So klingt die Sterling JP150DFM John Petrucci Signature in der Praxis
Die Gitarre wird ab Werk mit einer ordentlich eingestellten Saitenlage ausgeliefert. Allerdings hätte ich mir etwas tiefer gefeilte Sattelkerben gewünscht, um die Intonation in den ersten drei Bünden zu verbessern. Dass die Oktavreinheit bei einer fabrikneuen E-Gitarre oft nachjustiert werden muss, ist selbstverständlich. Trocken gespielt wirkt der Klang – selbst mit einem frischen Satz Saiten – in den hohen Frequenzen etwas gedämpft, während das Sustain absolut solide ist. Die Mechaniken verrichten einen zuverlässigen Job und halten die Stimmung stabil. Besonders überzeugen konnten mich der Hals und die generelle Bespielbarkeit. Hier gibt es nichts auszusetzen.

Kommen wir zu den Soundbeispielen und beginnen mit dem, was die Sterling by Music Man JP150DFM Flame Maple Top am besten kann: High-Gain. Dafür habe ich einen 100 Watt Marshall JMP im Zusammenspiel mit dem Baldringer Dual Drive verwendet. Der Amp läuft über eine Suhr Reactive Load I.R. mit der Faltung einer 4×12″ Greenback Marshallbox. Es gibt für jede Pickup-Einstellung zwei Soundbeispiele, einmal ohne und einmal mit aktiviertem Boost, wobei hier auch ohne Booster schon ein beachtliches Brett angeflogen kommt. Die hohe Kompression der Pickups wirkt leicht schönfärbend und kommt besonders mit aktiviertem Booster riskanten Spielmanövern wohlwollend entgegen.
So klingen die Pickups in der Zwischenposition
Auch wenn wohl kaum jemand die Zwischenposition beider Pickups mit viel Verzerrung verwendet, möchte ich euch den Sound nicht vorenthalten. Und siehe da, es klingt transparenter, als ich es erwartet hätte.
In der Halsposition ermöglicht das satte, aber nicht zu aufdringliche Mittenbrett des DiMarzio LiquiFire eine gute Saitentrennung. Es wird also trotz der hohen Verzerrung nicht zu fett, solange man den Booster nicht aktiviert. Aber gut, das ist natürlich Geschmackssache und je nach Stilistik braucht man eine Extraportion „Sahne“.
Die cleanen Sounds klingen zwar eher unspektakulär, aber nicht künstlich aufgeblasen. Die prominenten Mitten und die hohe Kompression, die mit High-Gain-Einstellungen bestens harmonieren, wirken clean gespielt oft etwas undynamisch. Aber gut, das ist nun mal der Preis, den man häufig für sehr heiße Pickups zahlen muss. Außerdem darf man auch nicht vergessen, dass die Sterling JP150 im Grunde ein reinrassiges High-Gain-Schlachtross ist. Der verwendete Amp für die cleanen Soundbeispiele ist ein Vox AC 30, der hörbar in die Sättigung geht, sobald der Booster aktiviert wird.