Die Sterling by Music Man JP150DFM in der Farbe Purple Nebula (PNB) ist ein weiteres Familienmitglied der inzwischen recht umfangreichen John-Petrucci-Signature-Serie. Wie das Kürzel FM für Flame Maple im Namen unserer sechssaitigen Testkandidatin verrät, kommt sie mit einer Decke aus Riegelahorn. Das entsprechende 7-Saiter-Pendant trägt übrigens die Bezeichnung JP157DFM.



Sterling by Music Man ist die erschwinglichere Tochtermarke des Traditionsunternehmens Music Man, das 1974 von Forrest White und Tom Walker gegründet wurde. Leo Fender war kein offizieller Gründer, spielte aber eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung der ersten Music-Man-Instrumente. Die Marke Sterling richtet sich an Musiker, die den typischen Music-Man-Sound und das Design zu einem moderateren Preis suchen. Dies wird durch die Verwendung kostengünstigerer Materialien und eine effiziente Produktion in Fernost möglich.
Nyatoh und Ahorn sind die Zutaten für den Korpus der JP150
Im Grunde besteht der Korpus der JP150DFM komplett aus Nyatoh, einem Holz, das klanglich Mahagoni ähnelt, jedoch kostengünstiger ist und in Südostasien weit verbreitet vorkommt. Für die ansprechende Optik sorgt ein Furnier aus geflammtem Ahorn, das allerdings keinen Einfluss auf den Klang oder die Schwingungseigenschaften hat. Die beiden Cutaways und das hauseigene Modern Tremolo mit stabiler Stahlplatte und Edelstahlreitern erinnern an eine moderne Variante der Stratocaster, wobei das Tremolo an zwei Bolzen schwebend und leicht versenkt angebracht ist. Man kann den Ton also bei Bedarf auch Jeff-Beck-mäßig um einen Ganzton erhöhen und sehr schöne Schwebesounds kreieren.
Di Marzio John Petrucci Signature-Humbucker und 12-dB-Booster an Bord
Beide Humbucker kommen von DiMarzio, in diesem Fall ein LiquiFire am Hals und ein Crunch Lab am Steg, beide aus der dortigen John Petrucci Signature-Pickup-Serie. Sie sind direkt im Korpus eingelassen bzw. verschraubt und werden von einem Dreifach-Kippschalter, einem Master-Tone und einem Master-Volume in Szene gesetzt. Letzterer dient gleichzeitig als Push/Push-Variante und aktiviert einen 12-dB-Booster. Die Elektronik wird von einer 9-Volt-Batterie gespeist, die in einem Schnellwechselfach auf der Korpusrückseite untergebracht ist. Dort befinden sich zwei weitere Kunststoffabdeckungen für den Tremolo-Federkasten und das Elektronikfach.
Der Hals der JP150 aus geröstetem Ahorn trägt ein Ebenholzgriffbrett
Der Hals ist fest in der Korpusfräsung verankert und wird, wie bei Music Man üblich, durch fünf Schrauben und eine Metallplatte zusätzlich stabilisiert. Etwa am 18. Bund beginnt der ergonomisch geformte Hals-Korpus-Übergang, wobei alle Ecken und Kanten in diesem Bereich weich abgerundet sind. Absolut genial ist das Justierrad des Double-Action-Hals-Einstellstabs, das zwischen dem Hals-Pickup und der Griffbrettstirn liegt und dort gut erreichbar ist. Besser geht es nicht! Der top verarbeitete Hals besteht aus Roasted Maple mit einem aufgeleimten Ebenholzgriffbrett. Mit „roasted“ ist übrigens eine spezielle Wärmebehandlung gemeint, bei der dem Holz zusätzlich Wasser entzogen wird. Dabei wird es nicht nur trockener und dichter, sondern auch härter und etwas dunkler sowie unempfindlicher gegenüber Nässe und Trockenheit.

Die 24 Medium-Jumbo-Edelstahlbünde bieten zusammen mit dem 16-Zoll-Griffbrettradius eine erstklassige Bespielbarkeit bis in die höchsten Lagen. Es gibt weder schnarrende oder tote Bereiche, noch klingt die Gitarre auf den höchsten Bünden unangenehm dünn. Die kleine und parallel nach hinten versetzte Kopfplatte gewährt den erforderlichen Saitendruck auf den Sattel auch ohne String-Trees.