PRAXIS
Als Basiskomponente eines CMC-Setups empfiehlt sich der CH-Channel-Controller als echter Vorarbeiter bei der Steuerung von Cubase: Denn Mute, Record und Solo immer in Griffweite zu haben und nicht mit der Maus das entsprechende Symbol zielgenau treffen zu müssen, erweist sich schon nach kürzester Zeit als signifikanter Zeitvorteil. Gleiches gilt für die Bypass-Taster und die Read/Write-Combo. Auch das schnelle Justieren des Kanalpegels geht mit dem Touch-Fader bestens von der Hand. Wahlweise arbeitet dieser im Catch- oder Jump-Modus. Ersterer bewirkt, dass man die aktuelle Faderposition erst berühren muss, um eine Änderung vorzunehmen. Bei Letzterem springt die Lautstärke direkt auf den Wert, an dem man die Faderbahn berührt. Befindet man sich in einer Produktionsphase, wo es darum geht, grobpinselig und schnell zu arbeiten, erweist sich dieser Modus als echte Waffe, um blitzschnell Lautstärkeverhältnisse zu ändern. Wie im Gesamtfazit beschrieben, wäre er allerdings nicht meine erste Wahl, wenn es darum geht, in der Endmischung die Lautstärke einer Spur wirklich feinfühlig zu fahren. Hier würde ich im Zweifel – wortwörtlich – eher zum Kanalfader des CC121 „greifen“.
Ob ein dezidierter Taster für die Freeze-Funktion in Zeiten von Vierkern-Prozessoren und SSD-Laufwerken noch nötig ist, muss jeder selbst entscheiden. Die Funktion an sich wurde in jedem Fall sinnvoll umgesetzt: Drückt man sie einmal, wird der Freeze-Dialog geöffnet, erneutes Drücken führt die Aktion aus, sodass man auch hier ohne Mausgefummel auskommt. Weitaus nützlicher erscheint mir der Folder-Taster, mit dem sich die Ordner- und Controller-Spuren aufklappen lassen. Leider funktioniert das nicht bei Unterspuren, was insbesondere bei der schicken neuen Comping-Ansicht in Cubase 6 wünschenswert wäre.
Für dich ausgesucht
Im Rahmen kleinerer Projekte (subjektiv empfand ich das bis zwölf Spuren so) ist die Spur-Navigation über die Channel-Taster durchaus komfortabel. Ab einer bestimmten Spurenzahl verliert man allerdings durch die vielen Anschläge, die erforderlich sind, um den gewünschten Kanal anzufahren, mehr Zeit, als wenn man die Spur einfach mit der Maus auswählt.
Die Übergabe von Kanalparametern an die zugehörigen LEDs des Controllers klappt beim Umschalten zwischen den Kanälen weitgehend perfekt. Egal, ob Kanalpegel, Mute-, Solo- Record-, Read-, Write- oder Monitoring-Status – die entsprechenden Betriebszustände finden augenblicklich ihre visuelle Entsprechung an der Hardware.