Der Steinberg Groove Agent 5 ist vor allem Cubase-Anwendern ein Begriff, denn sie bekommen ihn in der abgespeckten SE-Version standardmäßig zur DAW-Software dazu. Die Vollversion ist jedoch längst nicht nur für „Cubaseianer“ interessant. Neben dem Standalone-Betrieb läuft der Groove Agent 5 nämlich auch als Plugin in jeder DAW-Software mit VST3-, AU- und AAX-Schnittstelle – also z.B. auch in StudioOne, Live, Logic oder Pro Tools.
Der Groove Agent folgt dem Motto „einer für alles“ und bietet massenweise Drumsounds und MIDI-Patterns aus den unterschiedlichsten Genres. Dabei deckt er sowohl den elektronischen (also z. B. Samples von Drum-Machines) als auch den akustischen Bereich (Samples von „echten“ Instrumenten) ab. Und auch für die Arbeit mit selbst erstellten Sounds bringt die virtuelle Drum-Workstation mehrere, teils überraschend tiefgreifende Funktionen aus den Bereichen Sampling und Sound-Design mit.
Wie dem groovigen Agenten dieser wirklich sehr weite Spagat in der fünften Auflage gelingt, klären wir in unserem Review. Ein allgemeines Tutorial zum Thema Drum-Programming, in dem wir auch viele Basics erklären, gibt es in unserer Workshop-Reihe Drum-Programming from scratch.
Details
Grundkonzept: Instrumente und Patterns
Der Groove Agent orientiert sich am Layout einer Drum-Machine im MPC-Stil. Die Sounds geladener Kits verteilen sich also auf die Drum-Pads im linken Bereich der Benutzeroberfläche und können dort über MIDI getriggert werden – z. B. von einem externen MIDI-Controller bzw. einer Instrumentenspur in einer DAW-Software. So spielt oder programmiert man ganz klassisch eigene Grooves. Insgesamt gibt es acht Gruppen mit jeweils 16 Pads. Ein Kit kann also aus bis zu 128 Instrumenten bestehen. Als wäre das noch nicht genug, besteht weiterhin die Möglichkeit, bis zu vier komplette Kits gleichzeitig zu laden und sozusagen ein Feuerwerk aus gelayerten Kits abzufahren. In Version fünf enthält der Groove Agent stolze 235 Preset-Kits.
Die Bearbeitungsmöglichkeiten für Instrumente und Einzelsounds sind vielfältig. Das Angebot reicht von einfachem Tuning über Pitch- und Filter-Hüllkurven bis hin zum Loop-Slicing mit automatischer Erkennung des Instrumententyps. In diesem Bereich liegen auch viele Neuerungen der fünften Auflage des Groove Agent. So können die User nun bis zu 32 Samples pro Pad layern (z.B. als Stacks, Velocity-Layer oder Round-Robin), während die Decompose-Funktion tonale und Geräuschanteile von Samples trennt. Und auch Live-Sampling ist möglich. So hoch spezialisierte und komplexe Funktionen erwartet man von einem so breit aufgestellten Instrument wie dem Groove Agent in der Regel kaum.
Für dich ausgesucht
Neben den Instrumenten enthalten die Factory-Kits des Groove Agent eine Auswahl zugehöriger Patterns. Dass auch diese auf Drum-Pads abgelegt werden (in einer separaten Pattern-Ansicht), kann anfangs etwas verwirrend sein, ist aber eine durchaus funktionale Lösung. So könnt ihr also nicht nur Einzelsounds, sondern auch ganze Loops über MIDI-Noten ansteuern. Patterns könnt ihr dabei mithilfe mehrerer Funktionen sowie über einen internen MIDI-Editor anpassen oder auch von Grund auf neu programmieren.
Kein Dongle mehr nötig!
Genauso wie die meisten anderen Produkte von Steinberg nutzt der Groove Agent 5 mittlerweile das ID-basierte Steinberg Licensing. Um die Software zu nutzen, braucht ihr im Gegensatz zu den früheren Versionen also keinen USB-Kopierschutzstecker mehr. Das gut 30 GB große Datenpaket wird über den Steinberg-Download-Manager heruntergeladen und direkt über eine zuvor erstellte ID aktiviert. Wer erst einmal Hineinschnuppern möchte, nutzt die 30-Tage-Demoversion.