Steinberg Sequel 3 Test

DETAILS

Installation und Autorisierung
Sequel 3 ist als DVD-Version oder als Download erhältlich. Die Installation ist einfach und schnell – bei mir war das Programm inklusive der ca. 9 GB großen Soundlibrary innerhalb von etwa 15 Minuten auf der Platte. Wer möchte, kann die Soundlibrary auf eine gesonderte Festplatte auslagern.

Nach der Installation muss Sequel 3 autorisiert werden. Anders als die meisten anderen Produkte von Steinberg verwendet das Programm keinen USB-Kopierschutzstecker, sondern die softwarebasierte Variante „Soft eLicenser“. Die Lizenz wird – genau wie beim normalen eLicenser – vom eLicenser-Control-Center aus dem Internet geladen. Anders als bei der Hardware-Version wird sie dann jedoch auf dem Computer selbst hinterlegt. So muss man nicht mit dem USB-Dongle hantieren und benötigt auch keinen freien USB-Port  – andererseits kann man die Lizenz auch nicht mal eben auf einen anderen Rechner „mitnehmen“. Wer einen Hardware-eLicenser besitzt und die Lizenz lieber darauf verschieben möchte, kann das deshalb alternativ auch tun.

Konzept

Wie der große Bruder Cubase ist Sequel ein MIDI- und Audio-Sequenzerprogramm für PC und Mac. Im Vergleich mit Cubase bietet Sequel längst nicht so viele Bearbeitungsmöglichkeiten und Profi-Funktionen.

Stattdessen setzt das Programm auf eine unkomplizierte Bedienung und eine kurze Einarbeitungszeit. Damit es gleich losgehen kann, liefert Steinberg eine umfangreiche Soundbibliothek mit. Sie besteht zum großen Teil aus Klängen für den mitgelieferten Sample-Player HALion SONIC SE und den Drumsampler GrooveAgentONE sowie für den virtuell-analogen Synth Prologue. Den Rest der Sounds bilden Audio-Loops und Samples, die in etwa mit Apples JamPacks vergleichbar sind. Es sind Klänge aus fast allen Stilrichtungen und Instrumentengattungen enthalten.

Für Neulinge enthält Sequel 3 eine Reihe von Tutorials, die die Funktionen des Programms anschaulich erklären. In Verbindung mit dem leicht verständlichen PDF-Handbuch stellen diese einen guten Startpunkt dar – vor allem, wenn man noch nie mit einem Sequenzerprogramm gearbeitet hat.

Ganz wie die „Großen“ verfügt Sequel über eine Spurautomation. Außerdem sind einige nützliche Funktionen enthalten, die in einem Programm in dieser Preisklasse längst nicht selbstverständlich sind. So gibt es in Sequel 3 eine Funktion zur Quantisierung von Audiospuren, eine automatische Tempoerkennung und einen praktischen Beat-Editor mit integriertem Drumsampler, der nach dem Step-Sequenzer-Prinzip funktioniert. Der einzige Editor zur Bearbeitung von MIDI-Daten ist eine Pianorolle. Das sollte aber in aller Regel reichen, zumal der Editor auch MIDI-Controllerdaten anzeigen und bearbeiten kann.

SEQ3_MultiZonePianoRoll1

Zum Abmischen bietet Sequel ein einfaches Mischpult und eine Reihe von Insert- und Send-Effekten. Die meisten gängigen Effekte sind vorhanden und verfügen über eine Auswahl von Presets, mit denen es sich für den Anfang gut arbeiten lässt.

Das fertig gemischte Projekt kann als Audiodatei in CD-Qualität oder als MP3-Datei ausgegeben werden. Meine Testversion fabrizierte mit der Einstellung 16Bit / 44,1kHz (CD-Qualität) merkwürdigerweise 32Bit-Floating-Point-Dateien, die ich nur unter Zuhilfenahme eines professionellen Audio-Konvertierungsprogramms weiter verwenden konnte. Ich gehe davon aus, dass dieser Bug mit dem nächsten Update behoben wird.

Eine praktische Erweiterung des Funktionsumfangs ist der Live-Performance-Modus. Hier können zuvor arrangierte Sequenzen Tasten oder Buttons zugewiesen und per Knopfdruck abgerufen werden. Auch ist es möglich, eine so entstandene Performance aufzunehmen, wieder abzuspielen, und ihrerseits in den Arrangierbereich einzufügen. Das ist eine praktische Funktion, die etwas über den klassischen Mehrspur-Ansatz der meisten Sequenzer hinausgeht und eher an Programme wie zum Beispiel Ableton Live erinnert. Sequel eignet sich damit auch für DJs und alle anderen, die ihre Sequenzen auch live verwenden möchten.

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