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Steinberg Nuendo 5 Test

Fazit:

Ich will es gar nicht verhehlen, dass ich langjähriger Pro-Tools-HD-Nutzer bin und mit der Software im Großen und Ganzen sehr zufrieden bin. Durch Nuendo hatte ich nun seit längerer Zeit einmal wieder die Möglichkeit, einen Vergleich anzustellen. Und der brachte folgendes zutage: Das Mischpult in Nuendo ist etwas anders aufgebaut und nicht so modular wie in Pro Tools, bietet aber genau die gleiche Funktionalität. Im Endeffekt sind mir zwei wirkliche Vorzüge gegenüber Pro Tools aufgefallen: der ADR-Werkzeugkasten und das wesentlich umfangreichere Automationssystem. Auf den meisten Gebieten sind beide Programme mittlerweile so ausgereift, dass es eine reine Geschmackssache ist, ob man das eine oder andere Programm verwendet. Dass ich nicht sofort zum ultimativen Nuendo-Fanboy geworden bin, liegt natürlich daran, dass es eine gewisse Zeit braucht, bis man sich in die Bedienlogik eines anderen Programms eingearbeitet hat. Ich vermute aber, dass es bei einem Wechsel nur wenige Wochen dauern würde, bis ich meine Arbeitsgeschwindigkeit wieder auf dem gleichen Niveau wie bei meiner jetzigen Software hätte. Einen Glaubenskrieg, im Sinne von „Pro Tools oder Nuendo ist viel besser“, würde ich nicht anzetteln wollen.
Nuendo beherrscht alle möglichen Surround-Formate bis zum 10.2-Format und ist damit für die Zukunft gerüstet. Auch wenn der Bedarf an Surround-Mischungen in meiner Wahrnehmung aktuell nicht übermäßig groß ist.
Im Nuendo-Forum konnte ich lesen, dass es offensichtlich Probleme mit dem RAM-Bedarf der Wellenform-Darstellung gibt. Einige Nutzer beklagten sich, dass die 2-Gigabyte-Grenze unter 32-Bit-Windows-Varianten bei sehr langen oder sehr vielen Audiodateien erreicht würde. Ich habe Nuendo ausschließlich unter Mac OS X getestet, und solche Effekte sind bei mir nicht aufgetreten. Anhand dieser Thematik wird jedoch deutlich, dass sich alle DAWs momentan im Umbruch befinden. 64-Bit-Betriebssysteme sind da und viele Weichen in den Programmen werden dafür gestellt. In der Praxis gibt es aber noch einige Hindernisse. So sind zum Beispiel noch längst nicht alle Plug-In-Anbieter auf den 64-Bit-Bus aufgesprungen. Das macht Konverter wie die VST-Bridge erforderlich, ein Umstand, der die Betriebssicherheit der DAW nicht unbedingt erhöht.
In Gesprächen mit anderen Cubase- und Nuendo-Nutzern ist mir aufgefallen, dass es nicht wenige gibt, die Nuendo nutzen, obwohl der Cubase-Funktionsumfang reichen würde. Vor dem Hintergrund, dass Nuendo etwa 1200 Euro mehr kostet, sollte sich jeder genau überlegen, ob diese Zusatzinvestition nötig ist. Um es abschließend noch einmal deutlich zu sagen: Nuendo braucht man für die Audio Post Production und/oder in großen Studioumgebungen, wo die umfangreichen Synchronisationsmöglichkeiten und die Netzwerkfähigkeiten ihre Stärken ausspielen können.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Clip Packages
  • ADR-Werkzeugkasten
  • Stabilität
  • Kompatibel zu den wichtigsten Datei-Austauschformaten wie OMF, AAF, Open TL, CMX 3600 EDL, CSV ADR-Listen
Contra
  • Hoher Preis
  • Noch keine 64-Bit-Version für Mac OS X
Artikelbild
Steinberg Nuendo 5 Test
Für 1.575,00€ bei
Facts:
  • Windows:
  • 2-GHz-Prozessor (Dual Core empfoheln),
  • 1 GB Arbeitsspeicher,
  • Windows XP Home oder Professional (SP2 ), Windows Vista (32 und 64 Bit) oder Windows 7 (32 und 64 Bit),
  • DirectX- oder ASIO-kompatible Audio-Hardware,
  • Bildschirmauflösung 1280 x 800 Pixel, Quicktime 7.1 und Grafikkarte mit OpenGL 1.2 für Video-Anzeige;
  • 4 GB Festplattenplatz,
  • USB eLicenser, DVD-ROM-Laufwerk für die Installation, Internverbindung für die Lizenzaktivierung
  • Mac OS: Mac mit Intel Prozessor,
  • 1 GB Arbeitsspeicher, Mac OS X 10.5.8 (oder neuer),
  • Core Audio Hardware,
  • Bildschirmauflösung 1280 x 800 Pixel, Quicktime 7.1 und Grafikkarte mit OpenGL 1.2 für Video-Anzeige;
  • 4 GB Festplattenplatz,
  • USB eLicenser, DVD-ROM-Laufwerk für die Installation, Internverbindung für die Lizenzaktivierung
  • Preis
  • Nuendo 5: 1729,00 Euro (Straßenpreis);
  • Nuendo Expanson Kit (NEK): 299,00 Euro;
  • Update von V4: 249,00 Euro;
  • Update von V4 plus NEK Update: 398,00 Euro;
  • Update von V3 oder V2: 495,00 Euro
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