Praxis
Mit insgesamt 150 Neuerungen sprengt Steinberg bei diesem Update auf jeden Fall den Rahmen dieses Reviews. Hervorhebenswert ist noch das neue SuperClip-Prinzip, bei dem sich verschiedene Audio-Clips in einer Klammer zusammenfassen lassen, weiterhin Verfeinerungen bei den Editing-Funktionen sowie die Unterstützung von Metadaten für eine Vielzahl von Formaten.
Unterm Strich kann man wohl sagen, dass das Überthema vieler dieser Neuerungen vor allem den Workflow betrifft – insbesondere auf Features wie das neue Single-Window Plug-in Management trifft das zu. WaveLab mutiert zu einem immer mächtigeren Werkzeug mit einer Vielzahl von Funktionen für ganz unterschiedliche Anwendungsbereiche, und da kann man manchmal ein bisschen den Überblick verlieren. Umso mehr Bedeutung erhält die Bedienbarkeit dieses Funktionsumfanges, und da hat Steinbergs 8.0-Update an vielen einzelnen Stellen erfreuliche News im Gepäck, welche die Arbeit mit dem Editor-Flaggschiff einfacher, übersichtlicher und auch schneller werden lassen. Wichtig wäre bloß, dass das Lautsprecher Management bald auf den Stand gebracht wird, auf dem sich andere Steinberg Produkte bereits befinden – im gegenwärtigen Status ist es ein Schritt in die richtige Richtung, aber viel mehr eben auch nicht.
Ein guter Teil der Update-Features zielt auf den professionellen (Broadcast)-Bereich, aber auch für das andere Ende des Anwenderspektrums sind ein paar Leckerbissen dabei. Im professionellen Mastering wird man sicherlich eine breite Palette von Drittanbieter Plug-ins bereithalten, aber dennoch ist es eine gute Nachricht, dass das Programm der mitgelieferten Sound-Prozesse Zuwachs erhält. Bleibt man einigermaßen im Rahmen, dann lassen sich mit dem Brickwall-Limiter durchaus ganz gute Ergebnisse erzielen. Einen Pegelhub von rund 3-4 dB verkraftet das Plug-in ganz gut, darüber hinaus hängt es auch sehr vom Material ab, ob Artefakte deutlich hörbar werden. Im Handling ist der Brickwall-Limiter aber nicht ganz einfach, da sich zwar der Threshold setzen lässt, nicht aber der Ausgangspegel. Das bedeutet, man wird das Plug-in meist auf eine Wert zwischen -0,3 und 0 dB FS setzen und das Gain vorher in der Kette einstellen, aber das macht Vorher-/Nachher-Vergleiche doch etwas umständlich.
Für dich ausgesucht
Mit seiner Drive-Funktion ist der Tube Compressor kein transparentes Tool für Feingeister, sondern eher ein Kreativwerkzeug für alle, die es etwas robuster mögen. Hier sind auch herzhafte Verzerrungsprodukte möglich, die durchaus ihren Zweck erfüllen.
Markmix sagt:
#1 - 24.05.2014 um 11:03 Uhr
Was ich seit Jahren nicht verstehen kann,ist warum ,zum Teufel, kann ich nicht mehr Kanäle als 2 von Outboard einschleifen (wie in allen gängigen DAW's) ?
Für Leute mit viel Outboard,die mischen und wollen kein extra Mastering Chain bauen,und die Geräte einzeln beim mischen benötigen ist das grosse Hindernis !
Wo liegt das Problem ?