Praxis:
Nuendo 5 hat bei mir ohne Absturz unter Mac OS X 10.6.2 gearbeitet. Die Performance auf einem Mac Mini (2,53 Intel Core 2 Duo, 4 GB RAM) fühlte sich für mich mit Pro Tools und Logic vergleichbar an. In der Bedienung geht Steinberg jedoch seinen eigenen Weg. Ich möchte an dieser Stelle nicht über die in vielen Jahren gewachsenen Bedienkonzepte der verschiedenen Sequencer-Hersteller urteilen, denn alle haben ihre glühenden Verehrer – und das mit voller Berechtigung. Auffällig ist nur, dass sich Pro Tools und Logic mit mehr oder weniger identischen neuen Funktionen wie Elastic Time/Flex Time und den Comping-Möglichkeiten immer ähnlicher werden, während Steinberg einen anderen Weg wählt. Nuendo konzentriert sich primär auf den Post-Production-Engineer und erleichtert dessen Arbeitsalltag.
Für dich ausgesucht
Mir hat die Arbeit mit Nuendo gut gefallen. Alle Arbeiten, die mit dem Thema Ton zum Bild zu tun haben, gehen damit flott von der Hand. Hervorheben möchte ich an dieser Stelle nochmals die Clip Packages und den ADR-Werkzeugkasten. Auch das Handling der Filmspur finde ich sehr gelungen: So lässt sich ein Film wie Audio im Arrange-Fenster an beliebigen Startpunkten anlegen und schneiden und das Arbeitsergebnis kann direkt in einen Film hineingerechnet werden. So bin ich das auch vom Konkurrenten Pro Tools gewohnt.
Das NEK (Nuendo Expansion Kit)
Beginnend mit Nuendo 4 hat Steinberg das sogenannte NEK eingeführt. Das erweitert Nuendo um einige Cubase-spezifische „Music Tools“ und ist für knapp 300 Euro zu haben. Dazu gehören professioneller Notensatz und -druck, der Drum Editor und einige VST-Instrumente (HALion One, Prologue, Spector, Mystic). Mit der Version 5 ist auch das NEK aktualisiert und um die neuen Cubase-Werkzeuge LoopMash und Groove Agent One erweitert worden. Mit NEK ist Nuendo also die voll ausgerüstete Steinberg-DAW. Dementsprechend ist auch für das NEK ein Upgrade-Aufpreis von knapp 150 Euro zu budgetieren.