX am Power-Switch eingeschaltet und anschließend Start gedrückt. Mit dem Aufleuchten des Start/Stop-Knopfs legt der Teller einen Kick-Start fast wie ein direktangetriebener DJ-Plattenspieler hin, obwohl es sich um einen Antrieb mit Riemen handelt. Auch die Bremse bringt den Teller sehr schnell zum Stehen. 

Den Tonarm aus der Klammer gelöst, aufgesetzt, bleibt die Nadel ständig in der Spur, selbst wenn ich den Plattenspieler um 80 Grad neige. Lediglich die 90 Grad schafft er nicht ganz. 

Trotz des Pitch-Controls ist der Plattenspieler weniger zum Mixen geeignet, denn filigranes Beatmatching auf 20 mm Fader-Länge bleibt auf der Strecke. Vielmehr dient er als Effekt wie auch der Ultra-Pitch, um den Scratch-Sounds besondere Notationen herauszulocken. 

Audio Samples
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Stanton STX Scratching

Tolles Scratch-Feeling und solider Klang

Mit der Egonomie und dem sehr leicht gleitenden innoFADER nano-Crossfader nebst seiner sehr scharf einstellbaren Kurve und dem kurzen Cut-in von ca. 1 mm gelingen wahrlich superschnelle Scratch-Cut-Salven, dies auch dank Reverse-Mode in umgekehrter Öffnungsrichtung.

Sollte die Position des Crossfaders nicht den bevorzugten Moves entsprechen, so kann man ihn auch durch Abschreiben des Plates um 90 Grad drehen. Auch ein weiterer Crossfader ist links montierbar, sofern man einen anderen bevorzugten Crossfadertyp ins Scratch-Game einbringen möchte und/oder die linke Position einem mehr liegt.

Es macht riesigen Spaß, den STX auf den Schoß zu legen und einfach loszuscratchen, sei es zum Trainieren der Skills oder zur musikalischen Beschallung der Umgebung. Denn selbst mit dem eingebauten Lautsprecher und der Klangregelung bringt er ein recht gutklingendes Signal auf die mobile „Bühne“.

Bei voller Lautstärke und aufgelegter Nadel auf der ruhenden Schallplatte kommt es leider zum leichten Rückkoppeln, da der Lautsprecher recht nah am Tonarm platziert ist. Wem der Lautsprecher zu wenig Wumms hat oder nicht seinen klanglichen Ansprüchen genügt, der verbindet den Plattenspieler per RCA-Ausgang einfach mit dem Line-Eingang eines Verstärkers beziehungsweise Aktivlautsprechers oder er hört über einen der beiden Buchsen per Kopfhörer. 

Backing-Tracks zuspielbar

Zu einer professionellen Scratch-Session gehören auch Backing-Tracks oder Loops, die von einer zweiten Quelle per Miniklinke-Input zugespielt werden können. Heutzutage gehen viele allerdings mit der Zeit und übertragen das Signal per Bluetooth von einer Looper-App. Die türkisblinkende Bluetooth-Taste drei Sekunden gedrückt halten, fährt der STX in den Pairing-Mode, den er mit einem noch schnelleren Flackern bestätigt. 

Der Plattenspieler erscheint anschließend bei den kopplungsbereiten Geräten im Smartphone. Die fortan blau leuchtende LED zeigt die Spielbereitschaft vom Handy oder Tablet. Sämtliche extern zugespielten Signale unterliegen ausschließlich der Lautstärke und Klangeinstellung deren Quelle. 

Natürlich möchte man auch die gelungene Performance archivieren, dies geht am unkompliziertesten über den am USB-Port anzusteckenden Stick, dessen notwendige Formatierung Stanton leider nicht in der Gebrauchsanleitung erwähnt. Den roten Record-Button gedrückt, erfolgt die Aufnahme und anschließende Speicherung als Wav-File in dem Record-Ordner. 

Tuning-Optionen

Obwohl der Stanton STX noch recht frisch auf dem Markt ist, bietet Jesse Dean als Drittanbieter bereits seinen eigenen Crossfader JDDXR2-SX nebst Face-Plates an. Da die blauen Gummiecken auf dem Deckel sicherlich Geschmackssache sind, listet sein Shop diese auch im unauffälligen Schwarz. 

Solid Cutz plant bereits Alu-Plattenteller als Montagekit. Vermutlich wird es auch nur eine Frage der Zeit sein, bis auch hochwertigere Metall-Tonarme mit Unterdeck-Schiene oder SME-Verschluss für die Montage professioneller Tonabnehmer das Bastlerherz höherschlagen lassen können. Und vielleicht wird es auch ein cleveres Gadget geben, welches das Transport-Dilemma buchstäblich besser in den Griff bekommt.

Stanton STX – tragbare Turntable-Alternativen

Da der Markt der mobilen Plattenspieler (noch) recht dünn gesät ist, muss sich der Stanton STX momentan nur gegen zwei andere Modelle behaupten: 

 Stanton STXReloop SpinNumark PT-01 Scratch
CrossfaderverschleißfreimechanischSchiebeschalter
CF-Kurve/Cut-InStufenlos einstellbarjaneinnein
CF-Reversejaneinnein
zweiter CF montierbarjajanein
Ultra-Pitchjajanein
Bluetoothjaja nein
AufnahmefunktionPer USBjajaja
Anschlüsse1x Line-In1x Line-OutKopfhörer1x Line-OutKopfhörer1x Line-OutKopfhörer
Preis395,99 Euro279,00 Euro203,99 Euro
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