Details
Allgemeines
Das Steinberg AXR4 ist ein Thunderbolt-2-Audiointerface mit einem spektakulär hohen Auflösungsvermögen von 32 Bit und 384 kHz. Auf einer HE und 19 Zoll versammelt das 4,6 kg schwere Gerät vier Preamps mit „Neve-Silk-Emulation“, acht Line-I/Os, zwei separat regelbare Kopfhörerausgänge und bis zu 16 weitere digitale I/Os. Es misst 37,8 cm in die Tiefe.
Für Mac und bald auch Windows
Das Interface wird über ein externes 4-Pin-XLR-Netzteil mit 100 bis 240 Volt versorgt. Die Anbindung an den Rechner erfolgt via Thunderbolt-2-Kabel.
Neuer DSP-Chip, bessere Konsole, schickes Display
Im AXR4 wurde eine DSP-Eigenentwicklung von Yamaha verbaut. Der neue „DSPX“-Chip ist für das „dspMIXFX“ zuständig und damit für internes Mixing und Monitoring verantwortlich. Gesteuert wird das Ganze mit der „dspMixFX AXR App“, ich möchte noch ein X kaufen.
Praktische Front
Ergänzt wird das schnieke Display von einem Kunststoff-Push-Encoder in Silberoptik und sechs weiteren beleuchteten Tastern. Darunter fällt die Navigation, die Channelanwahl, die Setupeinstellungen, die Scene-Recall-Funktion (Snapshots) sowie Mute und die „Moni“, sprich das Patching und Routing.
Nicht so richtig getrennt adressierbare Kopfhörerausgänge
Den beiden Kopfhörerausgängen kann man nur Line-Out 1-8 beziehungsweise ADAT A1/2 oder ADAT B1/2 zukommen lassen – individuelle, unabhängige Streams sind nicht vorgesehen. Man muss sich das Kopfhörersignal somit von anderen I/Os abzwacken. Warum auch immer. Neben den beiden Kopfhörerausgängen (zweimal große Klinke) findet sich außerdem der Hauptschalter.
Vier Preamps mit Neve-Glitzer
Kommen wir zum interessantesten Feature, angekündigt durch ein elegantes Autogramm in Form eines großen „R“, was für Rupert Neve Designs steht, und einen mit SILK beschrifteten Encoder, der direkt neben den Preamps sitzt. Übertrager gibt es keine, das sieht man bereits durch die stark perforierte Oberseite der Kiste.
Der fein auflösende Encoder für die Silk-Texture kann in Zehntelschritten bis 10,0 geregelt werden. Mit ihm steuert man die zuschaltbare Sättigung der Preamps, welche es in den Geschmacksrichtungen Blue und Red gibt. Rot sorgt für „schimmernden Glanz“ in den Höhen und Blau für „druckvolle Wärme“ im Bass.
Die Vorverstärker bieten außerdem die üblichen Annehmlichkeiten hochpreisiger Interfaces, darunter digital geregelten Gain (bis maximal 68 dB), Stereo-Link-Mode, individuelle Phantomspeisung, Pad-Schaltungen sowie eine Phasen-Invertierung und ein variabler Highpass (Off, 40 Hz, 60 Hz, 80 Hz, 100 Hz und 120 Hz). Die Zielfrequenz des Highpassfilters ist global – unterschiedlichen Eingängen kann man somit keine unterschiedlichen Frequenzen zuordnen.
Rückseitige Anschlüsse
Schauen wir uns die Rückseite noch mal im Detail an: Alle analogen Verbindungen sind symmetrisch ausgelegt und mit großer Klinke versehen (6,35 mm TRS). Es gibt außen acht Ausgänge und daneben acht Eingänge. Einen zusätzlichen Monitor-Out, gar auf XLR, gibt es nicht.
Lieferumfang und mitgelieferte Software
Im Lieferumfang findet sich das passende Netzteil, Thunderbolt-Kabel sucht man vergebens. Außerdem gibt es eine gedruckte Schnellstartanleitung sowie ein kleines Softwarepaket mit einem Channelstrip, einem Kompressor sowie einem EQ und einer Cubase-AI-Version. In Anbetracht der Interfaceklasse und des Preises handelt es sich eher um Beigaben als kaufentscheidende Faktoren.