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Steinberg/Yamaha CMC-FD Test

PRAXIS

Cubase erkennt selbstständig, mit wie vielen FDs die Software es zu tun hat und fasst die Einheiten automatisch zu Vierer-, Achter-, Zwölfer- oder Sechzehner-Gruppen zusammen. Entsprechen bewirkt das Antippen des Bank-Up-Tasters, das der gesamte Aktionsbereich, um jeweils 4, 8, 12 oder 16 Spuren verschoben wird. Folgerichtig rücken die Channel-Taster den Fokus jeweils um eine Kanalnummer nach oben und unten. Damit lassen sich auch Mischungen, die mehr Kanäle umfassen als FDs zur Verfügung stehen, recht gut im Griff behalten. Der Nutzwert und Spaßfaktor korreliert aber ganz klar mit der Anzahl der zu Verfügung stehenden Kanäle. Kurz: Wer sich für die Cubase-Steuerung mit dem FD-Channel-Fader entscheidet, kann Portokosten sparen, indem er direkt vier Stück ordert – über kurz oder lang wird man mit weniger nämlich nicht glücklich.

Cubase fasst die von angeschlossenen FDs abgedeckten Kanäle automatisch zusammen
Cubase fasst die von angeschlossenen FDs abgedeckten Kanäle automatisch zusammen

In der Produktionspraxis zeigen sich die Parametrisierung und das Handling der Einheit als durchaus brauchbar: Schnell mal im Normal-Modus die Vocal-Spur leiser ziehen und dann über Shift noch etwas nachjustieren geht bestens von der Hand – respektive Finger. Mit etwas Praxis und Erfahrung geht man sogar schnell dazu über, gar nicht mehr zu „Fahren“ also im Catch-Modus zu arbeiten, sondern im Jump-Betrieb direkt auf die Faderbahn zu tippen, um die Lautstärke zu bändigen. Für das feinfühlige Regeln von Lautstärke-Verläufen in der Endmischung hingegen fehlt mir persönlich aber die Präzision eines realen Faders. Das mag daran liegen, dass Fingerkuppen naturgemäß keine Spitze haben, sondern – je nach Andruckstärke – eine ovale Fläche von ca. drei Millimetern Durchmesser – jeder Besitzer eines x-beliebigen Touchscreen-Gerätes wird wissen, was ich meine: Eine Webseite durchscrollen – kein Problem, den Cursor in einem Text genau positionieren schon eher. Im Test hatte ich in jedem Fall mehrmals die Situation, dass ich die „Catch“-Position des Faders – also den Punkt, an dem man ihn mit dem Finger abholt – nicht genau erwischt habe und noch mal nachgreifen musste – ein Phänomen, das mir mit klassischen Fadern bislang noch nicht untergekommen ist.

Mal was Anderes: Mischen mit dem Finger
Mal was Anderes: Mischen mit dem Finger

Letztlich ist das aber eine Frage des persönlichen Produktionsstils: Wer jeden Kanal seiner Mischung mit einem Kompressor armiert, der alles, was sich erdreistet, eine größere Dynamik als 12 Dezibel an den Tag zu legen, gnadenlos niedermäht, dürfte mit den beiden Auflösungen (128/1024 Stufen) des Faders sowieso bestens zurechtkommen.Die Meter-Darstellung zaubert in jedem Fall eine großartige Lightshow ins Studio und bietet gleichzeitig eine gute visuelle Kontrolle über die Lautstärken im Arrangement. Als überaus praktisch erweist sich dabei die Möglichkeit, durch gleichzeitiges Drücken der Shift-Taste und Tippen ober- und unterhalb der Mitte des Faders auch Mutes schalten zu können. 

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